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ÜBERSICHTSARBEITEN
Ausgabe: 04/2022 - Christian Sobau - Alexander Zimmerer
Vordere Kreuzbandruptur

Zusammenfassung: Die Ruptur des vorderen Kreuzbandes (VKB) ist eine schwerwiegende und im Verlauf oftmals karrierelimitierende Sportverletzung. Mit einer hohen Inzidenz findet sich die VKB-Ruptur vorrangig in dynamischen, sogenannten „High-risk-pivoting“-Sportarten wie Fußball, Hockey, Ski Alpin. Die Verletzung des vorderen Kreuzbandes verursacht eine gravierende Störung der physiologischen Kinematik des Kniegelenkes und ist in einem hohen Prozentsatz mit chondralen und meniskalen Begleitverletzungen kombiniert. Nach Diagnosestellung durch Anamnese, klinische Untersuchung und radiologischer Diagnostik ist es von entscheidender Bedeutung, gemeinsam mit den Patienten eine individuelle Therapieentscheidung zu finden. Diese richtet sich nach Sport, Beruf und Ausmaß der Instabilität. Konservative Therapiekonzepte beinhalten physikalische und physiotherapeutische Maßnahmen, sowie ggf. den Einsatz stabilisierender Orthesen. Operativ haben sich zur VKB-Rekonstruktion autologe Sehnentransplantate durchgesetzt. Entscheidend für den Erfolg ist die anatomisch korrekte Transplantatpositionierung sowie ein OP-Zeitpunkt außerhalb der inflammatorischen Reaktion. Die Nachbehandlung erfolgt frühfunktionell. Die Rückkehr zum Sport muss individuell betrachtet werden. Bei offenen Wachstumsfugen wird eine OP empfohlen.

Summary: The ACL rupture is a serious and often career limitring sports injury. With a high incidene the ACL rupture is found significantly in dynamic, so called „high-risk-pivoting“ sports, such as soccer, hockey, American Football and alpine skiing. Anterior cruciate ligament injuries causes a serious disruption of the physiological kinematics of the knee joint and are often combined with concomital chondral and meniscal inhuries. The rupture of the anterior cruciate ligament has a high incidence in Germany and causes a serous disorder to the kinematics of the knee joint. Often it is combined with meniscal, chondral and collateral ligament injuries, but it also can occur isolated. After diagnosis based on anamnesis, clinical examintation and radiological diagnostic it is of crucial importance to decide individually which therapy is best for the patient. This depends on sports activity level, work duties and amount of instability of the patient. Conservative treatment includes physical and physiotherapeutic measures, sometimes use of an ortheses. The surgical gold standard for ACL reconstruction is the use of autologous tendons. Correct tunnel placement and surgery after the inflamatoric reaction of the body are crucial for succes of ACL reconstrcution. Rehabilitation should be moderate. Return to sports should be allowed on an individual bases. Patients with ACL lesions and open physes should be operated.

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Ausgabe: 03/2022 - Uwe Maus
Therapie der manifesten Osteoporose

Zusammenfassung: Osteoporose ist eine Erkrankung, mit der sich Orthopäden und Unfallchirurgen im Alltag laufend auseinandersetzen müssen. Die Identifikation der Patientinnen und Patienten mit einer osteoporotischen Fraktur gehört dabei zu den Schlüsselaufgaben während der stationären oder auch ambulanten Behandlung. Da das Problem aufgrund des demografischen Wandels und der zunehmenden Alterung der Bevölkerung ebenfalls zunimmt, ist die möglichst frühzeitige Diagnose der Osteoporose zur Vermeidung von Leid, Schmerzen und Kosten von enormer Bedeutung. In dem vorliegenden Beitrag werden die notwendigen Schritte für die Behandlung der Patientinnen und Patienten aufgezeigt. Insbesondere nach einer Fraktur ist eine schnelle Diagnostik und Therapie gefragt, da das Risiko für die ersten 12–24 Monate nach der Fraktur drastisch erhöht ist und Folgefrakturen drohen. Dieses sog. „imminente Risiko“ ist in den letzten Jahren intensiv diskutiert worden. Ziel ist, nach der Fraktur möglichst schnell eine adäquate Therapie einzuleiten. Vor dem Hintergrund der aktuellen Zulassungssituation der Wirkstoffe und der vorhandenen Studienlage, kann hierbei auf eine antiresorptive oder auch eine osteoanabole Therapie zurückgegriffen werden. Die Entscheidung für die jeweiligen Therapien kann dabei individuell und risikobasiert erfolgen. Neben der Einleitung der notwendigen Therapie ist auch die Weiterbetreuung der Patientinnen und Patienten enorm wichtig. Erfolgversprechende Maßnahmen sind bspw. die Etablierung von Netzwerken zwischen Kliniken und Praxen oder das „Disease Management Programm“ (DMP) Osteoporose, welches sich nach positivem Beschluss nun in den einzelnen Regionen in der Umsetzung befindet.

