Editorial - OUP 05/2017

Gasteditorial

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

die vorliegende Ausgabe der OUP widmet sich dem Themenschwerpunkt der Weichteilverletzung. Auch wenn Weichteilverletzungen nicht immer offensichtlich im Vordergrund einer orthopädischen-unfallchirurgischen Behandlung stehen, so ist dennoch klar, dass ohne eine sichere Abheilung der Haut und des darunter liegenden Weichteilgewebes keine zufriedenstellende Frakturheilung und Funktion erzielt werden kann. Auch wenn in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte in der Versorgung von Weichteilläsionen erzielt werden konnten, stellen diese immer noch gelegentlich große Herausforderungen dar.

Eine der wesentlichen Verbesserungen der Therapie von Weichteilverletzungen und Verbrennungen war die Einführung der Vakuumtherapie. Der erste Beitrag von Herrn Öhlbauer und Frau Wallner beschäftigt sich mit diesem mittlerweile umfassend etablierten Konzept. Der Beitrag zeigt die herausragende Bedeutung der VAC-Therapie bei exzessiven Läsionen und Verbrennungen mit bis zu 90 Przent der Körperoberfläche auf.

Der zweite Beitrag von Rüden, Bühren und Mitarbeitern zeigt unter Berücksichtigung der aktuellen Literatur die Behandlungskonzepte in der Behandlung von schweren Weichteilverletzungen und offenen Frakturen aus Sicht eines der führenden Traumazentren unserer Republik. Dabei wird auch ein Augenmerk auf die Bedeutung einer zielgerichteten antibiotischen Therapie gelegt, die aufgrund der schnellen Resistenzentwicklung auch heute noch eine große Herausforderung darstellen kann.

Der dritte Beitrag beschäftigt sich mit einem vordergründig alltäglichen Problem; der Behandlung von Verletzungen des oberen Sprunggelenks. Aufgrund der demografischen Entwicklung nimmt diese Verletzung auch bei älteren Patienten deutlich an Häufigkeit zu. Bliemel und Mitarbeiter beschäftigen sich mit dem Problem der häufig sekundär auftretenden Wundheilungsstörungen. Insbesondere bei verzögerter Diagnostik von Durchblutungsstörungen kann aus der Behandlung eines einfachen Bruchs am oberen Sprunggelenk ein schwieriger Verlauf folgen, der in seltenen Fällen in Amputation enden kann. Im Beitrag werden sowohl Strategien zur Prophylaxe als auch zur Behandlung von Weichteilkomplikationen nach oberer Sprunggelenkfraktur aufgezeigt.

Herzlichst Ihr

Prof. Dr. med. Steffen Ruchholtz

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