Übersichtsarbeiten
Ausgabe 03/2025

Metal-back Glenoide in der anatomischen Schulterendoprothetik bei Glenoiddefekten und Standardpfannen


Zusammenfassung: Bei der anatomischen Schulterendoprothese gilt es vor allem, an die Gefahr der späteren Glenoidlockerung zu denken. Dies gilt vor allem für die Versorgung jüngerer Patientinnen und Patienten mit Early-Onset-Arthrose. Dazu wurden in der Vergangenheit multiple Verankerungskonzepte vorgestellt, teilweise aber mit deutlich schlechteren Ergebnissen als bei herkömmlichen zementierten Polyethylenen. Moderne konvertierbare Implantate mit einem „Full-metal“ Glenoid und trabekulärer, metallischer Verzapfung sind sehr vielversprechend und scheinen gegenüber zementierten Polyethylen-Pfannen deutliche Vorteile zu bieten. Insbesondere bei starker Retroversion und bikonkavem Glenoid (B2) können sie die Augmentation des Defektes vereinfachen. Zur präzisen Komponentenplatzierung und bei Fällen mit knöcherner Korrektur wird eine präoperative 3D-Planung dringend empfohlen.

Summary: In anatomical shoulder arthroplasty, it is important to consider the risk of subsequent glenoid loosening. This applies particularly to the treatment of younger patients with Early-Onset-Osteoarthritis. Multiple anchoring concepts have been used in the past; however, some with poorer results than those with cemented polyethylenes. Modern, convertible implants with a “full-metal” glenoid and trabecular, metallic pegs seem promising and appear to have advantages over conventional systems with a cemented polyethylene. They can simplify bony augmentation of a glenoid defect, particularly in severe retroversion or biconcave glenoids (B2). Preoperative 3D-planning is strongly recommended to aid the surgeon in component placement and for augmentation purposes.

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Ausgabe 03/2025

Schultergelenkersatz bei Schultergelenkinstabilität


Zusammenfassung: Die primär-traumatische Schultergelenkluxation ist überwiegend eine Verletzung des jungen Menschen. Unabhängig von einer darauffolgenden konservativen oder operativen Therapie ist das Risiko der Entwicklung einer späteren symptomatischen Instabilitätsarthrose erhöht. Durch eine exzentrische Belastung des Glenoids über die Zeit entwickelt sich häufig ein dorsaler Glenoidverbrauch. Dieser, sowie ausgeprägte ventrale und dorsale Knochenverluste oder auch gleichzeitig auftretende Rotatorenmanschettenläsionen stellen Herausforderungen für die Planung und Durchführung des Gelenkersatzes dar, die postoperativen Komplikationsraten sind erhöht. Die anatomische Prothese ist aktuell noch der am häufigsten implantierte Prothesentyp zur Behandlung der Instabilitätsarthrose in Deutschland. Häufige Komplikationen nach anatomischem Gelenkersatz sind jedoch die postoperative Instabilität, Lockerung der glenoidalen Komponente und der Verlust des Bewegungsumfangs. Das revisionsfreie Überleben wird nach 10 Jahren mit nur 61% angegeben. Angesichts der geringeren Komplikationsraten und der guten klinischen Ergebnisse ist ein Trend zur Implantation inverser Prothesen für das Krankheitsbild der Instabilitätsarthrose zu erwarten. Auch für Patientinnen und Patienten, die im hohen Alter erstmalig luxieren und sich dabei auf dem Boden einer degenerativen Vorschädigung der Rotatorenmanschette eine irreparable Rotatorenmanschettenmassenruptur oder eine Rotatorenmanschettenruptur bei vorbestehender Arthrose zuziehen, ist die inverse Prothese die Versorgung der Wahl. Die chronisch verhakte Schultergelenkluxation ist ein selteneres Krankheitsbild und resultiert meist aus einem zurückliegenden Trauma. Der glenoidale Knochenverlust sowie der weichteilige Schaden durch die oft langanhaltende Fehlposition des Humeruskopfes stellen erhebliche Herausforderungen dar, der endoprothetische Ersatz ist bisher mit hohen Komplikationsraten verbunden. Daher wurde durch die eigene Arbeitsgruppe ein neues Subklassifikationssystem entwickelt, das sich nach der Luxationsrichtung und dem glenoidalen Knochenverlust richtet. Erste Anwendungen dieser Klassifikation führten zu einer im Vergleich niedrigen Komplikations- und Revisionsrate sowie zu positiven klinischen Ergebnissen.

