Medien - OUP 09/2019

Die Rotatorenmanschette – Grundlagen, Diagnostik und Therapie von Rotatorenmanschettendefekten
Buchrezension

Im vorliegenden Buch ist es Herrn Werner gelungen, eine Vielzahl von absoluten Kennern der Materie als Autoren zu einer Zusammenfassung zum Thema „Die Rotatorenmanschette“ zu gewinnen. Ein derartiges zusammenhängendes Werk ist in der neueren deutschen Literatur meines Erachtens noch nicht zusammengestellt worden. Es gibt zwar eine Vielzahl von Einzelpublikationen zu diesem Themenkomplex. Wer sich für das Schultergelenk interessiert, hat hier jedoch die Möglichkeit, zusammenfassend sich mit dem Thema in der Breite und in der Tiefe auseinanderzusetzen.

Nach einer anatomischen und biomechanischen Darstellung der Rotatorenmanschette wird ganz intensiv die Pathogenese von Rotatorenmanschettenrupturen dargestellt. Der Abschnitt „Klinische Untersuchung und Bildgebung“ lässt keine Wünsche offen. Hier sind alle relevanten klinischen Untersuchungsverfahren sowie die notwendige aktuelle Bildgebung ausführlichst dargestellt. Neben der Klassifikation von Rotatorenmanschettenveränderungen, welche teilweise mehr wissenschaftlichen Charakter haben, werden auch die konservativen Therapieoptionen ausführlich dargestellt, was gerade für den niedergelassenen konservativen Kollegen von großer Relevanz ist.

Naturgemäß stellen die arthroskopischen Versorgungsmöglichkeiten von Rotatorenmanschettendefekten einen großen Anteil des Buchs dar. Es werden jedoch auch Muskeltransfer-Operationen und die endoprothetischen Operationstechniken, hier insbesondere mit der inversen Prothese, ausführlich erörtert. Rehabilitation und Begutachtung schließen den klinisch relevanten Teil ab. Es fehlt auch nicht als Appendix eine Darstellung der unterschiedlichen Schulter-Scores, welche klinisch und wissenschaftlich relevant sind.

Das vorliegende Werk stellt eine allumfassende Darstellung des Themenbereichs der Rotatorenmanschette dar. Die Abbildungen sind zahlreich und instruktiv, wofür dem Verlag zu danken ist. Das vorliegende Werk kann meines Erachten durchaus als Nachschlagewerk für einzelne Fragestellungen dienen und ist gleichzeitig auch dazu geeignet, dass einzelne Kapitel für den Schulterinteressierten von vorne bis hinten gelesen werden.

Es stellt eine Bereicherung der deutschsprachigen Schulter-Literatur dar, und dem Herausgeber und seinen Autoren ist hierzu nur zu gratulieren.

Jörg Jerosch, Neuss

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