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ORIGINALARBEITEN
Ausgabe: 10/2012 - F.A. Krappel - H. Müller - A. Krappel - B. Seemann - C. Baumgarten
Bildgebende Diagnostik bei Ischialgie – zu früh, zu viel, die Falsche?
Eine Analyse zum Einsatz von Schnittbildverfahren

Hintergrund: Bildgebende Verfahren spielen eine zunehmende Rolle in der Diagnose und Behandlung von Rückenschmerzen und Ischialgie. Die Qualität der einzelnen Modalitäten wurde in den letzten Jahren herausgearbeitet und in die Leitlinien der Fachgesellschaften eingebunden. Ziel dieser Arbeit war herauszufinden, wieweit diese Leit-linien umgesetzt werden, wann welche Bildgebung durchgeführt wird und von welchen Faktoren dies abhängt.

Patienten und Methode: Von 100 Patient/innen bis zum Alter von 40 Jahren, die wegen akuter Rückenschmerzen und Ischialgie zur Klinik überwiesen wurden, wurden die erstellte Bild-gebung, das Alter, das Geschlecht, die Symptome (radikulär versus nicht radikulär), deren Dauer und die Intensität der Schmerzen erfasst.

Ergebnisse: Bei Aufnahme brachten 97 von 100 Patient/innen bereits eine Röntgenaufnahme der LWS in 2 Ebenen mit. Überraschenderweise war bei signifikant mehr Patient/innen ein CT der LWS als eine MRT durchgeführt worden (55 versus 29 Patient/innen). Alter, Geschlecht, Symptomatik (radikulär versus nicht radikulär), Dauer und Intensität der Symptome spielten keine signifikante Rolle bei der Entscheidung für CT oder MRT.

Schlussfolgerungen: Zur Diagnostik von akuten ischialgieformen Schmerzen wurde in der Praxis nach dem Röntgen häufiger ein CT als ein MRT der LWS durchgeführt, trotz der in der Literatur dokumentierten klaren Vorteile für das MRT, die sich auch in den Leitlinien widerspiegeln. Nach aktueller Studienlage wird dadurch ein Teil der Bevölkerung im fortpflanzungsfähigen Alter einem unnötigen, erhöhten Krebsrisiko ausgesetzt. In allen Fällen von hartnäckigen Rückenschmerzen und Ischialgie sollte das MRT nach dem Röntgenbild an zweiter Stelle der Bildgebung stehen.

Background: Imaging plays an increadinf role in the diagnosis and treatment of back pain and sciatica. The quality of the different imaging modalities had been outlined in recent years and was bound into national guidelines. Purpose of this study is to evaluate, how these guidelines have been adhered to, when and which modality is being used in practice and which factors determine its use.

Patients and methods: A total of 100 patients up to the age of 40 with acute lumbar and sciatic pain referred to our hospital for further treatment had been assessed on admission for: the type of imaging procedure already performed, age, sex, symptoms (radicular versus non-radicular), duration and intensity of pain (VAS Score).

Results: On admission almost all (97 of 100) patients presented with an x-ray of the lumbar spine (ap. and lateral). Surprisingly, a CT of the lumbar spine had been performed significantly more often before admission than an MRI scan (55 versus 29 patients). The factors age, sex, symptoms, duration and intensity of pain did not play a significant role in the decision for CT or MRI.

Conclusion: CT still seems to be used more frequently than MRI on an outpatient prehospital basis for diagnosing acute back pain and sciatica despite the literature showing a clear advantage for MRI, reflected also in the national guidelines. In the light of the current evidence this puts a proportion of the population of childbearing age unnecessarily under the threat of an increased cancer risk. MRI should be the imaging of choice in all cases of recalcitrant back pain and sciatica.

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Ausgabe: 05/2012 - U. Steiger - J. E. Brandenberg
Der SL-Plus-MIA-Schaft –
Ergebnisse nach 1000 Implantationen

Zusammenfassung: Die Erfordernisse der minimal-invasiven Zugänge veranlasste eine Arbeitsgruppe in Zusammenarbeit mit der Herstellerfirma, den SL-Standard-Schaft nach Zweymüller zu modifizieren. Das Schulterprofil im Trochanterbereich wurde reduziert unter Beibehaltung der seit über 30 Jahren bewährten diaphysären Verankerung. Ein weiterentwickeltes Instrumentarium erlaubt die Operation durch einen minimal-invasiven antero-lateralen oder direkt anterioren Zugang. Die Raspelführung und die Implantation des Schaftes erfolgt über eine neu definierte Einführungskurve. Die ersten Implantationen erfolgten im Dezember 2005. Seit Januar 2008 steht ein lateralisierender und seit Januar 2009 ein proximal HA-beschichtetet Schaft zur Verfügung.

