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ORIGINALARBEITEN
Ausgabe: 09/2013 - B. Mai - S. Mai
Die rheumaorthopädische
Behandlung der Hand

Zusammenfassung

Die Therapie der Rheumatoiden Arthritis erfordert eine interdisziplinäre Zusammenarbeit. Nur bei optimaler medikamentöser Einstellung und im Zusammenwirken von Internist, Hausarzt, Rheumaorthopäde, Physiotherapeut und Ergotherapeut führt die Behandlung zum gewünschten Erfolg. Bei der operativen Therapie wird zwischen präventiven, dringlichen und rekonstruktiven Eingriffen unterschieden. Die Planung sollte den individuellen Krankheitsverlauf, Komorbiditäten, Beruf, Hobby, Alter, funktionelle Bedürfnisse, Dominanz der Hand, Zustand der Nachbargelenke und der kontralateralen Extremität beachten. Auch sollte die Operation bevorzugt durch einen speziell dafür ausgebildeten Chirurgen oder Orthopäden erfolgen. Frühstmögliche Einbindung des Patienten in das oben beschriebene Team kann schwere Deformitäten vermeiden, die Lebensqualität verbessern und dem Patienten über lange Zeit seine Selbstständigkeit erhalten.

Abstract

Therapy of the rheumatoid arthritis needs interdisciplinary treatment together with the family doctor, internal specialist, rheumatologist, orthopedic surgeon, physiotherapist and ergotherapist to achieve an optimal result. Surgery distinguishes between preventing, urgent and reconstructive operations. Planning should be done considering the individual progress of the disease, co-morbidities, profession, hobbies, age, functional needs, dominance of the hand, situation of the neighbouring joints and the contra lateral extremity. The operation should preferably be performed by an especially trained orthopedic surgeon. Early integration of the patient into such a team can avoid severe deformations, improve quality of life and preserve the patient´s independence over a longer period.

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Ausgabe: 09/2013 - S. Rehart - A. Schöniger - M. Henniger
Gelenkinfektionen in der orthopädischen Rheumatologie

Zusammenfassung

„Rheumatiker“ prädestinieren wesentlich häufiger für eine Infektion als Patienten ohne eine systemisch-entzündliche Erkrankung, insbesondere das Risiko für Gelenkinfektionen ist signifikant erhöht. Die schnelle und sichere Detektion einer bakteriellen Besiedelung ist wichtig für die Therapie und deren Erfolg. Zur adäquaten Vorbereitung einer OP gehören das perioperative Medikamentenmanagement sowie die Kontrolle möglicher Infektfoci. Wichtige Parameter hierbei sind: Anamnese, klinischer Befund, anatomische Region, beteiligte Strukturen, Laborparameter (z.B. CRP, BSG, Leukozyten), weitere apparative Diagnostik (Sonografie, Röntgen, MRT, Szintigrafie, etc.), Blutkulturen und Punktionen mit Synoviaanalyse und Abstrich. Meist bedarf es der Zusammenschau vieler Untersuchungsverfahren, um die Diagnose zu stellen. Abschließende Sicherheit bietet nur das operative Vorgehen mit intraoperativem Abstrich/Histologie. Die Basis jeder Behandlung ist die chirurgische Infektsanierung, begleitet von einer Antibiotikatherapie. Die operative Intervention erfolgt radikal, auch in Bezug auf umliegendes Gewebe. Bei Protheseninfektionen können Akut- ( 3 Monate), Früh- ( 2 Jahre) und Spät-Infekte ( 2 Jahre) unterschieden werden, mit Auswirkung auf die Therapiestrategie.

Abstract

“Rheumatic“ patients are prone to a much higher rate of infections than “normal” patients, especially the risk of infections of joints is significantly increased. Important for the therapy and its success is a fast and secure detection. Preoperative drug management and a precise examination of the patient play an important role for the preparation of an operation.

