Medien - OUP 01/2016

Knieendoprothetik. Indikationen, Operationstechnik, Nachbehandlung, Begutachtung
Jörg Jerosch, Jürgen Heisel, Carsten O. Tibesku. Springer Verlag, 2. aktualisierte Ausgabe 2015, 435 Seiten, 488 Illustrationen. Hardcover ISBN 9783642384226, 249 Euro

Es hat lange gedauert, bis diese 2. Auflage jetzt erschienen ist. Die Erstauflage dieses Standardwerks liegt 17 Jahre zurück. Also darf man ganz viel Neues von den 3Herausgebern bzw. Autoren erwarten. Vieles hat sich in der Knieendoprothetik in dieser Zeit getan. Darauf nehmen die Autoren außerordentlich qualifiziert Rücksicht. Sie beschäftigen sich mit der Biomechanik und Pathophysiologie des Kniegelenks, mit gelenkerhaltenden Maßnahmen, mit der immer wichtigen Frage: Welche Prothese für das Kniegelenk gibt es eigentlich? Was sollte damit am besten versorgt werden?

Dankenswert ist, dass ein großes Kapitel der präoperativen Planung gewidmet ist und was sich damit alles machen lässt, und welche Vorteile man gewinnt, wenn man plant. Natürlich werden die Zugangswege diskutiert und die Operationstechniken. Nur für die Navigation haben sich die Autoren einen Gastreferenten eingeladen und mit Georg Matziolis einen sehr guten Experten gewinnen können.

Das Kapitel 9 mit den intraoperativen Problemen ist besonders lesenswert für alle Operateure. Umfangreich dargestellt sind all die Widrigkeiten, die uns bei einer Operation begegnen können, auch wenn wir geplant haben oder gerade wenn wir geplant haben, sind wir dann doch wesentlich besser vorbereitet.

Ist das Kapitel über die postoperativen Probleme noch kurz gefasst, so hat Jörg Jerosch im Kapitel postoperative Komplikationen umfangreich ausgeholt, und es ist dankenswert, dass er all die Punkte zusammengestellt hat, damit wir sie noch einmal durchdenken können und Anregungen finden für die richtigen Lösungen.

Jürgen Heisel, ein wirklich erfahrener Reha-Mann, widmet sich der postoperativen Rehabilitation, der Qualitätskontrolle und der Begutachtung nach endoprothetischem Ersatz des Kniegelenks.

Ein Stichwortverzeichnis rundet das Buch ab, das mit 435 Seiten ebenso kräftig angewachsen ist wie unser Wissen um die Knieendoprothetik in den letzten 17 Jahren und erheblich mehr dazu gewonnen hat, nicht nur in der Fallzahl, die annähernd so hoch ist wie bei den Hüftendoprothesen heute, sondern auch natürlich im inhaltlichen Wissen um die richtige Behandlung der uns anvertrauten Patienten.

Erfreulich ist der einheitliche Aufbau des Buchs und bei 3Autoren auch der doch einheitliche Stil, die Darstellung der Fragestellungen und die Ausstattung des Buchs.

Insgesamt also für jeden, der sich mit Knieendoprothetik beschäftigt, ein Muss. In der jetzt aktualisierten 2. Auflage auch absolut aktuell und wenn auch das ein oder andere zur Diskussion anregen mag, so ist es doch eine wunderbare Zusammenstellung dieser Thematik, die jedem jungen und alten Knieendoprothetiker nur empfohlen werden kann.

Werner Siebert, Kassel

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