Zusammenfassung: Obwohl distale Radiusfrakturen zu den häufigsten Frakturen im höheren Lebensalter zählen, werden die verfügbaren Therapieoptionen kontrovers diskutiert. Während junge Patienten von einer anatomischen Ausheilung profitieren, scheint bei älteren Patienten keine Korrelation zwischen radiologischem und funktionellem Ergebnis zu bestehen. Weder konservative Behandlung, noch Osteosynthesen mit Kirschner-Drähten erlauben eine frühzeitige Mobilisierung. In den letzten Jahrzehnten hat sich ein Trend zum offen operativen Vorgehen abgezeichnet und insbesondere die palmare winkelstabile Plattenosteosynthese hat einen hohen Stellenwert erlangt. Diese vergleichsweise komplikationsarme Therapie erlaubt eine gute Reposition mit stabiler Retention und ermöglicht so eine frühfunktionelle Behandlung. Die Herausforderung in der Therapie des älteren Menschen besteht in einer sorgfältigen und an die individuellen Bedürfnisse abgestimmten Gestaltung des Behandlungskonzepts.
Summary: Although distal radius fractures are among the most common fractures in the elderly, the available treatment options are controversial. While young patients benefit from an anatomical reconstruction, in elderly patients no correlation between radiological and functional outcome seems to exist. Neither conservative treatment, nor fixation with Kirschner wires allow an early mobilization protocol. In recent decades, a trend towards open surgical procedures is observed and particulary the volar locking plate has gained high popularity. This therapeutic option allows a good reduction and stable retention with a low complication rate and allows early functional treatment. A challenge in thetreatment of elderly patients is the careful and coordinatedchoice of treatment options adapted to the individualpatients needs.
Fußball ist eine der Sportarten, bei denen Risse des Vorderen Kreuzbandes sehr häufig vorkommen. Fast alle Verletzten werden operiert. Frank Diemer und Volker Sutor hinterfragen dieses pauschale Vorgehen und beschreiben, wie die Schweden mit Kreuzbandverletzungen umgehen: Erst trainieren – und danach pro oder kontra OP entscheiden.
Zitierweise
Diemer F, Sutor V: Drei Wege nach dem Riss – Höchstleistung ohne Kreuzband. physiopraxis 2012; 10 (05): 40–43. DOI: 10.1055/s-0032–1314916
Citation
Diemer F, Sutor V: Drei Wege nach dem Riss – Höchstleistung ohne Kreuzband. physiopraxis 2012; 10 (05): 40–43. DOI: 10.1055/s-0032–1314916
A lot of injuries within football are ruptures of the anterior cruciate ligament. Most of the injured athletes are treated surgically. Frank Diemer and Volker Sutor questioned this general kind of therapy and describe, how Swedish medicals treat injuries of the cruciate ligament: exercise first and then decide pro or contra operation.
Zusammenfassung: Patienten mit chronischen Leistenschmerzen gehören zum Alltag einer sportmedizinischen Praxis. Hinter dem Symptom des Leistenschmerzes verbergen sich ganz unterschiedlich zu behandelnde Erkrankungen. Immer wieder als myogene oder fasziale Verletzung oder Überlastung fehlgedeutet, ist der Leistenschmerz häufig die Ursache für lange Ausfallzeiten der Sportler. Eine erfolgreiche Therapie des Leistenschmerzes basiert auf einer profunden Diagnostik.
Die Arbeit gibt einen Überblick über die wichtigsten sportmedizinisch relevanten Ursachen des Leistenschmerzes, ihre Diagnostik und Therapie.
Zitierweise
Krüger J: Der chronische Leistenschmerz des Sportlers. OUP 2013; 6: 288–295. DOI 10.3238/oup.2013.0288–0295
Citation
Krüger J: Chronic groin pain in athletes. OUP 2013; 6: 288–295. DOI 10.3238/oup.2013.0288–0295
Summary: Patients with chronic groin pain are an integral part of the daily routine in sports surgery. Various causes can account for “groin pain“ as a symptom, each requiring different treatment. Often misdiagnosed as muscular strain or fascial injury, chronic groin pain can lead to a prolonged interruption period of sport activity. Therefore, the successful therapy of groin pain requires detailed diagnostic work-up. This article provides a review of the most relevant causes of groin pain in sports medicine as well as their diagnostics and treatment.
Zusammenfassung: Die Magnetresonanz-Tomografie (MRT) ist neben anderen bildgebenden Verfahren ein wichtiges Hilfsmittel, um Krankheitsbilder am Hüftgelenk zu erkennen und zu differenzieren. Bei der Interpretation von MRT-Bildern ist die Kenntnis der technischen Grundlagen der MRT hilfreich und in vielen Fällen Voraussetzung für die richtige und vollständige Beurteilung der MRT-Bilder. An Beispielen wird die Beurteilung von MRT-Befunden erläutert.