To confirm the suspicion of infection it is important to check the clinical evidence, the laboratory parameter and further diagnosis like ultrasound, x-ray, and other findings. Most important is the punction of the joint with synovia-analysis and differentiation of cells. Only surgery combined with swab and histology may lead to the final guarantee of the according bacteria; in addition it is the foundation of any treatment of an infection, combined with antibiotic therapy. The infection of prostheses could be differentiated in acute ( 3 months), early ( 2 years) and late ( 2 years) stages, with consequences concerning treatment.

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Ausgabe: 09/2013 - J-D Rompe
Konservative Versorgungsrealität am Beispiel der Behandlung der symptomatischen Gonarthrose

Zusammenfassung: Die Behandlung der fortgeschrittenen symptomatischen Gonarthrose ist mit der Verbreitung der modernen Knieendoprothetik in Kombination mit der DRG-Abrechnung zu Ungunsten des konservativen Vorgehens aus dem Gleichgewicht geraten. Das Grundvertrauen der Patienten in die uneigennützige Indikationsstellung durch den die Operation anbietenden Arzt ist erschüttert.

Der Artikel stellt die Möglichkeiten der unterfinanzierten ambulanten konservativen Therapie zur Diskussion mit dem Tenor „möglichst wenig Aufwand – möglichst billig – möglichst schnell“. Um die im europäischen Vergleich in Deutschland zu häufig gestellte Indikation zur Knieendoprothese zurückzufahren, wäre aus meiner Sicht jedoch genau das Gegenteil erforderlich: eine zeitaufwendige, auf die Bedürfnisse des Patienten eingehende Versorgung, mit umfassenden nicht-budgetierten Angeboten zu Physiotherapie, manueller Therapie, Orthesenversorgung, psychologischer Betreuung und diätetischer Anleitung. Vor diesem Hintergrund ist noch einmal explizit darauf hinzuweisen, dass die arthroskopische Operation des symptomatischen Arthroseknies zur Schmerzlinderung nicht evidenzbasiert und nur in wenigen Ausnahmefällen leitliniengerecht ist.

Abstract: Worldwide, surgery is only indicated for symptomatic knee osteoarthritis when conservative measures are unsuccessful. Why then, in comparison with other European countries, is the rate of total knee arthroplasty much higher in Germany?

One of the reasons may be the chronic underfunding of conservative measures. Osteoarthritis of the knee is a chronic disease and as this, its management should be patient-centered and -coordinated, with attention to modifiable risk factors and comorbidities. Focus should be on conservative non-drug treatment, particularly exercise. For overweight or obese patients weight loss is recommended. Of course, management should be evidence-based. Interventions with high cost and risk that outweigh their benefits are to be avoided. The use of paracetamol or non-steroidal anti-inflammatory drugs for pain relief is recommended, with due attention to precautions and contraindications. Patients should be referred to a physiotherapist for exercise, manual therapy and gait aids; to a producer of orthoses for bracing; to a psychologist for cognitive behavioural therapy; and to a dietitian for nutritional advice. Arthroscopy for pain management is not evidence-based. Patients are to be referred for joint replacement only when symptoms are severe and other treatments have failed over a relevant period of time.

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Ausgabe: 10/2013 - J. Jerosch - C. Neuhäuser - L. Klaus
Implantationspräzision einer 3-Kom- ponenten-Sprunggelenkendoprothese

Zusammenfassung

Fragestellung: Ziel dieser Arbeit ist die Überprüfung der Präzision der tibialen und talaren Sägeschnitte bei der Implantation einer Sprunggelenkendoprothese unter OP-Bedingungen.