Summary: Osteoporosis is a disease that orthopaedic surgeons and trauma surgeons have to deal with on a daily basis. The identification of patients with an osteoporotic fracture is one of the key tasks during inpatient or even outpatient treatment. As the problem is also increasing due to demographic change and the ageing of the population, the earliest possible diagnosis of osteoporosis to avoid suffering, pain and costs is of enormous importance. In this article, the necessary steps for the treatment of patients are outlined. Especially after a fracture, rapid diagnosis and therapy are required, as the risk is drastically increased for the first 12–24 months after the fracture and subsequent fractures are imminent. This so-called „imminent risk“ has been discussed intensively in recent years. The aim is to initiate adequate therapy as soon as possible after the fracture. Against the background of the current approval situation of the active substances and the available studies, either an antiresorptive or an osteoanabolic therapy can be used. The decision for the respective therapies can be made individually and risk-based. In addition to the initiation of the necessary therapy, the further care of the patients is also enormously important. Promising measures are, for example, the establishment of networks between clinics and practices or the „Disease Management Programme“ (DMP) Osteoporosis, which is now being implemented in the individual regions after a positive decision.

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Ausgabe: 05/2022 - Gunter Spahn - Cornelia Retzlaff
Diagnostische Kriterien und Stadieneinteilung als Basis für eine leitliniengerechte Therapie

Zusammenfassung:Die Prävalenz von Gelenkbeschwerden in der allgemeinen Bevölkerung ist sehr hoch. Diese Erkrankungen gelten daher als Zivilisationskrankheit. Mit zunehmendem Lebensalter steigt dabei die Arthroserate und bei einem großen Teil der älter werdenden Patienten sind Gelenkbeschwerden arthrosebedingt. Vor der Therapieplanung ist in jedem Einzelfall immer eine individuelle Analyse der Symptomatik (Schmerzen, Funktionseinschränkung und Minderung der Lebensqualität) in Kombination mit einer exakten klinischen Untersuchung und einer sinnvollen Anwendung weiterer, in der Regel radiologischer Verfahren erforderlich. Die Synopse dieser verschiedenen diagnostischen Bausteine gibt dann in den meisten Fällen ein Arthrosestadium vor, welches dann die individuelle Therapieplanung vorgibt. Allerdings muss dem Behandler klar sein, dass es bislang keinen diagnostischen Goldstandard für die Diagnostik dieses sehr komplexen Krankheitsbildes gibt. Immer wieder muss gewarnt werden, paraklinische Befunde überzubewerten und damit eine Übertherapie zu provozieren. In den letzten Jahren wurden die paraklinischen Methoden verfeinert und in Zukunft sind hier weitere Verbesserungen der diagnostischen Möglichkeit des Krankheitsbildes Arthrose zu erwarten.

Summary: The prevalence of joint complaints in the general population is very high. These diseases are therefore considered a so-called lifestyle disease. With increasing age, the arthrosis rate increases and in a large proportion of aging patients joint complaints are caused by arthrosis. Before planning therapy, an individual analysis of the symptoms (pain, functional impairment and reduction in quality of life) in combination with an exact clinical examination and a meaningful application of further, usually radiological procedures is always required in each individual case. The synopsis of these various diagnostic components then prescribes an arthrosis stage in most cases, which then prescribes the individual therapy planning. However, it must be clear to the practitioner that there is no diagnostic gold standard for the diagnosis of this very complex clinical picture. Again and again, it must be warned to overestimate paraclinical findings and thus provoke overtreatment. In recent years, the paraclinical methods have been refined and in the future further improvements in the diagnostic possibility of the clinical picture of osteoarthritis are to be expected.