Goldmann A: Stellenwert der MRT-Diagnostik bei Hüftgelenkveränderungen. OUP 2013; 7: 332–340.DOI 10.3238/oup.2013.0332–0340
Abstract: Amongst other imaging methods, magnetic resonance imaging (MRI) is an important tool to detect and differentiate hip diseases. The knowledge of the technical fundamentals of MRI is helpful and in many cases a precondition for a correct and complete assessment of MRI images. In this article, the interpretation of hip MRI scans is demonstrated in examples.
Citation
Goldmann A: Significance of MR-Imaging of Hip Disorders. OUP 2013; 7: 332–340.
Zusammenfassung: Darstellung der einzelnen konservativen passiven und aktiven Behandlungsstrategien, die im Rahmen der orthopädischen Rehabilitation von Patienten mit Hüftproblemen zur Anwendung kommen und im Rahmen eines Therapieplans ökonomisch und individuell angepasst zusammengestellt werden sollten.
Zitierweise
Heisel J: Rehabilitation bei orthopädischen Hüftproblemen.
OUP 2013; 7: 371-378. DOI 10.3238/oup.2013.0371-0378
Abstract: Representation of the conservative passive and active strategies, which should be individually combined in case of patients with severe hip problems.
Citation
Heisel J: Rehab in case of hip problems. OUP 2013; 7: 371-378.DOI 10.3238/oup.2013.0371-0378
Zusammenfassung: Die Weichteilbalancierung spielt eine entscheidende Rolle zur Rekonstruktion der individuellen Biomechanik des Patienten. Bei einem Großteil der auf dem Markt befindlichen Prothesen ist es nicht möglich, die individuelle Beinlänge, Offset sowie den CCD-Winkel individuell zu rekonstruieren. Dieses ist jedoch Voraussetzung für eine möglichst normale Hüftfunktion sowie für eine lange Lebensdauer auch bei anspruchsvollen Patienten.
Abstract: Soft tissue balancing is an important factor to reconstruct the individual anatomy of a patient, who needs a total hip replacement. In the majority of the cases the present available implants do not allow an anatomic reconstruction of the individual leg length, offset and CCD-angle. However, this is necessary in order to allow normal hip function and a long survival rate of THR even in demanding patients.
Zusammenfassung: Die Implantation einer Hüftgelenktotalendoprothese gilt als die erfolgreichste Operation der orthopädischen Chirurgie des letzten Jahrhunderts. In den letzten Jahren finden weichteilschonend minimalinvasive oder „less-invasive“ Zugangswege auch in der primären Hüftendoprothetik zunehmende Verbreitung. Das Wesen der minimalinvasiven Hüftgelenkchirurgie ist dabei allerdings nicht auf den kleineren Hautschnitt begrenzt, sondern fokussiert auf eine maximale Weichteilschonung ohne unnötige Ablösung von Muskel- und Sehnenansätzen am Trochanter major. Gerade in der perioperativen Phase profitieren Patienten von einem verminderten intraoperativen Blutverlust, der verringerten Schmerzsymptomatik und einer konsekutiv verbesserten frührehabilitativen Funktionalität. Computerassistierte Operationsverfahren bieten dem orthopädischen Chirurgen eine verlässliche Kontrollmöglichkeit über die 3-dimensionale Stellung der Einzelkomponenten. Mittlerweile haben sich „bildfreie“ Navigationssysteme, die auf eine prä- und intraoperative Röntgenstrahlenbelastung verzichten, im klinischen Alltag etabliert. Neben der Pfannenstellung lassen sich mit dieser Technologie auch Veränderungen der Beinlänge und des Offsets intraoperativ optimieren. Eine neue Entwicklung in diesem Bereich stellt die femoral-pinfreie Navigation dar, bei der das konventionell im Oberschenkelknochen befestigte Referenzmarkersystem durch ein oberflächliches, nicht-invasives Referenzsystem ersetzt wird. Die nächste Generation von Navigationssystemen für die computerassistierte Hüftendoprothetik wird sich von einem Messinstrument zu einem integralen Bestandteil des Operationsablaufs wandeln. Ziel ist eine an der patientenindividuellen Anatomie ausgerichtete Implantatpositionierung mit verbesserter postoperativer Funktion und optimiertem Bewegungsumfang unter Vermeidung mechanischer Einklemmungsphänomene.
Zitierweise
Weber, M; Völlner, F; Schröter, C; Wörner, M: Was gibt’s Neues in der Hüftendoprothetik. OUP 2013; 7: 352-358.DOI 10.3238/oup.2013.0352-0358
Abstract: Minimally invasive surgery has become more and more popular in total hip arthroplasty – one of the most successful operative procedures of the last century. Minimally or less invasive techniques do not rely on the length of the skin incision, but focus on the preservation of soft tissue elements such as muscle. Studies show reduced soft tissue trauma, decreased perioperative blood loss and superior clinical outcome in the early postoperative period. Computer-navigated orthopedic surgery offers a reliable control method for a complex 3-dimensional situation. Imageless navigation systems without the need of preoperative or intraoperative image acquisition and exposure to radiation have been proven to increase the accuracy of positioning the acetabular component and measure intraoperative leg length and offset changes precisely. A new development in this field is the noninvasive external femoral reference marker array system in conjunction with an imageless measurement technique. The future generation of imageless navigation systems will switch from simple measurement tasks to an integral part of the surgical process in navigated THA. The aim will be to find an optimized complementary component orientation with improved postoperative functionality and optimized range of motion without impingement.