Material und Methode: Von Juni 2008 bis März 2009 wurden 20 Sprunggelenkprothesen implantiert. Das Patientengut besteht aus 14 Frauen und 6 Männern. Zum Operationszeitpunkt lag das Durchschnittsalter bei 64,6 ± 10,9 Jahren. Die Implantation wurde durch 2 erfahrene Fußchirurgen durchgeführt. Da es sich bei dem Implantat um ein Titan-System handelt, war es möglich, mithilfe einer hochauflösenden und artefaktunterdrückenden Computertomografie das Implantat-Knochen-Interface exakt darzustellen. Die CT-Untersuchungen wurden im Durchschnitt 2,5 Tage postoperativ durchgeführt. Aus den CT-Schnitten wurden jeweils die Bilder in koronaler und in sagittaler Ebene ausgewählt, welches den jeweils zu beurteilenden Prothesenteil komplett darstellt. Darzustellende Anteile sind das tibiale Prothesen-Knochen Interface in koronaler und sagittaler Schicht sowie das talare Prothesen-Knochen-Interface in koronarer und sagittaler Schicht. Die tibiale Prothesenkomponente wird in koronaler Schicht in einen medialen und lateralen Plateauanteil sowie in einen medialen Stem und lateralen Stemanteil eingeteilt. Alle genannten Prothesenanteile werden noch einmal von außen nach innen reichend in 3 Zonen unterteilt, wobei jede Zone jeweils 1/3 des Prothesenanteils einnimmt. Die tibiale Prothesenkomponente wird in sagittaler Schicht in einen anterioren und posterioren Plateauanteil sowie in einen anterioren Stem und posterioren Stemanteil eingeteilt. In vergleichbarer Art wurde das talare Interface klassifiziert. Für die Distanzmessungen wurde das digitale Mess-System des radiologischen digitalen Programms Sienet Magic web der Firma Siemens Medical Solutions verwendet. Gemessen wurde das Implantat-Knochen-Interface in Millimetern.

Ergebnisse: Unsere Ergebnisse zeigen, dass in 94% der talaren und 37% der tibialen Interfacebereiche die Distanz zwischen Knochen und Endoprothese sowohl in der koronalen als auch in der sagittalen Ebene weniger als 1mm war. In 69% der Messungen betrug dieser Wert sogar weniger als 0,5mm. In vielen Bereichen lag sogar ein unmittelbarer Knochen-Implantatkontakt vor.

Fazit und klinische Relevanz:

1. Bei der vorliegenden Arbeit wurde erstmals ein Klassifikationsschema für das Knochen-Implantat-Interface bei Sprunggelenkendoprothesen beschrieben.

2. Die vorliegende Arbeit zeigt, dass die CT-Untersuchung in der Lage ist, das Knochen-Implantat-Interface bei Sprunggelenkendoprothesen nachzuweisen. Hiermit kann zum einen die Osteointegration dokumentiert werden. Zum anderen können in mittel- und langfristigen Untersuchungen evtl. Osteolysen frühzeitig detektiert werden.

Abstract

Question: Clinical results of first and second generation TAR systems were less reliable due to high rates of loosening. With increasing innovation and modern technologies, the requirement for longevity and stability of ankle prostheses is being addressed. The purpose of this prospective study was to document the precision of the bone-implant interface of a third generation TAR under in vivo circumstances.

Materials and Methods: Between June 2008 and March 2009 we evaluated in the present studie at 20 total ankle replacements in 14 female and 6 male patients. The average age at surgery was 64,6 ± 10,9 years. The implantation was performed by 2 experienced foot and ankle surgeons. The metallic part of the implant was made by titanium, so the implant-bone interface could be demonstrated by high resolution artifact suppression CT. The CT was performed on average 2,5 days after surgery. The CT pictures were categorised in a coronal and sagittal plane of the talar and tibial component. The tibial component was categorised in the coronal view and a medial and lateral plateau as well as in a medial and lateral stem component. All parts were subdivided in 3 different zones. In the sagittal plane the interface was classified in an anterior and posterior plateau as well as in an anterior and posterior stem. Again all areas were subdivided in 3 different zones. The same classification was used for the talar interface. All measurements of the bone-implant interface were performed using the digital Sienet Magic Web system (Siemens, Gemany) and recorded in millimeters.

Results: The measurements showed that in the majority of the zones (94% talar, 73% tibial), a bone-implant interface of less than 1mm existed in both coronal and sagittal planes, 69% of which measured less than 0,5mm. Direct contact between the implant and the bone was also noted in several zones for both tibial and talar components.