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Ausgabe: 05/2022 - Gunter Spahn - Johannes Stöve
Leitlinien für die Diagnostik und Behandlung von Arthrosen

Zusammenfassung: Leitlinien geben, basierend auf dem aktuellen Erkenntnisstand der Wissenschaft, Empfehlungen für die Diagnostik und Therapie verschiedener Erkrankungen. In diesem Artikel werden die aktuellen Empfehlungen der wichtigsten Fachgesellschaften zur Diagnostik und Therapie der Koxarthrose und Gonarthrose zusammengefasst. Übereinstimmend wird festgestellt, dass eine individuelle Beratung der Patienten und ein individuell abgestimmtes Therapiekonzept in Abhängigkeit von den Wünschen und dem Arthrosestadium erfolgen müssen. Keineswegs gibt es für irgendwelche Therapieformen Goldstandards. Für den Therapeuten es dabei wichtig, die möglichen Behandlungsoptionen zu kennen, um dann für seinen Patienten ein individuell abgestimmtes Therapieprogramm zu entwickeln. Dafür dienen die Leitlinien als Hilfestellung. Diese Übersichtsarbeit setzt sich mit den unterschiedlichen Betrachtungsweisen verschiedener Fachgesellschaften in Bezug auf einzelne Therapieformen auseinander.

Abstract: Based on the current state of scientific knowledge, guidelines provide recommendations for the diagnosis and therapy of various diseases. This article summarizes the current recommendations of the most important professional societies for the diagnosis and therapy of coxarthrosis and gonarthrosis. It is agreed that an individual consultation of the patients and an individually tailored therapy concept must be carried out depending on the wishes and the osteoarthritis stage. By no means there are gold standards for any forms of therapy. It is important for the therapist to know the possible treatment options in order to then develop an individually tailored therapy program for his patient. The guidelines serve as an aid for this. This review deals with the different approaches of different professional societies about individual forms of therapy.

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Ausgabe: 05/2022 - Jörg Jerosch - Lars Victor von Engelhardt
Gelenkerhaltende Operationen bei Arthrosen an Schulter, Hüfte und Kniegelenk

Zusammenfassung:Der Arthrosepatient bedarf einer individuellen Abwägung eines rein konservativen Vorgehens, einer gelenkerhaltenden Operation oder einer Endoprothese. Aktuell anerkannte Verfahren wie die arthroskopische CAM (Comprehensive Arthroscopic Management)-Prozedur an der Schulter, die arthroskopische Korrektur eines meist zugrundeliegenden Hüftimpingements und bspw. das weite Spektrum korrigierender Osteotomien rund um das Kniegelenk sind anspruchsvoll und bedürfen ein differenziertes, individuell ausgerichtetes Vorgehen. Für diese gelenkerhaltenden Verfahren gilt, je früher desto besser. Ein Herauszögern schmälert die Ergebnisse dieser Operationen. Der frühe korrigierende Eingriff in Kombination mit einer konservativen, individuell ausgerichteten Therapie ist für viele Patienten das am ehesten erfolgreiche Konzept.

Abstract: The osteoarthritis patient requires an individual consideration of conservative treatment, a joint-preserving surgery or a prosthesis. Currently recognized concepts such as the arthroscopic CAM (Comprehensive Arthroscopic Management) procedure on the shoulder, the arthroscopic correction of the frequently underlying hip impingement and, for example, the wide range of corrective osteotomies around the knee joint are demanding and require a differentiated and individual procedure. The principle applying to these joint-preserving surgeries is, the sooner the better. A protracted treatment diminishes the results. An early corrective intervention in combination with a customized conservative therapy is the most successful concept for many patients.