Die Schweizer Mitglieder der Arbeitsgruppe haben die ersten 1000 Implantate drei Monate bis fünf Jahre nachkontrolliert. 509 w, 454 m, 37 Patienten wurden beidseits in einer Sitzung operiert.

In 968 Fällen war der klinische Verlauf unauffällig. Die Patienten waren nach drei Monaten schmerz- und hinkfrei gehfähig. Die Röntgenbilder zeigen eine gute ossäre Integration des Schaftes in 993 Fällen. Vier Infekte führten in drei Fällen zum Schaftwechsel. Ein Infekt mit Staph. epidermidis heilte nach zweimaligem Débridement und drei Monate antibiotischer Behandlung ohne Implantatlockerung aus. Bei zwei Patienten kam es zur einmaligen Dislokation. Zwei Prothesen-luxationen führten zum Pfannenwechsel. In drei Fällen wurden Fissuren des Femurschaftes festgestellt. Bei drei Patienten kam es nach einem Jahr zur aseptischen Lockerung des Schaftes. Trochanteravulsionen konnten elfmal beobachtet werden. In drei Fällen war eine Osteosynthese notwendig

Der SL-PLUS-MIA-Schaft als Modifikation des SL-Schaftes nach Zweymüller erleichtert die minimal-invasive Implantationstechnik und schont die Trochanterstrukturen. Die erfolgreiche diaphysäre Verankerung führt zu Resultaten, die mit dem SL-Schaft, aber auch mit Implantaten mit anderen Verankerungskonzepten vergleichbar sind. Komplikationen, die für das neue Implantat spezifisch wären, sind nicht aufgetreten.

Abstract: The requirements for minimal-invasive accesses prompted a study group, in close collaboration with the manufacturing company, to modify the Zweymueller-SL-Standard-stem. The shoulder-profile in the trochanter-area has been reduced under perpetuation of its – since 30 years – well established diaphysaeric anchorage. Specially developed instruments allow that the operation can be accomplished with an either minimal invasive antero-lateral or a direct lateral access. The rasp guidance and the implantation of the stem is to be carried out by a newly defined entering guidance. The first implantations have taken place in December 2005. Since January 2008, we have a lateralized, and since January 2009 a proximal HA-surfaced stem at our disposition.

The Swiss members of the study group have controlled the first 1000 implants from three months to five years. 509 females, 454 males 37 patients have been operated on both sides in one session.

In 968 cases, the clinical process has been inconspicuous. After three months, the patients were without pain and able to walk without limping. In 993 cases, the X-rays show a well integrated bone anchorage of the stem. Out of four cases with infection, three have undergone a change of the stem. An infection with Staph.epidermidis has healed after dual debridement and three months of antibiotic treatment without implant loosening. With two patients there was a one-time dislocation. Two prostheses luxations led to a changing of the cups. In three cases, fissures in the femur shaft have been observed. Three patients suffered from an aseptic loosening of the stem, one year after the operation.

Trochanter avulsions have been observed in eleven cases. In three cases an osteosynthesis was necessary.

The SL-Plus-Mia-stem as a modification of the SL-stem by Zweymüller facilitates the minimal-invasive implantation technique and preserves the trochanter structures. The successful diaphysaeric anchorage leads to results comparable to the ones of the SL-stem as well as to implants with different anchorage-concepts. So far, no specific complications as to this new implant have arised.

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Ausgabe: 05/2012 - T. Wirth - F. Fernandez - C.D. Peterlein - O. Eberhardt
Die Behandlung komplexer atypischer
Klumpfüße mit der modifizierten Ponseti-Redression

Studienziel: Die Ponseti-Methode hat sich als Therapiekonzept für die Behandlung des kongenitalen Klumpfußes etabliert und weist eine hohe Primärkorrekturrate auf. Für den atypischen komplexen Klumpfuß wurde von Ponseti eine modifizierte Redressions- und Gipstechnik beschrieben. Ziel dieser Arbeit ist es, die Methode darzustellen und die Effektivität der modifizierten Redressionstechnik für die atypischen Klumpfüße zu überprüfen.