Summary: First-time traumatic shoulder joint dislocations predominantly affect young individuals. Regardless of subsequent conservative or surgical treatment, the risk of developing a symptomatic chronic dislocation arthropathy is increased. Over time, eccentric loading of the glenoid can result in posterior glenoid wear. This, along with ventral or posterior bone loss, as well as concomitant rotator cuff lesions, complicates the planning and procedure of joint replacement surgery, resulting in elevated postoperative complication rates. Currently, anatomic arthroplasty remains the most common procedure for the treatment of dislocation arthropathy in Germany. However, common complications following anatomical joint replacement include postoperative instability, glenoid component loosening, and loss of range of motion. The revision-free survival rate is reported to be 61% after 10 years. Given the lower complication rates and favorable clinical outcomes, a trend towards reverse arthroplasty for dislocation arthropathy is anticipated. Patients who experience their first shoulder dislocation at an advanced age often present with an irreparable rotator cuff tear due to pre-existing degenerative changes in the rotator cuff or may exhibit an acute rotator cuff tear in the context of pre-existing osteoarthritis. In these cases as well, the reverse shoulder prosthesis is considered the treatment of choice. Chronic locked shoulder joint dislocation is a rare condition, typically resulting from a trauma in the past. Glenoid bone loss and soft tissue damage due to the often prolonged malpositioning of the humeral head pose significant challenges, and arthroplasty has thus been associated with high complication rates. Consequently, our research group has developed a new subclassification system based on the direction of dislocation and the extent of glenoid bone loss. First applications of this classification have led to low complication and revision rates, as well as positive clinical outcomes.

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Ausgabe 03/2025

Die infizierte Schulterprothese


Zusammenfassung: Die Behandlung einer infizierten Schulterprothese erfolgt nahezu ausschließlich operativ. Das Keimspektrum bei Schulterinfekten unterscheidet sich erheblich von anderen Gelenkinfektionen wie z.B. dem Hüft- oder Kniegelenk. Das liegt vor allem an Cutibacterium acnes, das bei der Pathogenese eine zentrale Rolle spielt. Zur Beurteilung und Therapieentscheidung müssen daher die Ursachen, der Zeitpunkt, das Keimspektrum sowie mögliche Komorbiditäten berücksichtigt werden. Besonders bei chronischen und den sog. „Low-grade-Infektionen“ ist die Diagnosestellung mitunter schwierig, da typische Infektzeichen und laborchemische Marker völlig unauffällig sein können. Die Behandlung reicht von der arthroskopischen Spülung über das offene Debridement mit Komponententausch bis hin zu mehrzeitigen Prothesenwechseln. Antibiotikabeladene Interimsprothesen gehören dabei zum Goldstandard in der Behandlung. Entscheidend für den Behandlungserfolg sind die frühzeitige Erkennung der Infektion und deren gezielte Therapie, um schwerwiegende Folgeschäden an Weichteilen und Knochen zu vermeiden. Der sichere und zuverlässige Wechsel einer infizierten Schulterprothese ist anspruchsvoll.

Summary: Treatment of an infected shoulder prosthesis undoubtedly falls within the spectrum of surgical orthopedic therapy and differs from other joint infections due to the very specific bacterial spectrum, which differs significantly from that in hip or knee implant revision surgery. In shoulder surgery, Cutibacterium acnes plays a central role. In order to decide on further treatment, the cause of an infection, the time of its onset, the bacterial spectrum and comorbidities must therefore be considered. Particularly in the case of chronic and so-called “low-grade infections”, diagnosis is often difficult because typical infection signs and laboratory markers can be completely inconspicuous. Treatment options range from arthroscopic to open debridement with component replacement, to implant revision surgery in one or multiple stages. The use of antibiotic spacers is often the gold standard in treatment. Early detection and targeted therapy are crucial for success and are mandatory to avoid serious consequential damage to soft tissue and bone. The safe and reliable revision surgery of an infected shoulder prosthesis is challenging.

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Informationen aus der Gesellschaft
Ausgabe 03/2025

Herzlichen Dank an das Kongressteam 2025!



Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, liebe Freundinnen und Freunde der VSOU,



die 73. Jahrestagung der VSOU e.V. hat dieses Jahr unter dem Motto „Leidenschaft mit Tradition – das bewegt“ uns vom 1. bis 3. Mai stattgefunden. Trotz des Feiertages am 1. Mai und bei allerbestem Wetter trafen sich in bewährter Weise 2000 Kolleginnen und Kollegen in Baden-Baden.


