Editorial - OUP 09/2014
Moderne orthopädische Rheumatologie!
Liebe Leser/innen der OUP,
so viele Veränderungen, wie sie die Rheumatologie in den letzten 10 Jahren erlebt hat, sind in 50 Jahren davor nicht zu verzeichnen gewesen. Das Gebiet der entzündlichen Systemerkrankungen befindet sich in einem Wandel, vormals „gesichert“ geglaubtes Wissen aus Studium und Facharztzeit besteht nicht mehr und ist zu modifizieren.
Es steht uns heute mit den Biologika ein große Gruppe neuer Medikamente zur Verfügung und man hat den Eindruck, dass weiterhin pro Jahr ein bis zwei neue hinzukommen. Wir haben gleichzeitig die Therapiekonzepte medikamentös und operativ komplett geändert. „Hit hard and early“ sind nunmehr etablierte therapeutische Schlagwörter. Der Faktor Zeit spielt für die Diagnostik, frühe Therapie und für die Prognose eine entscheidende Rolle. Dies erhöht die Wichtigkeit von interdisziplinären Versorgungsstrukturen in der Rheumatologie. Selbiges gilt sicher für den ambulanten Bereich, es hebt aber auch die Wichtigkeit interdisziplinärer Zusammenarbeit – so auch in Form stationärer Rheumazentren – hervor, wo unsere Bemühungen gebündelt werden können.
Wir haben versucht, Ihnen einen exemplarischen Überblick über Neuerungen aus wichtigen Teilgebieten der Rheumatologie zu geben.
Die Indikationsstellung und insbesondere das Timing bei operativen Eingriffen in der Rheumatologie haben sich verändert; auch hier ist der Faktor Zeit wichtiger geworden.
Prof. Rehart gibt mit seinen Mitarbeitern einen Überblick über die Versorgungsmöglichkeiten an der rheumatischen Hand, die in der Indikationsstellung so schwierig sein kann. Kollege Dr. Burckhard Mai aus Kassel zeigt umfassend die operativen Versorgungsmöglichkeiten der rheumatischen Destruktionen am Fuß auf. PD Dr. Schnabel, internistisch-rheumatologischer Partner in Bad Wildbad, gibt uns dann einen Überblick über die Neuerungen in der Diagnostik und medikamentösen Therapie. In einer weiteren Arbeit wird der Stellenwert der konservativen Therapie beleuchtet. Dr. Schwokowski rundet unser rheumatologisches Heft der OUP ab mit einem Artikel über die interdisziplinäre Teambildung. Zuletzt haben die Kasseler Kollegen Grob und Mai noch ein sehr schön aufgearbeitetes „Schmankerl“ für Sie vorbereitet und berichten über interessante Besonderheiten am Sesambein der langen Großzehenbeugesehne.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß und einen hohen Erkenntnisgewinn bei der Lektüre.
Mit freundlichen und kollegialen Grüßen,
Prof. Dr. Stefall Sell Prof. Dr. Stefan Rehart
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