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ORIGINALARBEITEN
Ausgabe: 09/2013 - B. Mai - S. Mai
Die rheumaorthopädische
Behandlung der Hand

Zusammenfassung

Die Therapie der Rheumatoiden Arthritis erfordert eine interdisziplinäre Zusammenarbeit. Nur bei optimaler medikamentöser Einstellung und im Zusammenwirken von Internist, Hausarzt, Rheumaorthopäde, Physiotherapeut und Ergotherapeut führt die Behandlung zum gewünschten Erfolg. Bei der operativen Therapie wird zwischen präventiven, dringlichen und rekonstruktiven Eingriffen unterschieden. Die Planung sollte den individuellen Krankheitsverlauf, Komorbiditäten, Beruf, Hobby, Alter, funktionelle Bedürfnisse, Dominanz der Hand, Zustand der Nachbargelenke und der kontralateralen Extremität beachten. Auch sollte die Operation bevorzugt durch einen speziell dafür ausgebildeten Chirurgen oder Orthopäden erfolgen. Frühstmögliche Einbindung des Patienten in das oben beschriebene Team kann schwere Deformitäten vermeiden, die Lebensqualität verbessern und dem Patienten über lange Zeit seine Selbstständigkeit erhalten.

Abstract

Therapy of the rheumatoid arthritis needs interdisciplinary treatment together with the family doctor, internal specialist, rheumatologist, orthopedic surgeon, physiotherapist and ergotherapist to achieve an optimal result. Surgery distinguishes between preventing, urgent and reconstructive operations. Planning should be done considering the individual progress of the disease, co-morbidities, profession, hobbies, age, functional needs, dominance of the hand, situation of the neighbouring joints and the contra lateral extremity. The operation should preferably be performed by an especially trained orthopedic surgeon. Early integration of the patient into such a team can avoid severe deformations, improve quality of life and preserve the patient´s independence over a longer period.

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Ausgabe: 11/2013 - S. Endres - D. Stratmann - A. Wilke
Effekte einer pneumatischen Blutsperre im Rahmen einer Knietotalendoprothesen- Implantation

Zusammenfassung: In der aktuellen Literatur gibt es unterschiedliche Angaben wann, wie lange, zu welchem Zeitpunkt eine Blutsperre verwendet werden soll. Zudem gibt es unterschiedliche Methoden, wie eine Blutsperre bei einer Operation angewendet werden kann. Welche Gründe sprechen also für oder gegen die Verwendung einer Blutsperre während der Implantation einer Knieendoprothese?

Unter Berücksichtigung der Ein- und Ausschlusskriterien wurden 87 Patienten (Fallgruppe: n=59; Kontrollgruppe: n=28) in die Studie eingeschlossen und ausgewertet. Primäres Studienziel der vorliegenden Arbeit ist es, die postoperative Beugefähigkeit einer Knie-TEP in Abhängigkeit von der Anwendung einer Blutsperre zu untersuchen. Sekundäre Studienziele sind der Vergleich der ermittelten Daten für den perioperativen Blutverlust, den Transfusionsbedarf, den initialen Schmerzmittelbedarf und das Auftreten einer tiefen Beinvenenthrombose bzw. Embolie mit der aktuellen Literatur.

Im Einklang mit der aktuellen Literatur zeigte sich, dass der Transfusionsbedarf, das Auftreten von Komplikationen wie tiefe Beinvenenthrombose/Embolie, Nervenschaden, Gefäßverletzungen, lokale Weichteilschäden oder auch Wundheilungsstörungen/Infekte unabhängig von der Verwendung einer pneumatischen Blutsperre sind. Auch hinsichtlich der postoperativen Beugefähigkeit zeigte sich kein statistisch signifikanter Unterschied. Lediglich beim subjektiven Schmerzempfinden und dem Schmerzmittelverbrauch innerhalb der frühen postoperativen Phase (1.–4. Stunde) zeigte sich ein signifikanter Vorteil zugunsten der Kontrollgruppe (ohne Tourniquet).

Zusammenfassend zeigte sich, dass der routinemäßige Einsatz der pneumatischen Blutsperre beim endoprothetischen Ersatz des Kniegelenks vermutlich zu einem verringerten intraoperativen Blutverlust mit besserer Darstellung der anatomischen Strukturen und einer optimalen Voraussetzung zur Zementierung der Komponenten führt. Ob allein die Reduktion des Schmerzmittelbedarfs in der frühen postoperativen Phase ein ausreichender Grund ist, auf die Blutsperre zu verzichten ist aufgrund der eigenen Ergebnisse und der aktuellen Literatur kritisch zu hinterfragen.