Methode: Zwischen dem 1.1.05 und dem 31.12.08 wurden 168 Patienten mit einem kongenitalen Klumpfuß behandelt. Bei 9 Patienten mit 16 Klumpfüßen wurde bei atypischem Klumpfuß die modifizierte Ponseti-Technik angewendet. Die Patienten wurden prospektiv erfasst. Dokumentiert wurden Gipsanzahl bis zur Korrektur, Zahl der durchgeführten Tenotomien, Rezidivrate und funktionelles Ergebnis mit Dorsalextension und Plantarflexion. Das funktionelle Ergebnis wurde mit dem McKay-Score bewertet.

Resultate: Alle 16 Füße konnten mit der modifizierten Technik für den atypischen Klumpfuß primär korrigiert werden. Bei 15 Füßen erfolgte eine einmalige perkutane Tenotomie, ein Fuß wurde zweimalig tenotomiert. Der Untersuchungszeitraum betrug 36?70 Monate, im Durchschnitt 48,5 Monate. Die Dorsalextension lag im Durchschnitt bei 17,5° die Plantarflexion bei 41,2°. Der McKay-Score lag zwischen 150 und 180 Punkten (Ø 169). Die Rezidivrate lag bei 19% (3/16 Füßen). Ein posteromediales Release oder peritalares Release war in keinem der Fälle notwendig.

Schlussfolgerung: Die von Ponseti modifizierte Redressions- und Gipstechnik für den sogenannten atypischen Klumpfuß führt auch in der Gruppe schwerster kongenitaler Klumpfüße zur Reduktion posteromedialer und peritalarer Release Operationen und zu guten funktionellen Ergebnissen.

Abstract: Most clubfeet can be treated with the Ponseti method. There is small number of very severe clubfeet. According to Turco these feet are called atypical clubfeet and they are resistant to the common Ponseti treatment. For these cases Ponseti himself modified his technique. We describe the modified technique and report about our results in 16 cases.

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Ausgabe: 05/2012 - J. Jerosch - C. Kothny - C. Grasselli
Frühe und mittelfristige klinische Ergebnisse nach
Versorgung mit einer MiniHip-Kurzschaftprothese

Studienziel: In der vorliegenden Studie wird über die frühen und mittelfristigen klinischen Ergebnisse nach Implantation eines zementfrei metadiaphysär verankerten Kurzschaftsystems an der Hüfte berichtet.

Material und Methode: Eingeschlossen wurden 186 Koxarthrosehüften, die in zwei Krankenhäusern mit einer metadiaphysär verankernden Kurzschaftprothese (MiniHip, Corin) versorgt wurden. Es wurden präoperative und postoperative standardisierte Scores (Oxford Hip Score – OHS, Hip Dysfunction and Osteoarthritis Outcome Score – HOOS) zur Abklärung der Hüfte und der Lebensqualität (EQ-5D) erhoben.

Ergebnisse: Der Oxford Hip Score (OHS) steigerte sich von einem präoperativen Mittelwert (MW) 17,63 auf einen MW von 44,22 im ersten postoperativen Jahr (180 Hüften). Im zweiten Jahr lag der MW bei 45,74 (94 Hüften), im dritten Jahr steigerte er sich auf 46,20 (15 Hüften). Der HOOS konnte im ersten Jahr von präoperativ 29,91 im MW auf 96,20 (180 Hüften) gesteigert werden. Die Zweijahreskontrolle ergab einen MW von 94,30 (94 Hüften), der Dreijahres-Mittelwert lag bei 95,72 (15 Hüften). Der EQ-5D ergab im MW postoperativ eine Einschätzung des eigenen Gesundheitszustandes von 77,66 (visuelle Analogskala 0–100). Im Laufe der Studie kam es zu 2 aseptischen Schaftlockerungen.

Schlussfolgerung: Unsere frühen und mittelfristigen klinischen Ergebnisse unterstützen die Verwendung dieses zementfrei metadiaphysär verankerten Kurzschaftsystems an der Hüfte. Weitere klinische als auch radiologische Nachuntersuchungen sind notwendig, um die langfristigen Erfolgsaussichten dieser Versorgungsmethode abzuleiten.