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Ausgabe 03/2025

VSOU 2025 | Nachbericht



Über 2000 Teilnehmende sowie Branchenvertreterinnen und -vertreter nutzten vom 1. bis 3. Mai 2025 in Baden-Baden die Gelegenheit zu fachlichem Austausch, Fortbildung und Netzwerkpflege – bei einer 73. Jahrestagung, die persönliches Miteinander und wissenschaftliche Tiefe auf besondere Weise vereinte.


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Ausgabe 03/2025

OUP-Jahresbestpreis 2024



Auch in diesem Jahr wurde wieder im Rahmen der VSOU-Jahrestagung der OUP-Jahresbestpreis verliehen. Dieser ist ein Gemeinschaftspreis der VSOU e.V. und dem Deutschen Ärzteverlag und ist mit € 2000 dotiert. Prämiert wird der beste Beitrag in der OUP des jeweils vergangenen Jahres. Anlässlich der Eröffnungsveranstaltung konnte der Preis einem der Autoren persönlich übergeben werden.


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Ausgabe 03/2025

VSOU-Reisestipendien



USA-Reisestipendium

Das USA-Reisestipendium der VSOU e.V. führt Kolleginnen und Kollegen im mittleren Drittel ihrer Facharztausbildung für 2 Wochen in die Mayo-Clinic Rochester und für 2 Wochen ins Hospital for Special Surgery New York. Der Aufenthalt wird mit einer Teilnahme am AAOS-Kongress beendet.


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Ausgabe 03/2025

USA-Reisebericht 2025 - Team 1



Im Jahr 2024 vergab die VSOU im Rahmen der 72. Jahrestagung erstmalig vier statt wie bisher zwei Stipendien für das beliebte USA-Reisestipendium. Wir, Dr. Marit Herbolzheimer von der BG Unfallklinik Murnau und Dr. Marco Haertlé von der Medizinischen Hochschule Hannover/Diakovere Annastift, hatten die große Ehre, zwei dieser begehrten Förderplätze erhalten zu dürfen. Das VSOU-Reisestipendium ist eines der hochkarätigsten und zugleich flexibelsten Stipendienprogramme im deutschsprachigen Raum im Fachbereich Orthopädie und Unfallchirurgie. Die Rahmenbedingungen der Förderung beinhalteten den Besuch von zwei der renommiertesten Kliniken in den U.S.A. sowie die Teilnahme am Annual Meeting der American Academy of Orthopaedic Surgeons (AAOS). Inhaltliche Schwerpunkte unserer Aufenthalte konnten frei von uns Stipendiaten in Rücksprache mit unseren Ansprechpartnern vor Ort festgelegt werden. Diese hohe fachliche Flexibilität bei der Gestaltung des Rahmenprogramms macht dieses Stipendium einzigartig.


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Ausgabe 03/2025

Jörg Jerosch-Preis der IGOST erstmalig verliehen



Anlässlich der Eröffnung der 73. Jahrestagung der Vereinigung Süddeutsche Orthopädie und Unfallchirurgie am 1. Mai 2025 in Baden-Baden wurde erstmalig der Jörg Jerosch-Preis der IGOST (Interdisziplinäre Gesellschaft für orthopädische, unfallchirurgische und allgemeine Schmerztherapie) an die Mainzer Schmerzforscherin Frau Dr. Fabiola Escolano Lozano vergeben.


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Editorial
Ausgabe 03/2025

Editorial


Schulterendoprothetik

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

in allen Branchen erleben wir den Wunsch nach weniger Bürokratie, weniger Regulierung und mehr Mitbestimmung. Spannend ist in diesem Zusammenhang die Gesundheitsreform. Ziele sind ein beschleunigter Patientenzugang sowie eine hohe Qualität und Transparenz. Ebenso wertvoll ist der Fokus auf eine flächendeckende ambulante und stationäre Versorgung. Um dies zu ermöglichen, sollen bürokratische Hürden vermindert und die Rahmenbedingungen erleichtert werden. Somit kann das Reformvorhaben eine wertvolle Entwicklung einleiten.