Abstract: In current literature, there are different opinions when, how long, at what time a tourniquet should be used. In addition, there are different methods as a tourniquet can be used. So what are the reasons for or against the use of a tourniquet during the implantation of a total knee arthroplasty?

With regard to strict inclusion and exclusion criteria, finally, 87 patients (case group: n = 59, control group: n = 28) were enrolled and evaluated.

Primary objective of this study is to investigate the postoperative range of motion of a total knee arthroplasty depending on the application of a tourniquet. Secondary study objectives are the comparison between the data for perioperative blood loss, transfusion requirements, the initial need for analgesics and the occurrence of deep vein thrombosis or embolism with the current literature.

The results demonstrated that the need for transfusion, the incidence of complications such as deep vein thrombosis/embolism, nerve damage, vascular injury, local soft tissue injury or wound complications e.g. infections are independent of the use of a pneumatic tourniquet. Also in terms of postoperative range of motion, there was no statistically significant difference. Only in the subjective perception of pain and analgesic consumption within the early postoperative period (1.–4. hour), a significant advantage in favor of the control group (no tourniquet) was evident.

In summary, it was found that the routine use of the pneumatic tourniquet for total knee arthroplasty presumably leads to a reduced intraoperative blood loss with better representation of the anatomical structures, and an optimum condition for the cementation of the components. Whether the reduction of pain medication requirement in the early postoperative period is a sufficient reason to abandon the tourniquet should be considered critically because of the presented results and the data of the current literature.

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Ausgabe: 06/2013 - W. van Laack - M. Staat - A. Linden - M. Fischöder
Einschränkung von Taluskippung und -vorschub durch Sprunggelenkorthesen nach fibularer Bandruptur

Zusammenfassung: Die fibulare Bandruptur zählt zu einer der am häufigsten auftretenden Verletzungen des Bewegungsapparats. In den meisten Fällen wird heute die konservativ frühfunktionelle Therapie mit Sprunggelenkorthesen allgemein bevorzugt. Im Rahmen der vorliegenden Studie wurden 14 verschiedene Sprunggelenkorthesen im Hinblick auf ihre Einschränkung von Taluskippung und Talusvorschub untersucht. Zur Simulation einer fibularen Bandruptur wurde ein Unterschenkelmodell aus Holz mit Fußteil, mit angelegten Orthesen in einen Scheuba-Halteapparat eingespannt und mit 150N seitlich sowie anterior-posterior belastet. Anhand der erstellten „gehaltenen“ Röntgenaufnahmen konnten Taluskippung und Talusvorschub jeder einzelnen Orthese eindeutig bestimmt werden. Die meisten Orthesen erreichten zufriedenstellende Ergebnisse. Es stellte sich heraus, dass vor allem eine eng anliegende, im Gelenkbereich anatomisch angepasste Form vorteilhaft zu sein scheint.

Zitierweise

Linden A, Fischöder M, van Laack W, Staat M: Einschränkung von Taluskippung und -vorschub durch Sprunggelenkorthesen nach fibularer Bandruptur. OUP 2013; 6: 306–309. DOI 10.3238/oup.2013.0306–0309.

Citation

Linden A, Fischöder M, van Laack W, Staat M: Constraint of talar tilt and anterior drawer by different ankle braces after the rupture of fibular ligaments. OUP 2013; 6: 306–309. DOI 10.3238/oup.2013.0306–0309.

Abstract: The ankle sprain is actually one of the most common injuries. Nowadays the conservative pre-functional therapy with ankle braces is generally preferred. In the present study 14 different ankle braces were tested with regard to their ability to constrict the talar tilt and anterior drawer displacement. As part of the tests a wooden model of a foot was used in order to simulate an ankle sprain. This model was clamped in a Scheuba-device with different ankle braces and a force of 150N was applied to it. The stress radiographs showed different talar tilts and anterior drawers of each brace. Most ankle braces achieved a satisfying result. It has become obvious that a tight fitting and an anatomically designed shape seem to be favourable.