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Ausgabe: 05/2022 - Johannes Stöve - Henning Madry
Pathophysiologie von Knorpelschaden, Früharthrose und fortgeschrittener Arthrose

Zusammenfassung: Die räumlich vom benachbarten unversehrten Knorpel gut abgegrenzten akuten fokalen nichtarthrotischen Knorpeldefekte müssen formell von den chronischen großflächigen, schlecht abgrenzbaren arthrotischen Knorpelschäden unterschieden werden. Da die Defektgröße zunehmen und Arthrose induzieren kann, zielt eine knorpelchirurgische Therapie auch darauf ab, die Entstehung einer kompartimentalen Arthrose zu verhindern. Die initiale Degeneration des hyalinen Gelenkknorpels ist das essentielle Element der Früharthrose. Strukturelle Veränderungen, welche das gesamte Gelenk betreffen, werden von umfassenden zellulären, molekularbiologischen und biochemischen katabolen Veränderungen im Knorpel und im subchondralen Knochen, aber auch in der Synovialis begleitet. Die fortgeschrittene Arthrose zeigt einen lokal kompletten Verlust der Knorpelschicht, die den subchondralen Knochen exponiert. Der subchondale Knochen ist durch Sklerosierung und Zystenbildung gekennzeichnet. In der Synovialis finden sich Knorpelfragmente, die eine Abriebsynovialitis induzieren. Zusammen mit einem entzündlich bedingten Umbau des Kapsel-/Bandapparates führen diese Prozesse zur Kontraktur und Funktionseinschränkung des Gelenkes, die zu einer Beschleunigung des arthrotischen Prozesses führen können.

Summary:The acute focal and non-osteoarthritic articular cartilage defects with intact adjacent cartilage must be formally separated from the ill-defined chronic osteoarthritic cartilage defects. As the defect size increases over time and can induce osteoarthritis, cartilage surgery also aims to prevent the development of (uni)compartmental osteoarthritis. The initial degeneration of the hyaline articular cartilage is the essential element of early osteoarthritis. Structural changes affect the entire joint, from comprehensive cellular, molecular and biochemical catabolic changes in the cartilage and subchondral bone, but also in the synovium. The advanced osteoarthritis shows complete loss of the cartilage layer that exposes the subchondral bone. The subchondral bone is sclerotic and characterized by cyst formation. Cartilage fragments are found in the synovial membrane, inducing synovitis. Along with an inflammatory-related remodeling of the capsule and ligamentous apparatus, these processes lead to contracture and functional impairment of the entire joint, which can accelerate the osteoarthritic process.

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Ausgabe: 05/2022 - Rolf Malessa - Wolfram Kluge
Arthrose – Klinische Aspekte, neurogene Schmerzverstärkung und neurologische Komorbidität

Zusammenfassung: Die Arthrose unterliegt komplexen pathogenetischen Einflüssen. Eine Diskrepanz zwischen Arthroseschwere und Schmerzausprägung, eine ungewöhnliche Symptomkombination oder unerwartete Therapieresistenz erfordern oft neue und interdisziplinäre diagnostische und therapeutische Ansätze. Das Verständnis neurogener Sensitivierungsprozesse erlangt dabei zunehmende Bedeutung. Durch eine gemeinsame neurologisch-orthopädische Aufarbeitung können die verschiedenen Faktoren der Arthrose- und Schmerzentstehung besser differenziert werden, um auch in scheinbar therapieresistenten Fällen eine Linderung zu erreichen, Operationen, wo möglich, zu vermeiden und eine Schmerzchronifizierung zu verhindern.

Summary:Arthritis and its symptoms are triggered by multifactorial pathogenetic mechanisms. Pain expressed by patients does not always relate to orthopaedic diagnostic findings and therapeutic management might be unsuccessful. Multidisciplinary diagnostic evaluation promotes a better understanding of neuroinflammation and chronic pain developing via central sensitization in patients suffering from arthritis. This paper illustrates our neuro-orthopaedic approach to cases apparently not responding to conventional treatment. Thereby, we hope to avoid potentially unsuccessful surgery and development of chronic pain.