Conclusion

The results of this study were twofold:

1. For the first time, a classification system for the bone-implant interface in TAR has been described.

2. CT scanning of the titanium alloy implant clearly demonstrated that with a modern TAR design and reliable instrumentation, the clinically relevant bone-implant interface can be reduced to a minimum. This is an important factor for osteo-integration. The experiences gained with this study design will allow control of this interface in both the mid- and long-term and enable early detection of osteolysis, which has become a recent problem in some modern TAR designs.

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Ausgabe: 10/2013 - J. Schröder - S. Brune
High-Heels und die Form der Lendenlordose

Zusammenfassung

Eine hyperlordosierende Wirkung mit möglichen Rückenbeschwerderisiken wird für das Tragen hoher Absätze postuliert, wissenschaftliche Befunde sind jedoch uneinheitlich. Von einem Assessment unter dynamischen Bedingungen werden neue Erkenntnisse erwartet. In einem Messwiederholungsdesign (Kasuistiken) wurde der Lordosewinkel sowohl unter statischen als auch dynamischen Bedingungen (Baseline – High-Heel vs. Kontrollbedingung) rückwirkungsfrei, videorasterstereografisch mit variierenden Randbedingungen (Kontrollschuh: Ballettschuh ohne Dämpfung vs. Turnschuh mit Dämpfung, Laufband-Geschwindigkeit: 2km/h vs. 3km/h) erfasst. In Relation zur statischen Situation war in der Dynamik eine deutliche Entlordosierung (5–10°) zu beobachten. Eine Lordosierung durch das Tragen hochhackiger Schuhe konnte gefunden werden (statisch bis 4°, dynamisch bis 5°), war jedoch abhängig von konfundierenden Variablen, wie der Ganggeschwindigkeit und dem Fußaufsatz in Abhängigkeit von Dämpfungseigenschaften der Kontrollbedingungsschuhe. Die dynamische Erfassung der Effekte hoher Absätze wird als methodische Bereicherung bewertet, wobei die interindividuelle Ausgangslage der Wirbelsäulenform für Folgeuntersuchungen kovarianz-analytisch berücksichtigt werden sollte.

Abstract

Wearing high-heeled shoes is meant to provide increased lumbar lordosis angles, probably associated with an increased low back pain risk, while scientific evidence is still lacking. A dynamic assessment of the lumbar form under high-heeled walking conditions is supposed to be helpful for a better understanding of effects. In a repeated measurements design (baseline – high-heel vs. control) lumbar alignment was observed under static and dynamic conditions using video rasterstereography. For a single-case, varying conditions (control shoes: indoor-sport shoe vs. ballet shoe, walking speed: 2km/h vs. 3km/h) were analyzed and controlled afterwards in an additional single-case analysis. Compared to static conditions, we found intra-individually decreased lumbar lordosis angles (5–10°) under dynamic assessment conditions. High-heeled shoe wearing effects could be observed as increased lordosis angle for the static assessment up to 4°, and up to 5° under dynamic conditions, respectively. But effects were depending on confounding variables, like sole absorption, walking speed and inter-individually varying lordosis sway. So, dynamic assessment was considered as an important enrichment to investigate high-heeled shoe effects, but confounders should be taken into account for the conduction of further investigations, maybe using analysis of covariance models.