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Ausgabe: 04/2013 - S. Mai - D. Bosson - W. Hein - N. Helmy - J. Pfeil - W. E. Siebert
Erfahrungsbericht über 2 Jahre Anwendung des Kurzschafts Optimys

Zusammenfassung: Bei der Hüft-Erstimplantation möchte man möglichst viel Knochen erhalten. Derzeit werden Kurzschäfte favorisiert. Der Optimys gehört zu den Schenkelhals teilerhaltenden Kurzschäften mit metaphysärer Verankerung. Für jede Größe wird eine Standard- und lateralisierte Version angeboten, um das individuelle Offset zu rekonstruieren. Das Design passt sich der Anatomie des proximalen Femurs an.

Der Schaft wird seit Dezember 2010 in 5 Zentren eingesetzt und die Ergebnisse in einer zentralen Datenbank prospektiv erfasst und ausgewertet. Bisher wurden 766 Hüften dokumentiert. Der Schaft lässt sich leicht minimal-invasiv implantieren. Bei Männern wurde häufiger der lateralisierte Schaft verwendet. 92,2% der Patienten hatten keine postoperativen Komplikationen. Bei der Einjahreskontrolle besserte sich der Harris Hip Score von 47,1 auf 96,7. Radiologisch fand sich eine unerklärte aseptische Lockerung, Sinterungen im Rahmen der Lernkurve und wenige schmerzlose Hypertrophien. Revisionen erfolgten wegen 4 periprothetischen Frakturen, 3 Pfannendislokationen, der oben erwähnten Lockerung sowie bei einem Infekt.

Insgesamt traten keine Implantat spezifischen Komplikationen auf. Die bisherigen postoperativen klinischen und radiologischen Ergebnisse sind sehr vielversprechend. Längerfristige Nachuntersuchungen sind erforderlich, um das Implantat abschließend zu beurteilen.

Abstract: In total hip arthroplasty (THA) it is the aim to preserve as much bone as possible, for which nowadays short stems are in favour. Optimys belongs to the partly neck preserving short stems. Each size has a standard and lateral version in order to reconstruct the individual offset. The design follows the anatomy of the proximal femur.

Since December 2010 the stem has been used in 5 centers. Up to now 766 primary THA are prospectively collected in a central database. Implantation of the stem is easy and mainly done in minimal invasive technique. Men more often needed the lateral version. 92,2% of the patients had no postoperative complications. The one-year-assessment showed an improvement of Harris Hip Score from 47,1 to 96,7. Radiologic findings were one inexplicable aseptic loosening, subsidences due to learning curve and some painless hypertrophies. Revisions were necessary due to 4 periprosthetic fractures, 3 cup dislocations, above mentioned loosening and one infection.

Altogether there were no implant related complications. The good clinical and radiographic results fulfil the expectations, further follow-up is necessary to evaluate the outcome of this implant.

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Ausgabe: 10/2013 - W. Siebert
Erste Erfahrungen in der Anwendung von intraartikulärem Ropivacain nach Knietotalendoprothese in 1252 konsekutiven Fällen

Zusammenfassung

Die Schmerztherapie bei Kniegelenkersatz ist von großer Bedeutung. Immerhin werden ca 150.000 Erstimplantationen von Knieprothesen und etwa 13.000 Revisionsoperationen am Kniegelenk pro Jahr in Deutschland durchgeführt. Wir stellten uns die Frage, ob die intraartikuläre Anwendung von Ropivacain die postoperativen Schmerzen von Patienten, die eine Knietotalendoprothese erhalten haben, deutlich reduzieren kann. In 1252 konsekutiven Anwendungen konnten wir zeigen, dass bei einer ausreichend hohen Durchflussrate pro Stunde (mehr als 5ml/h) mithilfe eines intraartikulären Schmerzkatheters über eine abgeschlossene elastische Ballonpumpe eine sehr gute Reduzierung der postoperativen Schmerzen bei K-TEP möglich ist, insbesondere Opiate eingespart werden können, die Patienten sehr rasch früh mobilisiert und die negativen Effekte von Femoralis- und Ischiadicus-Kathetern vermieden werden können.

Abstract

The pain therapy following total knee replacement has a great significance, as more than 150.000 primary total knee replacements and about 13.000 knee revision surgeries are performed per year. This raises the question, whether intra-articular use of Ropivacain can reduce the postoperative pain in patients, who received a total knee replacement. In 1252 consecutive applications we could achieve a very good reduction of postoperative pain following total knee replacement with the help of an intraarticular pain catheter with an elastic balloon pump and a sufficient high flow rate per hour (more than 5ml/h). Due to that, opiates could be reduced, early mobilization could be realized and negative effects of femoralis and ischiadicus catheters could be avoided.