Aim: The purpose of the study was to analyse short- and medium-term results of a cementless short stem hip joint endoprosthesis.

Material and Methods: 186 cases at two hospitals were included for clinical follow-up. 180 patients were available for clinical follow-up with standardized scores (Oxford-Hip Score (OHS), Hip Dysfunction an Osteoarthritis Outcome Score (HOOS), EQ-5D – Score). The scores were caught preoperatively and postoperatively every year.

Results: The Oxford Hip Score increased from a preoperative average of 17.63 to a postoperative average of 44.22 within the first year (180 hips). The postoperative average was 45.74 within the second (94 hips), and 46.20 within the third year (15 hips). The HOOS rose from a preoperative average of 29.91 to 96.20 (180 hips) within the first year. After two years the HOSS had an average of 94.30 (94 hips) and 95.72 (15 hips) after three years. The EQ-5D showed a postoperative average of 77.66 points for the 180 patients. At the time of the last follow-up two stems had aseptic loosening.

Conclusion: Our results support the use of the investigated cementless metadiaphyseal anchoring short stem system. Further clinical and radiological follow-up is necessary to validate the long-term success of this short stem.

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Ausgabe: 05/2012 - W. Mittelmeier - R. Bader - D. Kluess - B. Irmscher - R. Lenz - K. Zenk
Einfluss der Erfahrung des Operateurs auf die
Operationsdauer bei endoprothetischen Eingriffen

Zusammenfassung: Die Zunahme der hüftendoprothetischen Eingriffe erfordert eine zunehmende Effizienzsteigerung seitens der Operateure, um dem steigenden Kostendruck gerecht zu werden. In der vorliegenden retrospektiven Studie soll geklärt werden, ob und inwieweit die spezielle operative Erfahrung des Operateurs Einfluss auf die OP-Dauer nimmt. Die Operationsdauer kann stark differieren, speziell in der Endoprothetik großer Gelenke. Wir konnten zeigen, dass die Erfahrung des Operateurs signifikant die Operationszeit beeinflusst. Daher ist zu diskutieren, ob sich Ärzte in der Weiterbildung frühzeitig auf spezielle Eingriffe und Operationsgebiete in der Orthopädischen Chirurgie spezialisieren sollten.

Abstract: The growth of total hip arthroplastic procedures requires an increase in efficiency on part of the surgeons in order to meet the cost pressure. In this retrospective study it will be determined whether and to which extent the specific operational experience of the surgeon may influence operation time. The duration of surgery differs strongly, especially in total joint arthroplasty. It is shown that the experience of the surgeon has significant impact on operation time. Therefore, it should be discussed whether junior doctors in training should specialise early on specific and surgical procedures in orthopaedic surgery.

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Ausgabe: 05/2012 - S. Rehart - A. Schöniger - M. Henniger - M. Holder
Das rheumatische Schultergelenk

Zusammenfassung: Im Verlauf der rheumatischen Grunderkrankung kommt es regelhaft zu einer Mitbeteiligung des Schultergelenkes. Dies wird in der subjektiven Wahrnehmung des Patienten häufig vernachlässigt, da Symptome an anderen Gelenken im Vordergrund stehen. Der fortlaufende rheumatische Entzündungsprozess intra- und periartikulär führt zu einer progredienten Destruktion des Gelenkes und der Rotatorenmanschette. Nach Ausreizen der konservativen Therapie mit systemischer medikamentöser Basistherapie, Physio- und Ergotherapie, lokal symptomatischer Therapie und intraartikulärer Glukokortikoidinjektion sollte frühzeitig die operative Therapie in Erwägung gezogen werden. Insbesondere in frühen Stadien (LDE 0–3) kann durch Synovektomie und Versorgung von Begleitpathologien der Entzündungsprozess aufgehalten und die Beschwerdesymptomatik verbessert werden. Bei fortlaufender Krankheitsaktivität sollte mit der endoprothetischen Versorgung nicht zu lange gewartet werden, weil die progrediente Destruktion insbesondere der Rotatorenmanschette eine Alloarthroplastik erschwert und zu schlechten Ergebnissen führt.