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Ausgabe: 10/2013 - I. Stegemann - J. Hinzmann - I. Haase - T. Witte
Ganzkörperhyperthermie mit wassergefilterter Infrarot-A-Strahlung bei Patienten mit axialer Spondyloarthritis

Zusammenfassung

Hyperthermie ist eine künstlich erzeugte Temperaturerhöhung (Überwärmung) des ganzen Körpers oder einzelner Körperteile durch physikalische Methoden. Eine relativ neue und bisher kaum evaluierte Therapiemöglichkeit ist die Ganzkörperhyperthermie mittels wassergefilterter Infrarot-A-Strahlung. Mit 2 Anwendungen pro Woche im Rahmen einer 3-wöchigen orthopädischen Rehabilitation kann diese bei Patienten mit axialer Spondyloarthritis nach den Ergebnissen unserer prospektiven 3-armigen Studie eine nachhaltige Schmerzreduktion bewirken. Bedenkliche Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet. Aufgrund des noch fehlenden Nachweises der Wirksamkeit bezüglich anderer Zielkriterien wie Krankheitsaktivität, Funktionskapazität und Selbstständigkeit im Alltag sowie der insgesamt unzureichenden Studienlage kann eine eindeutige Empfehlung jedoch noch nicht ausgesprochen werden. Weitere Studien sind erforderlich.

Abstract

Hyperthermia is an artificial induced increase of temperature of the whole body or single parts of the body by physical methods. A relatively new and rarely evaluated modality is the mild water filtered near infrared whole-body hyperthermia. According to our prospective controlled study this form of hyperthermia twice a week within a 3-week multimodal rehabilitation program can effect a sustainable pain reduction in patients with ankylosing spondylitis. Critical adverse effects could not be observed. Though we can not yet argue for an explicit recommendation because of missing evidence regarding other outcome variables like disease activity, functional capacity and independence in daily living. Furthermore the state of research is insufficient. More studies are needed.

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Ausgabe: 11/2013 - S. Endres - D. Stratmann - A. Wilke
Effekte einer pneumatischen Blutsperre im Rahmen einer Knietotalendoprothesen- Implantation

Zusammenfassung: In der aktuellen Literatur gibt es unterschiedliche Angaben wann, wie lange, zu welchem Zeitpunkt eine Blutsperre verwendet werden soll. Zudem gibt es unterschiedliche Methoden, wie eine Blutsperre bei einer Operation angewendet werden kann. Welche Gründe sprechen also für oder gegen die Verwendung einer Blutsperre während der Implantation einer Knieendoprothese?

Unter Berücksichtigung der Ein- und Ausschlusskriterien wurden 87 Patienten (Fallgruppe: n=59; Kontrollgruppe: n=28) in die Studie eingeschlossen und ausgewertet. Primäres Studienziel der vorliegenden Arbeit ist es, die postoperative Beugefähigkeit einer Knie-TEP in Abhängigkeit von der Anwendung einer Blutsperre zu untersuchen. Sekundäre Studienziele sind der Vergleich der ermittelten Daten für den perioperativen Blutverlust, den Transfusionsbedarf, den initialen Schmerzmittelbedarf und das Auftreten einer tiefen Beinvenenthrombose bzw. Embolie mit der aktuellen Literatur.

Im Einklang mit der aktuellen Literatur zeigte sich, dass der Transfusionsbedarf, das Auftreten von Komplikationen wie tiefe Beinvenenthrombose/Embolie, Nervenschaden, Gefäßverletzungen, lokale Weichteilschäden oder auch Wundheilungsstörungen/Infekte unabhängig von der Verwendung einer pneumatischen Blutsperre sind. Auch hinsichtlich der postoperativen Beugefähigkeit zeigte sich kein statistisch signifikanter Unterschied. Lediglich beim subjektiven Schmerzempfinden und dem Schmerzmittelverbrauch innerhalb der frühen postoperativen Phase (1.–4. Stunde) zeigte sich ein signifikanter Vorteil zugunsten der Kontrollgruppe (ohne Tourniquet).

Zusammenfassend zeigte sich, dass der routinemäßige Einsatz der pneumatischen Blutsperre beim endoprothetischen Ersatz des Kniegelenks vermutlich zu einem verringerten intraoperativen Blutverlust mit besserer Darstellung der anatomischen Strukturen und einer optimalen Voraussetzung zur Zementierung der Komponenten führt. Ob allein die Reduktion des Schmerzmittelbedarfs in der frühen postoperativen Phase ein ausreichender Grund ist, auf die Blutsperre zu verzichten ist aufgrund der eigenen Ergebnisse und der aktuellen Literatur kritisch zu hinterfragen.