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Ausgabe: 06/2013 - J. Hettfleisch - L. Hettfleisch
Fehlervermeidung in der Lokalisationsdiagnostik akzessorischer Fußwurzelknochen

Zusammenfassung: Ein 36-jähriger Mann wird wegen eines symptomatischen Os trigonum operiert. Jenes ist auch nach einem Entfernungsversuch weiterhin nachzuweisen. Ein Behandlungsfehler?

Zitierweise

Hettfleisch J, Hettfleisch L: Fehlervermeidung in der Lokalisationsdiagnostik akzessorischer Fußwurzelknochen. OUP 2013; 6: 310–311. DOI 10.3238/oup.2013.0310–0311.

Citation

Hettfleisch J, Hettfleisch L: Error prevention localizing accessorybones of the foot. OUP 2013; 6: 310–311. DOI 10.3238/oup.2013.0310–0311.

Summary: A 36-year-old male is treated for a symptomatic os trigonum. The accessory bone is surprisingly not located where it should be. The patient complains about malpractice because he has to be operated a second time. Is he right?

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Ausgabe: 05/2013 - S. Ruchholtz - B. Buecking - C. Bliemel - N. Timmesfeld - S. Riem - E. Hartwig - T. Friess - U. Liener - D. Eschbach
Frühe geriatrische Mitbehandlung in der Alterstraumatologie

Zusammenfassung

Hintergrund: Geriatrische Frakturen werden durch die alternde Bevölkerung immer häufiger. Ihre Behandlung ist, bedingt durch häufige Komorbiditäten, komplikationsbehaftet. In Deutschland treten allein über 125.000 proximale Femurfrakturen pro Jahr mit einer Einjahresmortalität von etwa 25% auf. Zur Verbesserung der Behandlungsergebnisse wurden unfallchirurgisch-geriatrischen Kooperationsmodelle entwickelt, deren Nutzen bisher nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden konnte.

Methode: Es wurde eine systematischen Literaturübersicht in der MEDLINE und der Cochrane Library durchgeführt. Eingeschlossen wurden prospektiv randomisierten Studien, in denen eine schon perioperativ begonnene unfallchirurgisch-geriatrischen Behandlung mit einer rein unfallchirurgischen Behandlung von Patienten mit geriatrischen Frakturen verglichen wurde. Die Behandlungsparameter Krankenhausverweildauer, Krankenhausmortalität und Einjahresmortalität wurden anschließend in einer Metaanalyse analysiert.

Ergebnisse: Es wurden 5 passende Studien mit geringer Fallzahl und hohem Verzerrungspotenzial zu proximalen Femurfrakturen identifiziert. Bezüglich der Krankenhausverweildauer ergab sich kein Unterschied durch die Intervention (0,06 Tage; 95-%-Konzidenzintervall (KI): –3,74 bis 3,62). Das Relative Risiko, im Krankenhaus zu versterben, betrug 0,66 (95-%-KI: 0,28–1,55; p=0,34) und die Hazard Ratio der Einjahresmortalität 0,79 (95-%-KI 0,57–1,10; p=0,17) zugunsten der geriatrischen Intervention.

Schlussfolgerungen: Es liegen nur wenige randomisierte Studien eingeschränkter Qualität zur frühzeitigen unfallchirurgisch-geriatrischen Behandlung vor. Aufgrund der geringen Fallzahl lässt sich trotz vielversprechender Ergebnisse kein eindeutiger Vorteil interdisziplinärer Behandlungsmodelle ableiten. Daher sind weitere Studien notwendig.

Nachdruck mit freundlicher Genehmigung aus dem Deutschen Ärzteblatt 15/2013; Seite 255-262

Zitierweise

Buecking B, Timmesfeld N, Riem S, Bliemel C, Hartwig E, Friess T, Liener U, Ruchholtz S, Eschbach D: Early orthogeriatric treatment of trauma in the elderly – a systematic review and metaanalysis. Dtsch Arztebl Int 2013; 110(15): 255?62. DOI: 10.3238/arztebl.013.0255

Abstract

Introduction: The number of geriatric trauma patients is increasing rapidly. According to the great number of comorbidities treatment of geriatric fracture showed to be complicative. In Germany 125.000 hip fractures occurred per year with a one year mortality of 25%. Different ortho-geriatric concepts have been developed to improve patient’s outcome. Until now, the beneficial effect of these models could not be proven.

