Medien - OUP 11/2014

Muskelverletzungen im Sport
H.W. Müller-Wohlfahrt, P. Ueblacker, L. Hänsel (Hrsg.): Muskelverletzungen im Sport. Thieme Verlag, 2. vollst. überarb. und erw. Auflage 2014. 488 Seiten, 546 vierfarbige Abbildungen, geb. ISBN: 9783131467522, 149,99 €

Nachdem 2010 die erste Auflage rasch ausverkauft war, liegt nun eine zweite, überarbeitete Auflage der einzigartigen Monografie „Muskelverletzungen im Sport“ vor. Herausgeber Dr. Müller-Wohlfahrt ist als Mannschaftsarzt des Teams von Bayern München und der Deutschen Nationalmannschaft bekannt und verfügt über große Erfahrung in der Diagnostik und Therapie von Muskelverletzungen, die vor allem im Fußball in hohem Umfang auftreten.

Nachdem das Werk vor 4 Jahren bereits das Potenzial zum Klassiker hatte, wurde die damals vorgestellte neue Klassifikation nach einer Konsensus-Konferenz 2011 überarbeitet: Sie wird nun, im Rahmen der 2. Auflage, als praktische und systematische Terminologie eingeführt. Insbesondere die Unterscheidung zwischen indirekten und direkten Verletzungen kennzeichnet die neue Systematik, wobei die indirekten in funktionelle (überlastungsbedingte und neuromuskuläre Läsionen) und strukturelle Läsionen (makroskopisch nachweisbare Schäden) differenziert werden.

Das Buch ist anschaulich gestaltet und führt die Leser mit entsprechenden Grundlagenkapiteln über anatomische, physiologische und molekularbiologische Aspekte der Muskulatur in das Thema ein.

Ein eigenes Kapitel widmet sich der nun ausdifferenzierten Klassifikation mit der entsprechenden Diagnostik und Therapie, wobei in weiteren Kapiteln detailliert auf die klinische Untersuchung, Sonografie und MRT der Muskelverletzungen eingegangen wird. Umfangreich werden im Folgenden die ärztliche Therapie mit dem Schwerpunkt auf der Infiltrationsbehandlung, die physiotherapeutischen Möglichkeiten von der Akuttherapie bis hin zum Aufbautraining in der Rehabilitation sowie die Aspekte der Prävention dargestellt.

Eine umfangreiche Fotodokumentation erleichtert das Verständnis für die zahlreichen subtilen Verfahren und Trainingsoptionen der konservativen Therapie. Zuletzt erfolgt durch Fallbeispiele aus dem Leistungssport ein Ausblick in die Praxis, wobei die Bedeutung der ersten Einschätzung der Verletzung und der Erstellung eines konsequenten Fahrplans mit Verlaufskontrollen betont wird.

Jeder Therapeut, der mit Sportverletzungen konfrontiert wird oder ganz allgemein mit Breiten- oder Leistungssportlern arbeitet, kann enorm von dem Wissensfundus aus diesem Werk profitieren.

M. Ihle, Berlin

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