Abstract: In current literature, there are different opinions when, how long, at what time a tourniquet should be used. In addition, there are different methods as a tourniquet can be used. So what are the reasons for or against the use of a tourniquet during the implantation of a total knee arthroplasty?

With regard to strict inclusion and exclusion criteria, finally, 87 patients (case group: n = 59, control group: n = 28) were enrolled and evaluated.

Primary objective of this study is to investigate the postoperative range of motion of a total knee arthroplasty depending on the application of a tourniquet. Secondary study objectives are the comparison between the data for perioperative blood loss, transfusion requirements, the initial need for analgesics and the occurrence of deep vein thrombosis or embolism with the current literature.

The results demonstrated that the need for transfusion, the incidence of complications such as deep vein thrombosis/embolism, nerve damage, vascular injury, local soft tissue injury or wound complications e.g. infections are independent of the use of a pneumatic tourniquet. Also in terms of postoperative range of motion, there was no statistically significant difference. Only in the subjective perception of pain and analgesic consumption within the early postoperative period (1.–4. hour), a significant advantage in favor of the control group (no tourniquet) was evident.

In summary, it was found that the routine use of the pneumatic tourniquet for total knee arthroplasty presumably leads to a reduced intraoperative blood loss with better representation of the anatomical structures, and an optimum condition for the cementation of the components. Whether the reduction of pain medication requirement in the early postoperative period is a sufficient reason to abandon the tourniquet should be considered critically because of the presented results and the data of the current literature.

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Ausgabe: 11/2013 - R.Hube - ,P.von Roth
Perioperatives Schmerzmanagement bei der Implantation von Knietotalprothesen

Zusammenfassung: Für die postoperative Mobilisation nach endoprothetischer Versorgung des Kniegelenks ist eine adäquate Schmerztherapie essenziell. In den letzten Jahren wurden diverse Regime für die perioperative Schmerztherapie entwickelt und optimiert. Die Therapieoptionen umfassen regionale Anästhesieverfahren, die intraoperative periartikuläre Infiltration und transdermale bzw. orale Analgetika. Der vorliegende Artikel gibt einen Überblick der neuesten Entwicklungen zu diesem Thema und informiert über aktuelle Behandlungsvorschläge.

Abstract: An adequate pain management is essential for early mobilisation after total knee replacement. During the last decade various regimes for perioperative pain management have been developed and optimized. Treatment options include regional blocks, intraoperative periarticular infiltration and transdermal and oral analgesics. This article gives an overview of the latest developments on this issue and provides information on current treatment suggestions.

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Ausgabe: 11/2013 - S. Mai
10-Jahres-Ergebnisse nach der Versorgung mit einer Standard Knie-Endoprothese NexGen CR

Zusammenfassung: Bei der Behandlung degenerativer Knieveränderungen hat sich der Kniegelenkersatz zu einem üblichen und erfolgreichen Verfahren entwickelt.

In den Jahren 1998–1999 wurden in der Vitos Orthopädischen Klinik Kassel 222 konsekutive, kreuzbanderhaltende, zementierte, primäre Knieendoprothesen der 3. Generation implantiert. Das Durchschnittsalter der Patienten betrug bei der Operation 71 Jahre, 75% waren Frauen. Die Daten wurden bis zu 10 Jahren postoperativ gesammelt. 143 Patienten konnten nach 10 Jahren klinisch untersucht werden, 76 waren verstorben, ein Patient wollte an der Studie nicht mehr teilnehmen. Der mittlere Knee Society Score (KSS) betrug präoperativ 26,7, postoperativ 86,8 nach 5 Jahren und 90,8 nach 10 Jahren, der mittlere Knee Function Score (KFS) betrug präoperativ 49,1, postoperativ nach 5 Jahren 72,2, nach 10 Jahren 57.

