Industrie und Handel - OUP 05/2013

Infektionen in der Endoprothetik reduzieren

Die Lebensqualität vieler Patienten hat sich durch den zunehmenden Einsatz künstlicher Gelenke deutlich verbessert. Gleichzeitig geht mit dem steigenden Einsatz von Implantaten ein erhöhtes Infektionsrisiko einher. Protheseninfektionen sind insgesamt eine relativ seltene, aber gefürchtete Komplikation, wobei das Risiko bei Wechseleingriffen verstärkt zunimmt.

Wund- und postoperative Infektionen werden heute zunehmend durch Bakterien verursacht, die Mehrfachresistenzen gegen Antibiotika aufweisen. Bei orthopädischen Indikationen gehen Infektionen häufig mit der Bildung von sogenannten Biofilmen auf Implantaten einher. Hier handelt es sich um Lebensgemeinschaften mehrerer Mikroorganismen, die nur sehr schwer aufgeschlossen und kultiviert werden können. Dabei kann es 7–15 Tage dauern, bis Ergebnisse aus Biofilm-Proben vorliegen.

Werden die verursachenden Keime nicht zeitnah korrekt und vollständig identifiziert, sind häufig eine verlängerte Behandlung, Nachoperationen sowie erhöhte Kosten die Folge. Sind die Keime identifiziert und die Infektion bestätigt, sollte umgehend ein abgestimmtes Antibiotikakonzept angewendet werden.

Bei Primäreingriffen und vor allem in der Revisionsendoprothetik spielen lokale Antibiotika neben der systemischen Wirkstoffgabe zur Infektionsprophylaxe eine wichtige Rolle. Der Vorteil liegt in einer besseren Knochenpenetration mit einer höheren lokalen Antibiotikakonzentration, als dies mit einer systemischen Wirkstoffgabe möglich ist. Um eine wirksame Keimeradikation zu erreichen, sind meist – sowohl systemisch als auch lokal – Antibiotika-Kombinationen zu bevorzugen. Beispielsweise lassen sich durch den Einsatz von Knochenzementen mit den Zusätzen von Gentamicin und Clindamicin (zum Beispiel
COPAL G+C) Synergien bei Problemkeimen wie dem Propioni Acnes gezielt nutzen, während der Knochenzement COPAL G+V mit dem Zusatz von Gentamicin und Vancomycin insbesondere bei septischen Revisionen mit Nachweis von MRSA/MRSE eingesetzt wird.

 

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