Industrie und Handel - OUP 06/2012

Mehr Lebensqualität von Schmerzpatienten

In Deutschland leben über 11 Millionen Menschen mit chronischen Schmerzen. Ursachen dafür sind Bewegungsschmerzen, allem voran Rückenschmerzen, neuropathische und Tumorschmerzen. Da es keinen Laborwert, keinen Ultraschall, keine Biopsie gibt, mit denen sich ein Schmerzzustand objektiv nachweisen lässt, unterschätzen Ärzte oft die Schmerzen.

Dabei gibt es ein „Werkzeug“, mit dem Patienten ihre Schmerzstärke verdeutlichen können: die Schmerzskala. Die größte der Welt wurde anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Initiative „Schmerz messen“ (www.schmerzmessen.de) in Frankfurt enthüllt.

Eine 2001 veröffentlichte finnische Studie zeigt: Je stärker der Patient seine Schmerzen auf einer visuellen Analogskala einschätzte, desto erheblicher wich die Schmerzbeurteilung durch den Arzt davon ab. Der Umkehrschluss: Erst durch das Messen der Schmerzstärke ist eine ausreichend wirksame Schmerztherapie möglich. Dies war 2002 der Grund für die Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie (DGS) und die DSL, mit der Unterstützung des Schmerzspezialisten Mundipharma die Initiative „Schmerz messen“ zu gründen. Deren Ziel war und ist es, das Schmerzmessen mit der Schmerzskala bei Patienten und Ärzten bekannt zu machen und so Schmerz als eigenständiges, messbares Vitalzeichen wie Blutdruck oder Körpertemperatur zu etablieren. Mittlerweile ist das Anliegen der Initiative weitreichender: Im Mittelpunkt steht eine verbesserte Lebensqualität und Versorgung von Schmerzpatienten.

Befragt man heute Ärzte, welche Maßnahmen sie zur Erstuntersuchung von Schmerzpatienten einsetzen, nennen sie bereits an dritter Stelle die Schmerzskala. Viele Patienten wurden bereits erreicht und auch die Öffentlichkeit konnte für das Thema Schmerz messen, chronische Schmerzen und deren Behandlung, aber auch die Bedürfnisse von Patienten mit chronischen Schmerzen sensibilisiert werden. Doch bis zu einer optimalen Versorgung von Schmerzpatienten in Deutschland ist es noch ein langer Weg. Daher muss und wird das Engagement der Initiative weitergehen.

 

Initiative Schmerz messen

c/o Deutsche Schmerzliga e.V.

Adenauerallee 18, 61440 Oberursel

info@schmerzliga.de

www.schmerzmessen.de, www.schmerzliga.de

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