Die kumulative Überlebensrate mit Endpunkt „revision for any reason“ lag bei 99,1% nach 10 Jahren. 6 intraoperative Komplikationen sind aufgetreten, 2 Patienten hatten Infektionen, von denen eine einen 2-zeitigen Wechsel nötig machte. Thromboembolische Ereignisse sind bei 7 Patienten aufgetreten, eine Lungenembolie war tödlich. Ein Patient hatte eine Peroneusschwäche. Ein Inlayaustausch war wegen Bandlaxitäten nach wiederholten Stürzen erforderlich. 3 Patienten benötigten einen sekundären Oberflächenersatz der Patella. Bei einem Patienten erfolgte ein Implantatwechsel wegen Schmerzen aufgrund von Patella Maltracking.

Diese Studie zeigt sehr gute Ergebnisse beim primären Kniegelenkersatz mit dem Kreuzband erhaltenden NexGen-Implantat. Unsere Ergebnisse stehen im Einklang mit denen anderer Autoren.

Abstract: Total-Knee-Arthroplasty (TKA) has become a common and successful procedure in the treatment of the degenerative knee.

During the years 1998–1999 the Vitos Orthopaedic Clinic Kassel implanted 222 consecutive cruciate retaining third generation cemented knees as a primary procedure. Patients mean age was 71 years at surgery, 75% were women. Data were collected up to 10 years postoperatively. 143 patients could be examined clinically after 10 years, 76 had died and one had left the study on his own will. The mean Knee Society Score (KSS) was 26,7 preoperatively, 86,8 5 years and 90,8 10 years postoperatively, the mean Knee Function Score (KFS) was 49,1 preoperatively, 72,2 after 5 years and 10 years postoperatively 57.

Cumulative survival with endpoint “revision for any reason” was 99,1% at 10 years. 6 intraoperative complications occurred, 2 patients had infections of which one required explantation. Thromboembolic events occurred in 7 patients, one was fatal. One patient had a nerve deficit. One inlay exchange was needed for ligament laxity after repeated falls. 3 patients required secondary resurfacing of the patella. One patient underwent revision for pain due to patellar maltracking.

This study shows very good results with the cruciate retaining NexGen implant for primary TKA in stable knees. Our findings are consistent with those of other authors.

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Ausgabe: 11/2013 - H.O. Mayr - A. Stöhr
Möglichkeiten und Grenzen des „mobile bearing“ in der Primär- und Revisionsendoprothetik des Kniegelenks

Zusammenfassung: Die Anforderungen an die knieendoprothetische Versorgung sind aufgrund der höheren Erwartungshaltung der Patienten und des zunehmend jüngeren Klientels in den letzten beiden Dekaden erheblich gestiegen. Durch verschiedene Änderungen des Designs wird versucht, die Lebensdauer und Belastbarkeit der Prothesen zu steigern. Die mobile Plattform erreicht durch eine geringere Zwangskopplung und Flächenpressung im Labor einen deutlich reduzierten Polyethylenabrieb. Die Überlebensraten sind jedoch stark abhängig von der korrekten Implantation der Prothese. Versorgungsgrenzen für die mobile Plattform mit geringer Kraftkopplung bestehen bei Kollateralbandinstabilitäten, starken Achsabweichungen, nach Achskorrekturen und bei gangunsicheren Patienten. In der Revisionsendoprothetik könnte bei Verwendung einer rotierenden Plattform durch die geringere Zwangskopplung potenziell eine längere Standzeit erreicht werden.

Abstract: The requirements for total knee replacement have increased significantly due to higher expectations of patients and younger clientele over the last two decades. Developers are trying to optimize function and survival of the replacement by different designs. The mobile platform reaches significantly reduced polyethylene wear in the laboratory by lower linkage and contact pressure. However, survival rates are highly dependent on the proper implantation of the total knee. Supply limits for mobile platform with low linkage exist for collateral ligament instabilities, severe axis deviation, status after axis correction and patients who are insecure when walking. In revision arthroplasty a longer life could be achieved by using a rotating platform with lower linkage.

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