Ein anderes Thema ist die angedachte Regulierung durch die Zuweisung von Leistungsgruppen. In NRW erfolgten aufgrund aktueller Feststellungsbescheide bis dato 95 Klagen und 28 Eilanträge; einigen wurde vorläufig Recht gegeben. In unserem Fach haben wir in den letzten Jahren erkannt, dass die Zusammenführung der Orthopädie und Unfallchirurgie für eine international anerkannte Weiterbildung, v.a. aber aus fachlicher Sicht nötig ist. So wurde 2008 die gemeinsame DGOU und 3 Jahre später ebenso die VSOU aus der Taufe gehoben. Die Gesundheitsreform birgt die Gefahr, unser gemeinsames Fachgebiet erneut aufzuspalten, diesmal in Leistungsgruppen. Die Folgen des Reformvorhabens auf unser Fach, unsere tägliche Arbeit und v.a. auf nachfolgende Generationen sind schwer abzuschätzen. Letztlich hängt eine nachhaltige flächendeckende Versorgung von einer ebenso flächendeckenden Weiterbildung sowie umfassenden orthopädisch-unfallchirurgischen Alltagskompetenz ab. In Anbetracht der Unsicherheiten ist es wichtig, dass unsere Fachvereinigungen, Berufsverbände, Ärztekammern und KV-Organe bei der Umsetzung der Reform nun einbezogen werden. Auf politischer Seite bleibt zu hoffen, dass die Vertreter öffnender und v.a. gemeinsamer Ansätze sich gegenüber einer weiteren Regulierung durchsetzen.

Für die Schulterchirurgie ist keine Leistungsgruppe vorgesehen, so dass es uns alle angeht. Nachdem das erste Heft dieses Jahr die Schulterarthroskopie thematisierte, geht es nun zur Endoprothetik. Es beginnt mit einem eigenen Artikel zur schaftfreien, inversen Schulterendoprothetik. Neben der knochensparenden Einbringung ist dies für die im Langzeitverlauf physiologischere Knochenbelastung wertvoll. Auch werden die guten Möglichkeiten, die Gelenkgeometrie zu optimieren anhand eigener Untersuchungen und der Studienlage aufgearbeitet.

Im Weiteren geht es um die Frage, inwieweit nach einer Schulterendoprothese Sport, einschließlich Sportarten mit hohen Belastungen, möglich sind. Hier danke ich Sebastian Siebenlist und Lucca Lacheta und Kollegen für die Ausarbeitung maßgeblicher Einflussfaktoren wie Prothesentyp und andere individuelle Faktoren. Der Artikel hilft, fundierte Empfehlungen abzuleiten.

Auch wenn die klinischen Ergebnisse anatomischer Schulterendoprothesen sehr gut sind, bleibt die Lockerung zementierter Glenoide ein wesentliches Problem. Daher behandelt der Beitrag von Robert Hudek und mir zementfreie Konzepte. Neuere Metal-back Glenoide zeigen aufgrund trabekulärer Rückflächen ein hervorragendes Einwachsen mit entsprechenden Standzeiten. Dies bringt zementfreie oder hybride Varianten und auch sog. „Full-metal“ Glenoide in den Fokus; auch wird der Nutzen dieser Implantate zur Versorgung der häufigen Problemglenoide beschrieben.

Anna-Katharina Nolte, Lars Lehmann und Michael Kimmeyer danke ich für ihren Artikel zur Endoprothetik bei den Instabilitätsarthrosen. Anhand eigener Untersuchungen und der Studienlage wird gezeigt, wie hier Komplikations- und Revisionsraten reduziert werden können.

Zuletzt bieten uns Robert Hudek und seine Co-Autoren eine aktuelle Übersicht zur Diagnostik und Therapie der infizierten Schulterendoprothese. Wesentliche Aspekte, wie das besondere Keimspektrum, akute und chronische Verlaufsformen und die vielfältigen Therapieansätze sind dargestellt.

Die Artikel sind für unsere klinischen Entscheidungen und die Auswahl von Implantaten von Relevanz, hierfür danke ich allen Autorinnen und Autoren.

 

Ihr

Lars Engelhardt

Prof. Dr. med.
Lars Victor von Engelhardt

Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Sportmedizin am Klinikum Peine &

Universität Witten/Herdecke

Hauptschriftleiter OUP


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Übersichtsarbeiten
Ausgabe 03/2025