Citation
Weber, M; Völlner, F; Schröter, C; Wörner, M: What’s new in primary total hip arthroplasty. OUP 2013; 7: 352-358.DOI 10.3238/oup.2013.0352-0358
Zusammenfassung: Die Behandlung von Frakturen im Wachstumsalter gehört zu den alltäglichen Aufgaben eines jeden (Unfall-)Chirurgen und Orthopäden. Nichtsdestotrotz stellt die Versorgung eine Herausforderung dar, da spezifische Kenntnisse und Erfahrungen erforderlich sind. Dass Frakturen bei Kindern immer heilen, ist ein Trugschluss. Entscheidend ist zunächst nicht die Wahl des Osteosyntheseverfahrens, sondern ob eine Fraktur konservativ oder operativ versorgt werden kann. Hierbei konkurrieren beide Verfahren nicht, sondern ergänzen sich viel mehr. Faktoren, die das Behandlungsregime beeinflussen, sind Alter, Gewicht und Größe des Patienten sowie die Art und die Lokalisation der Fraktur. In den letzten Jahren ist zu beobachten, dass durch die Entwicklung sicherer, minimalinvasiver Techniken bei der operativen Versorgung kindlicher Frakturen mittlerweile ein stärkeres Gewicht zugesprochen wird. Hierdurch werden sowohl Heilverlauf als auch Krankenhausaufenthalt häufig deutlich verkürzt. Obwohl die Durchführung der einzelnen Verfahren gut zu erlernen ist, ergeben sich nicht selten Komplikationen, die vermeidbar wären.
Im folgenden Artikel werden die Grundlagen der kindgerechten Behandlung dargelegt, die Voraussetzung für ein optimales Behandlungsergebnis sind.
Abstract: The treatment of fractures in children is part of every (trauma-)surgeon’s and orthopaedist’s daily work. Nevertheless, many physicians are facing a huge challenge in the therapy when treating children, since they are lacking the necessary experience and knowledge. It is a common misconception to believe that fractures in children always heal. Only after an initial decision as to whether the fracture is treated conservatively or operatively the choice of an appropriate osteosynthesis technique is possible. Various factors such as the age, weight and size of the patient as well as the fracture morphology and location have to be taken into consideration. In recent years, the operative treatment of fractures in children has become more common, as a result of the development of modern, minimally invasive osteosynthesis techniques. In many cases this has reduced the duration of recovery and of hospitalisation for many patients. Even though it is well possible to acquire the skills required for carrying out osteosynthesis, avoidable complications are not uncommon.
This article describes the basics of child-oriented treatment, essential for an optimal outcome.
Zusammenfassung: Radiushalsfrakturen im Wachstumsalter bedürfen einer im Vergleich zum Erwachsenen unterschiedlichen Behandlung. Sie verfügen über ein erhebliches Potenzial für Spontankorrekturen und können überwiegend konservativ behandelt werden. Die Kenntnis der Grenzen der konservativen Behandlung ist essenziell, um resultierende Bewegungseinschränkungen zu verhindern. Als operative Therapie der Wahl hat sich die elastisch stabile intramedulläre Nagelung (ESIN) etabliert. Offene Repositionen können die Durchblutung des Radiusköpfchens beeinträchtigen.
Abstract: Pediatric radial neck fractures require sophisticated treatment. Depending on the degree of dislocation, a large number of fractures can be treated conservatively. Beyond the acceptable degree of dislocation closed reduction and intramedullary nailing is well established to prevent restriction of the range of motion. Open reduction may impair the blood supply of the radial head.
Zusammenfassung: Die klinische und bildgebende Diagnostik in der Kindertraumatologie dient dem Nachweis von Frakturen und anderen Verletzungen. Sie darf keine zusätzlichen Schmerzen bereiten. Der Strahlenschutz ist besonders zu berücksichtigen, dennoch ist das konventionelle Röntgenbild unverzichtbar. Der Ultraschall wird in Zukunft einen größeren Stellenwert erlangen. CT und MRT sind wenigen, bestimmten Fragestellungen vorbehalten. Die Verlaufs- und Kontrolldiagnostik sollte vorwiegend in der klinischen Befunderhebung und -dokumentation bestehen.
Abstract: Clinical and imaging diagnostics in pediatric traumatology are dedicated to the detection of fractures and other injuries. They must not cause any additional pain. Radiation protection requires special consideration, however, the conventional radiograph still is essential. Ultrasound will gain more importance in the future. CT and MRI are reserved for a few specific issues. Follow-up diagnosis and controls should mainly consist of clinical investigation and its documentation.