Abstract: During the course of rheumatic disease the shoulder joint is frequently involved. Since the symptoms of other joints are in focus, the shoulder is often neglected by the patients. The current intra- and periarticular rheumatic inflammation process causes the progressive destruction of the joint and the rotator cuff. After insufficient conservative therapy combining basic therapeutic drugs, physio- and ergo therapy, local symptomatic therapy and intra articular glucocorticoidinjection, the surgical therapy should be considered in early stages of destruction (LDE 0–3). Especially in early stages the inflammatory process can be reduced by synovectomy and surgical management of additional pathologies. In case of persisting disease activity the progressive destruction of the rotator cuff could complicate an alloarthroplasty, therefore it should be considered in an earlier stage of disease.

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Ausgabe: 02/2012 - W.F. Beyer - W. Schnizer - G. Eichner - M. Dittrich
Der Bad Füssinger Rumpftrainer

Zusammenfassung: Der Bad Füssinger Rumpftrainer ist ein neuentwickeltes Trainingsgerät zum funktionellen Üben und Trainieren der Rumpfmuskulatur. Es erlaubt mehrdimensionale Bewegungen (Extension/Flexion und Rotation) im thorakolumbalen Bereich des Achsenskeletts, wobei die Bewegungen simultan auf einem PC-Bildschirm dargestellt werden und auch extern dokumentierbar sind. Zudem ermöglicht eine Software, dass definierte Bewegungsaufgaben über den Bildschirm, z.B. im Sinne einer Trainingsmaßnahme, bearbeitet werden können. Einrichtungen wie Messung des Zeitbedarfs und Registrierung von Fehlern in der Durchführung der Aufgaben sind Leistungsparameter, die sich z.B. testmethodisch in die Evaluierung von bewegungstherapeutischen Studien bei Patienten mit Wirbelsäulenbeschwerden einbringen lassen. Zukünftige Studien müssen klären, welche Bedeutung dem Bad Füssinger Rumpftrainer als Trainings- und Diagnosegerät letztlich zukommt.

Summary: The Bad Füssing trunk trainer is a newly developed functional training device for exercising and training the trunk muscles. It allows multi-dimensional motion (extension/flexion and rotation) in the thoracolumbar region of the axial skeleton. The movements are simultaneously displayed on a PC screen and can be simultaneously documented externally. The software enables the editing of defined movement tasks such as training parameters via the screen. Facilities such as measuring the time required and registration of errors in performing the tasks are performance parameters that may for example be used in the evaluation of exercise therapy for patients with spinal disorders. Future studies need to clarify the future role of the Bad Füssinger trunk trainer as a training and diagnostic tool.

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Ausgabe: 02/2012 - H. Schießl
Die Muskel-Knochen-Einheit:
Der Muskel als Kraftquelle für die Knochenmechanik

Zusammenfassung: Nach dem Mechanostat-Modell von Harold Frost ist die Knochenfestigkeit im Wesentlichen an die willentliche Maximalkraft adaptiert, so dass es zu keiner Schädigung des Knochens durch die Muskelkraft kommen kann. Am Unterschenkel können dabei z.B. aufgrund der Hebelverhältnisse Kräfte auf den Knochen wirken, die das Körpergewicht um mehr als das Zehnfache übertreffen. Diese Kräfte führen zu einer Verformung des Knochens. Übersteigt diese Verformung einen bestimmten Wert, führt dies zu einem Zuwachs an Knochenfestigkeit. Wird andererseits eine niedrigere Schwelle der Verformung nicht regelmäßig erreicht, führt dies zu einem Abbau von Knochenmaterial und Festigkeit. Durch diesen Optimierungsprozess wird ein Knochen ausgebildet, der bei minimaler Masse optimal an die Größe und Richtung der Kräfte angepasst ist. Die Empfindlichkeit der Zellen gegenüber der Verformung kann durch verschiedene Faktoren wie z.B. Hormone, Ernährung, genetische Einflüsse moduliert werden. Ein Verlust an Muskelkraft führt gleichzeitig zu einer verringerten Knochenfestigkeit und zu einer Zunahme des Sturz- und daraus resultierend zu einer Zunahme des Frakturrisikos.