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Ausgabe: 05/2022 - Hans-Georg Schaible - Annett Eitner
Arthroseschmerz

Zusammenfassung:Arthroseschmerzen gehören zu den häufigsten chronischen Schmerzen. In der Regel handelt es sich um Nozizeptive Schmerzen als Folge von Entzündungs- und Schädigungsvorgängen, die mit der progressiven Knorpelschädigung verbunden sind. MRT-Untersuchungen des Gelenks können entzündliche Prozesse und Knochenmarködeme sichtbar machen. Histologische Untersuchungen der Synovialschicht bei Gelenkersatz zeigen unterschiedliche Synovitisgrade, die mit der Schmerzintensität korreliert sind. Chondrozyten des Arthrosegelenks können durch Freisetzung von Entzündungsmediatoren zur Gelenkentzündung beitragen. Typischerweise weist das gesamte Nozizeptive System eine gesteigerte Empfindlichkeit auf, das periphere und zentrale nozizeptive System einbeziehend (periphere und zentrale Sensibilisierung). Eine solche Sensibilisierung ist typisch für Entzündungsprozesse. Endogene Schmerzhemmung, z.B. die Aktivität vom Gehirn zum Rückenmark absteigender Hemmsysteme, kann bei Arthrose vermindert sein. Die periphere und zentrale Sensibilisierung kann durch Anamnese und Methoden der Quantitativen Sensorischen Testung (QST) dokumentiert werden. Ein Teil der Patienten zeigt zusätzlich Hinweise für neuropathische Schmerzkomponenten, die auf neuronale Schädigungen hindeuten, zumindest in Spätstadien der Erkrankung. Komorbiditäten wie Diabetes mellitus können die Schmerzintensität signifikant verstärken. Die Schmerztherapie zielt darauf, den Zustand der Sensibilisierung zu vermindern. Dies gelingt teilweise mit der Gabe von Cyclooxygenasehemmern, die die Prostaglandinsynthese reduzieren. Da jedoch andere Mediatoren, z.B. proinflammatorische Zytokine, ebenfalls sensibilisierend wirken, ist der Schmerz häufig mit COX-Hemmern alleine nicht zu beherrschen. Es ist zu beachten, dass chronischer Schmerz am besten mit einem biopsychosozialen Modell zu beschreiben ist. Daher sollten in der Schmerztherapie auch psychosoziale Faktoren berücksichtigt werden.

Summary: Osteoarthritis pain is among the most frequent chronic pains. In most cases the pain is nociceptive in its nature resulting from inflammatory and damaging processes which are associated with the progressive cartilage degeneration. MRI studies can visualize inflammatory processes and bone marrow lesions. Histological assessment of the synovial layer obtained during arthroplasty shows different grades of synovitis which are correlated with pain intensity. Chondrocytes of the osteoarthritic joint can contribute to joint inflammation by the release of inflammatory mediators. Typically the whole nociceptive system is in a state of hyperexcitability including the peripheral and central nociceptive system (peripheral and central sensitization). Such a sensitization is typical for inflammatory processes. Endogenous pain inhibition, e.g. the activity of inhibitory systems descending from the brainstem to the spinal cord, can be reduced in osteoarthritis. Peripheral and central sensiti-zation can be documented by anamnesis and the methods of Quantitative Sensory Testing (QST). Part of the patients exhibit in addition neuropathic pain components which suggest neuronal damage, at least at laterdisease stages. Comorbidities such as diabetes mellitus can significantly aggravate pain intensity. Pain therapy aims to attenuate the state of hyperexcitability. This is partly possible with the application of cyclooxygenase inhibitors which reduce prostaglandin synthesis. Since other mediators, e.g. proinflammatory cytokines also sensitize nociceptive neurons, the pain is often not sufficiently treated with COX inhibitors. It should be noted that chronic pain is best described by the biopsychosocial model. Therefore pain therapy should also address psychosocial factors.