Methods: We systematically searched the MEDLINE and the Cochrane Library. Randomized trials about ortho-geriatric services in comparison to standard care of geriatric fracture patients during acute in-hospital treatment were included. Metaanalysis was performed for in length of hospital stay, hospital mortality, and 1 year mortality.

Results: A number of five studies with small patient samples and high risk of bias about hip fractures were found. Concerning the length of in-hospital stay, geriatric intervention showed no significant impact (0.06d, 95-%-confidence-intervall (CI): –3,74 up to 3,62). Relative Risk of dying during in-hospital stay showed to be reduced (0,66) by multidisciplinary intervention.(95-%-CI:0,28–1,55; p=0,34). One year mortality showed a Hazard Ratio of 0,79 (95-%-CI: 0,57–1,10; p=0,17).

Conclusion: There are only few randomized controlled trials with limited quality concerning an early ortho-geriatric care of geriatric trauma patients. Although available results seem to underline the importance of this concept a significant benefit could not be proven. Further investigations are necessary.

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Ausgabe: 10/2013 - I. Stegemann - J. Hinzmann - I. Haase - T. Witte
Ganzkörperhyperthermie mit wassergefilterter Infrarot-A-Strahlung bei Patienten mit axialer Spondyloarthritis

Zusammenfassung

Hyperthermie ist eine künstlich erzeugte Temperaturerhöhung (Überwärmung) des ganzen Körpers oder einzelner Körperteile durch physikalische Methoden. Eine relativ neue und bisher kaum evaluierte Therapiemöglichkeit ist die Ganzkörperhyperthermie mittels wassergefilterter Infrarot-A-Strahlung. Mit 2 Anwendungen pro Woche im Rahmen einer 3-wöchigen orthopädischen Rehabilitation kann diese bei Patienten mit axialer Spondyloarthritis nach den Ergebnissen unserer prospektiven 3-armigen Studie eine nachhaltige Schmerzreduktion bewirken. Bedenkliche Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet. Aufgrund des noch fehlenden Nachweises der Wirksamkeit bezüglich anderer Zielkriterien wie Krankheitsaktivität, Funktionskapazität und Selbstständigkeit im Alltag sowie der insgesamt unzureichenden Studienlage kann eine eindeutige Empfehlung jedoch noch nicht ausgesprochen werden. Weitere Studien sind erforderlich.

Abstract

Hyperthermia is an artificial induced increase of temperature of the whole body or single parts of the body by physical methods. A relatively new and rarely evaluated modality is the mild water filtered near infrared whole-body hyperthermia. According to our prospective controlled study this form of hyperthermia twice a week within a 3-week multimodal rehabilitation program can effect a sustainable pain reduction in patients with ankylosing spondylitis. Critical adverse effects could not be observed. Though we can not yet argue for an explicit recommendation because of missing evidence regarding other outcome variables like disease activity, functional capacity and independence in daily living. Furthermore the state of research is insufficient. More studies are needed.

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Ausgabe: 09/2013 - S. Rehart - A. Schöniger - M. Henniger
Gelenkinfektionen in der orthopädischen Rheumatologie

Zusammenfassung

„Rheumatiker“ prädestinieren wesentlich häufiger für eine Infektion als Patienten ohne eine systemisch-entzündliche Erkrankung, insbesondere das Risiko für Gelenkinfektionen ist signifikant erhöht. Die schnelle und sichere Detektion einer bakteriellen Besiedelung ist wichtig für die Therapie und deren Erfolg. Zur adäquaten Vorbereitung einer OP gehören das perioperative Medikamentenmanagement sowie die Kontrolle möglicher Infektfoci. Wichtige Parameter hierbei sind: Anamnese, klinischer Befund, anatomische Region, beteiligte Strukturen, Laborparameter (z.B. CRP, BSG, Leukozyten), weitere apparative Diagnostik (Sonografie, Röntgen, MRT, Szintigrafie, etc.), Blutkulturen und Punktionen mit Synoviaanalyse und Abstrich. Meist bedarf es der Zusammenschau vieler Untersuchungsverfahren, um die Diagnose zu stellen. Abschließende Sicherheit bietet nur das operative Vorgehen mit intraoperativem Abstrich/Histologie. Die Basis jeder Behandlung ist die chirurgische Infektsanierung, begleitet von einer Antibiotikatherapie. Die operative Intervention erfolgt radikal, auch in Bezug auf umliegendes Gewebe. Bei Protheseninfektionen können Akut- ( 3 Monate), Früh- ( 2 Jahre) und Spät-Infekte ( 2 Jahre) unterschieden werden, mit Auswirkung auf die Therapiestrategie.