Schaftfreie inverse Schulterendoprothetik


Zusammenfassung: Die inverse Schulterendoprothetik zeichnet sich mittlerweile durch ein großes Spektrum verschiedener Designs der Implantate aus. Hierbei finden schaftfreie Systeme in den letzten Jahren eine zunehmende Verwendung. Hiermit wird Knochensubstanz geschont. Auch können typische Probleme wie bspw. das Notching der Schaftprothesen vermieden werden. Neben der Möglichkeit einer knochensparenden Einbringung sind die weitaus physiologischere Knochenbelastung, die den im Laufe der Jahre zu beobachtenden Knochenschwund minimiert, sowie die exzellenten Möglichkeiten, die Gelenkgeometrie zu optimieren, wesentliche Vorteile der schaftfreien Implantate. Mittlerweile sind für den Bereich der inversen Schulterendoprothetik mehrere schaftfreie Systeme auf dem Markt. In diesem Review werden die sinnvollen Möglichkeiten der schaftfreien inversen Schulterendoprothetik anhand eigener Untersuchungen sowie der aktuellen Studienlage beschrieben.

Summary: Reversed shoulder arthroplasty is characterized by a wide range of designs of the implant. In recent years, stemless systems have increasingly been used. These systems preserve bone stock. Additionally, typical problems of stemmed prostheses, such as an inferior notching, can be avoided. In addition to the advantage of bone-preserving implantation possibilities, the physiological bone loading, which minimizes bone loss observed over the years, as well as excellent opportunities to optimize the joint geometry, are important advantages of stemless implants. Today, several stemless systems are available for reversed shoulder arthroplasty. This review describes practical possibilities of stemless inverse shoulder arthroplasty based on our research and current literature.

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Ausgabe 03/2025

Rückkehr zum Sport nach Schulterendoprothese


Zusammenfassung: Die Schulterendoprothetik – einschließlich Hemiendoprothese (HHA), anatomischer Totalendoprothese (aTSA) und inverser Schulterprothese (rTSA) – stellt eine etablierte Behandlungsoption bei degenerativen Schultererkrankungen und posttraumatischen Zuständen dar. Vor dem Hintergrund einer zunehmend älteren, zugleich aber sportlich aktiven Patientenschaft gewinnt die Frage der postoperativen Rückkehr zur sportlichen Aktivität an Relevanz. Diese Übersichtsarbeit analysiert die sportbezogene Reintegration unter Berücksichtigung des verwendeten Prothesentyps sowie der Sportart. Die höchsten Rückkehrraten wurden für die aTSA beschrieben (bis zu 92,6%), insbesondere auch bei Sportarten mit moderater Überkopfbelastung wie Schwimmen (82%) und Golf (78%). Nach rTSA lagen die Rückkehrraten zwischen 74 und 77%, wobei bevorzugt Sportarten mit geringerem Anspruch an die Rotatorenmanschette (z.B. Radfahren, Laufen) aufgenommen wurden. Für die HHA wurden Rückkehrraten um 71% berichtet, mit moderaten Erfolgen vor allem in Golf. Präoperative Aktivität, biologisches Alter und der individuelle postoperativ-funktionelle Verlauf sind maßgebliche Einflussfaktoren für die sportliche Rehabilitation. Die vorliegenden Daten verdeutlichen, dass die Rückkehr zum Sport nach Schulterendoprothetik in hohem Maße vom Prothesentyp, den spezifischen Anforderungen der gewählten Sportart und patientenindividuellen Voraussetzungen abhängt. Eine erhöhte Gefahr hinsichtlich einer aseptischen Lockerung oder erhöhten Revisionsoperationen lässt sich wissenschaftlich nicht bestätigen.

Summary: Shoulder arthroplasty – including hemiarthroplasty (HHA), anatomical total shoulder arthroplasty (aTSA), and reverse shoulder arthroplasty (rTSA) – is an established treatment option for degenerative shoulder diseases and post-traumatic conditions. The question of postoperative return to sporting activity is becoming increasingly relevant, given the rise in older, yet physically active, patient populations.This review analyzes return to sports, taking into account the type of prosthesis used and the nature of the sport. The highest return rates were reported for aTSA (up to 92.6%), particularly in sports involving moderate overhead activity, such as swimming (82%) and golf (78%). Following rTSA, return rates ranged from 74% to 77%, with a preference for sports that place lower demands on the rotator cuff (e.g., cycling, running). For HHA, return rates were approximately 71%, with moderate success observed especially in golf.Preoperative activity level, biological age, and individual postoperative functional recovery are significant factors influencing sports rehabilitation. Current data suggest that return to sport after shoulder arthroplasty largely depends on the type of prosthesis, the specific demands of the chosen sport, and individual patient factors.An increased risk of aseptic loosening or higher revision surgery rates cannot be confirmed based on the available scientific evidence.

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