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Ausgabe: 05/2022 - Ulrich Christian Smolenski
Möglichkeiten der konservativen-physikalischen Therapie in der Behandlung der Arthrose

Zusammenfassung: Die funktionelle Diagnostik muss zum Ziel haben, die Arthrose zu dedektieren, den strukturellen Befund und die funktionelle Störung zu klassifizieren sowie die Beeinträchtigung des Patienten zu beschreiben. Dazu hilfreich ist neben der ICD-Klassifikation die Einbeziehung der ICF-Klassifikation, d.h. die Einschätzung der Aktivität und der Partizipation des Patienten durch Selbst- oder Fremdbeurteilungsinstrumente. Die klinische Symptomatik ist stadienabhängig. Das Leitsymptom ist der Schmerz, auch in Abhängigkeit von Ruhe und Belastung, besonderes Augenmerk sollte dabei auf persistierende Schmerzen in Ruhe bzw. nachts gelegt werden. Die klinische Untersuchung beinhaltet unter funktionellem Gesichtspunkt die Untersuchung des Gelenkes sowohl die Bewegungsfunktion mit Bewegungsausmaß und -ablauf, Beurteilung der lokalen Weichteile und Gelenkanteile, als auch der Bandstrukturen und Menisken. Stresstests sind hilfreich und geben Hinweise zur Funktionsstörung und zum weiteren diagnostischen Vorgehen. Die manualmedizinische Untersuchung ergänzt die Bewertung funktioneller Störungen nicht nur lokal im Gelenk, sondern auch in der funktionellen Kette. Darüber hinaus sind bildgebende Verfahren entsprechend der Leitlinien einzusetzen. Zur Beurteilung der funktionellen Schweregrade und der Beeinträchtigung dienen Assessmentsysteme im Bereich Generic Health (z.B. SF36), Specific Health (z.B. WOMAC) und Pain (z.B. VAS). Fokussiert werden sollte bei der Arthrose auf die Erfassung von Schmerz, Funktionseinbußen und sonstige Symptome und die Erfassung der Medikation. Nichtoperative oder konservative Maßnahmen bestehen aus mehreren Behandlungsschritten. Zunächst steht eine Anpassung des Lebensstils im Vordergrund wie Vermeiden von Fehlbelastungen und Ausüben entsprechenden Sports. Über geeignete Maßnahmen sollte der Arzt den Patienten unter Berücksichtigung der individuellen Situation aufklären. Physikalische Maßnahmen können Funktionseinschränkung und Schmerzhaftigkeit reduzieren, sowie die muskulären Komponenten optimieren und regulative Prozesse beeinflussen. Eingesetzt werden Verfahren der Thermotherapie einschließlich Kältetherapie, Elektrotherapie, Akupunktur, Phytotherapie, Taping. Orthesen und Hilfsmittel, komplementärmedizinische Verfahren. Krankengymnastik im Sinne einer Gelenkschule, Mobilisierung, Muskelkräftigung, Muskelspannungsoptimierung und Koordinationsschulung ist eine weitere nichtoperative Behandlungsmethode. Die beste Evidenz und Empfehlung der internationalen Fachgesellschaften besteht für die Sport-/Trainingstherapie, Krankengymnastik und Manuelle Therapie in Verbindung mit befundbezogener lokaler Therapie. Beispiele für die klinisch häufige Gonarthrose werden vorgestellt. Orthopädietechnische Hilfsmittel können ebenfalls sinnvoll sein. Arthrosebeschwerden zeigen im Mittel nur eine langsame Progression. Der individuelle Verlauf ist sehr unterschiedlich. Es existieren Prädiktoren für den Verlauf, die zum Teil beeinflussbar sind. Konservative Therapie ist wirksam zur Verbesserung von Schmerz und Funktionsstatus. Sie kann Begleitung des Patienten bis zur unvermeidlichen Operation oder einer anderen Therapie sein.