Abstract

“Rheumatic“ patients are prone to a much higher rate of infections than “normal” patients, especially the risk of infections of joints is significantly increased. Important for the therapy and its success is a fast and secure detection. Preoperative drug management and a precise examination of the patient play an important role for the preparation of an operation.

To confirm the suspicion of infection it is important to check the clinical evidence, the laboratory parameter and further diagnosis like ultrasound, x-ray, and other findings. Most important is the punction of the joint with synovia-analysis and differentiation of cells. Only surgery combined with swab and histology may lead to the final guarantee of the according bacteria; in addition it is the foundation of any treatment of an infection, combined with antibiotic therapy. The infection of prostheses could be differentiated in acute ( 3 months), early ( 2 years) and late ( 2 years) stages, with consequences concerning treatment.

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Ausgabe: 01/2013 - H. Meinig - G. Ostrowski - M. Ruf
Halbwirbelresektion bei kongenitaler Skoliose – Beschreibung der
operativen Technik und langfristigen Ergebnisse

Einleitung: In einer retrospektiven Studie wurden Halbwirbelresektionen über den dorsalen Zugang bei Kleinkindern nachuntersucht. Als Operationsindikation bei kongenitalen Skoliosen sehen wir die nachgewiesene oder zu erwartende Kurvenprogression infolge der Malformation.

Material und Methode: 40 Kinder im Alter von ein bis 6 Jahren mit kongenitaler Skoliose, die mit einer dorsalen Halbwirbelresektion und transpedikulärer Instrumentation versorgt wurden, wurden nachuntersucht mit einem mittleren Follow-up von 9,5 Jahren.

Ergebnisse: Der durchschnittliche Cobb-Winkel an der Hauptkrümmung betrug präoperativ 47°, postoperativ 12° und bei der letzten Kontrolluntersuchung 11°. Der Kyphosewinkel lag präoperativ bei 23°, postoperativ bei 9° und bei der letzten Kontrolluntersuchung bei 7°.

Komplikationen: Ein Infekt, einmal Hämatomausräumung, 3-mal Pedikelfraktur, 2-mal Zerklagenbruch, einmal Liquordrainage.

Schlussfolgerung: Die dorsale Halbwirbelresektion mit transpedikulärer Instrumentation ist eine sichere und bewährte Technik, die erhebliche Vorteile bietet: Exzellente Korrektur sowohl in frontaler und sagittaler Ebene, kurzstreckige Fusion, hohe Stabilität, rein dorsales Vorgehen, niedriges neurologisches Risiko. Die Operation sollte so früh als möglich erfolgen, um schwere lokale und sekundäre strukturelle Veränderungen sowie langstreckige Fusionen zu vermeiden.

Objective: A retrospective study was conducted, with clinical evaluation of hemivertebra resection using transpedicular instrumentation by a posterior approach in young children. Surgery should be performed when a curve-progression has to be expected or verified.

Methods: For this study, 40 consecutive cases of congenital scoliosis, managed by hemivertebra resection using a posterior approach only with transpedicular instrumentation, were investigated retrospectively, with a medial follow-up of 9,5 years.

Results: The mean Cobb-angle of the main curve was 47° before surgery, 12° after surgery, and 11° at the latest follow-up assessment. The angle of kyphosis was 23° before surgery, but improved to 9° after surgery. There was one infection, one haematoma, 3 pedicle fractures and 2 failures of the initially used wire instrumentation, one liquordrainage.

Conclusions: Posterior resection of hemivertebrae with transpedicular instrumentation is a safe and established procedure that offers significant advantages for controlling congenital deformity: excellent correction in both the frontal and sagittal planes, short segment of fusion, high stability, no need for an anterior approach, and low neurologic risk. Surgery should be performed as early as possible to avert severe local deformities, to prevent secondary structural changes, and to avert extensive fusions.

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