Summary: According to Harold Frost’s mechanostat model bone strength is mainly adapted to the voluntary muscle force to avoid bone damage by muscle contractions. As an example, at the lower leg due to the lever ratios forces may act on the tibia that exceed the body weight more than tenfold. These forces cause a deformation of bone. If this deformation exceeds a certain threshold bone strength is increased. On the other hand if a lower threshold is not regularly exceeded bone mass is reduced. This optimization process forms a bone that is adapted to magnitude and direction of muscle forces with minimal bone mass. The sensitivity of bone cells to deformation can be modulated by different factors like hormones, nutrition or genetic factors. At the same time a loss of muscle force reduces bone strength and increases fall risk and therefore increases the fracture risk

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Ausgabe: 02/2012 - G. Eichner - M. Dittrich - W. F. Beyer - D. Schmidtbleicher
Eine Untersuchung zur Wirkung der Stochastischen Resonanztherapie (SRT-Zeptoring)
auf die Knochendichte, Rumpfkraft und Koordination bei Senioren

Zusammenfassung: In einer kontrollierten Studie (93 Patienten im Alter von über 60 Jahren, 41 Patienten in der Interventionsgruppe) über einen Zeitraum von 3 Monaten konnten mit der Stochastischen Resonanztherapie nennenswerte Steigerungen bei der isometrischen Rumpfkraft sowie im motorischen Bereich erzielt werden. Neben einer Steigerung der Maximalkraft für Flexion und Extension verminderten sich auch die muskulären Dysbalancen der Rumpfmuskulatur. Im Bereich der Knochendichte wurde nach dem Follow-up von 3 Monaten keine signifikante Änderung erreicht. Jedoch konnte eine verbesserte Gleichgewichts- und Reaktionsfähigkeit erzielt werden, so dass eine Verminderung des Sturzrisikos anzunehmen ist. Die Ergebnisse der Studie sprechen dafür, dass die Stochastische Resonanztherapie dazu beitragen kann, die Alltagsmotorik und Körperhaltung älterer Menschen zu verbessern bzw. zu erhalten.

Summary: In a controlled study (93 patients aged over 60 years, 41 subjects in the intervention group) over a period of 3 months significant increases in isometric trunk strength as well as in the field of motor function could be achieved with the stochastic resonance therapy. Apart from an increase in maximum strength for flexion and extension, also the muscular imbalances of the trunk muscles could be reduced. In the field of bone density no significant change could be achieved after the follow-up of 3 months. The results of this study suggest that the stochastic resonance therapy can help to improve or preserve the everyday motor function and posture of elderly people. Even an improved balance and responsiveness could be achieved so that a reduction in the risk of falling can be assumed.

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Ausgabe: 02/2012 - W. Mittelmeier - R. Bader - D. Kluess
Mit Explantaten in der Orthopädischen Chirurgie richtig umgehen

Zusammenfassung: Mit der stetig steigenden Zahl an Endoprothesen-Implantationen nimmt zwangsläufig auch die Zahl der Revisionsoperationen zu. Infolge der erhöhten Revisionsrate ist auch mit einer steigenden Zahl von Klagen der Patienten auf Schadensersatz zu rechnen. Eine korrekte Dokumentation und Asservierung der Explantate ist für die juristische Absicherung des Operateurs bzw. der behandelnden Klinik von großer Bedeutung. Für den korrekten Umgang mit entfernten Implantaten existieren derzeit keine einheitlichen Empfehlungen.

Ziel des Artikels ist es, basierend auf den Erfahrungen an unserer Klinik standardisierte Abläufe für die Dokumentation und Asservierung von Explantaten sowie die Organisation der Abläufe bei etwaigen Schadensanalysen insbesondere im Falle eines meldepflichtigen Vorkommnisses darzustellen. In einer grafisch ausgearbeiteten Prozessübersicht werden anhand von Entscheidungsbäumen die wichtigsten Arbeitsschritte dargelegt.

Mithilfe dieser Empfehlungen kann der Umgang mit Explantaten in der klinischen Routine optimiert werden, um eine lückenlose Dokumentation und adäquate Asservierung zu gewährleisten.

Abstract: The steadily increasing number of primary arthroplasties is inevitably leading to a larger number of revision surgeries. Due to the higher rate of revisions an increasing number of patient claims for compensation is expected. A precise documentation and asservation of explants is of great importance for legal protection of the surgeon resp. the clinic in charge. Presently, no standardised recommendations for dealing correctly with retrieved implants exist.

The aim of this paper is to present standardized processes for documentation and asservation of explants as well as organization of possible failure analyses especially in the case of a reportable incident based on the experience at our clinic. The major steps to be taken are demonstrated by decision trees in a graphically designed process overview.

Based on these recommendations the handling of explants in clinical routine can be optimised in order to ensure consistent documentation and adequate asservation.

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