Editorial - OUP 05/2018

Hochleistungsgelenk unseres Bewegungsapparats

Ich freue mich sehr, Ihnen ein Sonderheft zum Thema „Sprunggelenk“ vorstellen zu dürfen. Diese Ausgabe soll Ihnen einen Überblick über die wichtigen Verletzungsfolgen und Überlastungsschäden am Hochleistungsgelenk unseres Bewegungsapparats darstellen.

Das obere Sprunggelenk (OSG) bzw. die Articulatio talocruralis wird aus drei gelenkbildenden Knochen zusammengesetzt, wobei die Malleolen-Gabel durch die Syndesmosen zusammengehalten wird. Weitere passive Stabilisatoren Richtung unteres Sprunggelenk und Fuß sind die medialen und lateralen seitlichen Bänder und die nicht zu vernachlässigende aktive muskuläre Stabilisation durch die Peroneal-Sehnen und Tibialis-Sehnen. Die Mechanik des OSG entspricht nicht ganz einem Scharniergelenk, ist komplex und eines der am stärksten belasteten Gelenke des Körpers. Mit jedem Schritt muss das ganze Körpergewicht auf den Boden umgesetzt werden, wobei die angrenzenden Gelenke wie unteres Sprunggelenk und die Fußwurzelknochen eine komplexe Funktionseinheit bilden. Deshalb kann man das Sprunggelenk nicht isoliert bewerten. Glücklicherweise entwickelt sich beim Sprunggelenk, sofern keine Verletzungen vorausgegangen waren, seltener eine Arthrose. Dies liegt auch an der besonderen Resistenz des dünnen, aber mechanisch und metabolisch widerstandsfähigen Gelenkknorpels. Aufgrund der komplexen Anatomie mit Ausbildung von vielen Bandverbindungen ergeben sich mannigfaltige Verletzungsmöglichkeiten, die vor allem die Bänder und den Knorpel betreffen. Aufgrund der kritischen Durchblutungssituation ist der Knochen an den Talus-Schultern besonders anfällig für subchondrale Schäden und Überlastungsschäden, die anfangs sehr subtil auftreten können. Die Erkennung und Behandlung von Verletzungen und Überlastungsschäden sollen dem Leser mit diesem Heft, unter Berücksichtigung neuester Erkenntnisse, nähergebracht werden.

Die Autoren hoffen, Ihnen eine interessante Wissens-Sammlung zusammengestellt zu haben, und wünschen Ihnen viele neue Erkenntnisse und viel Spaß beim Lesen.

Mit freundlichen kollegialen Grüßen

Ihr

PD Dr. med. Erhan Basad

ATOS-Klinik Heidelberg

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