Summary: The aim of functional diagnostic is detection of the arthrosis, the classification of the structural findings, functional disturbance and the restriction of the patient. Helpful is the ICD - Classification with the assessment of the ICF – Classification for judging the activity and participation of the patient with instruments for self or external assessments. The clinical symptoms are related by stage. The most importand symptom is pain, related by rest and strain, a look out for the persistent pain at night. The functional clinical investigation includes investigation of the joint movement and course, evaluation of the soft tissue function, joint compartments as well as ligaments and meniscus. Joint stress tests are helpful to detect function disturbences and are helpful in the way of diagnostic. A manual investigation completes the assessment of functional disturbences, local in the joint structures and the functional chains. In addition of the investigation we need imagings (x-ray, sonography) corresponding guidelines. To evaluate the restriction of functional severity and restriction are assessments so well as generic health (SF 36), specific health (WOMAC) and pain (VAS) helpful. The focus in the diagnosis procedure assess pain, functional loss and other symptoms as well as the medication. Non-surgical or conservative measures includes different treatment steps. Adaption of lifestyle and avoidance of stress for movement system is the first action followed by helpful sports activities. In relation of the personal specific situation of the patient an instruction of the doctor is helpful. Physical treatments reduce functional restrictions, pain and also optimize muscular actions and processes for regulation. For that is used technics from thermotherapy included cryotherapy, electrotherapy, phytotherapy, tape, orthosis and technical aids, technics from complementary medicine. Physiotherapy as a “joint school”, mobilization, muscle strengthening, optimize of tension and coordination are best to use. The best evidence and recommendation are sports and training, physiotherapy and manual medicine, recommended by the international societies, always related to the local clinical findings. Different examples for therapy of gonarthrosis are showed in the article. Orthopedic aids are helpful. Complaints of arthosis have slow progression overall groups. Every single person is different. We are able to influence predictors often with the conservative therapy – most of all pain and function. The therapy is as good as long as we need other therapy and surgical intervention.

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Ausgabe: 06/2022 - Steffen Ruchholtz - Benjamin Buecking
Periprothetische Acetabulumfrakturen geriatrischer Patienten

Zusammenfassung:Periprothetische Acetabulumfrakturen sind relativ seltene Frakturen. Insbesondere postoperative Frakturen betreffen zumeist geriatrische Patienten mit erheblichen Vorerkrankungen. Die komplexe Fraktur und die vulnerablen Patienten machen die Behandlung zu einer chirurgischen Herausforderung. Erfahrung in der Becken- und Acetabulumchirurgie sind ebenso essentiell wie in der Revisionsendoprothetik. Behandlungsziel beim geriatrischen Patienten ist, mit möglichst schonenden Verfahren eine belastungsstabile Situation zu schaffen. Bei fester Prothese kann unter Belassen der Prothese eine Osteosynthese erfolgen. Aufgrund der Frakturmorphologie kommen häufig minimal-invasive ventrale Zugangswege zum Einsatz. Bei gelockerter Prothese muss ein Wechsel der Pfanne erfolgen. Dazu stehen verschiedene Implantate zur Verfügung. Bei größeren Defekten kommen zunehmend Augmente aus Tantal zum Einsatz. Bei geriatrischen Patienten kann mit Hilfe eines Burch-Schneider-Rings (Cup-and-cage-Kontrukt) ggf. mit additiver Platte eine primär belastungsstabile Konstruktion geschaffen werden, von dem die Patienten profitieren. Falls möglich, sollten die Patienten aufgrund ihrer Komorbiditäten perioperativ geriatrisch mitbehandelt werden. Die Behandlungsergebnisse sind, gemessen an den komplexen Frakturen und komplexen Patienten, relativ gut.

Abstract: Periprosthetic acetabular fractures are rare. Especially postoperative fracture occurs almost in geriatric patients with severe co-morbidities. These complex fracture patterns and the vulnerable patients make the treatment of periprosthetic acetabular fractures challenging. Surgeons need to be experienced in pelvic and acetabular surgery as well as in revision arthroplasty. Aim of the treatment of geriatric patient is to achieve a stable construct of the hip to allow full weight bearing with less invasive surgical procedures as possible. If the cup is stable, an internal fixation of the fracture with maintained cup is preferred. If the cup is loosed, it has to be changed. Several different implants are available. In case of severe bone loss augmentations e.g. with tantal coted augments are useful. In geriatric patients full weight bearing can be allowed with a Burch-Schneider-Ring construct (Cup-in-Cage-Construct) with an additional plate fixation if necessary. A geriatrician should be involved in the perioperative treatment if possible. Although patients and the fractures are complex, good outcomes could be achieved.

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