Informationen aus der Gesellschaft - OUP 11/2019

Stetige Verbesserung der Behandlungsqualität ist wichtigster Wert des täglichen Handelns

„Innovation, Qualität und Ethik“ – das Motto der 68. Jahrestagung der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden und Unfallchirurgen vom 30. April bis 02. Mai 2020 im Kongresshaus Baden-Baden ist Programm: Kaum ein anderes Fachgebiet in der Medizin sei so geprägt von diesen Eckpfeilern, so die diesjährigen Kongresspräsidenten Univ.-Prof. Dr. med. Peter Biberthaler, Direktor der Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München, und Univ.-Prof. Dr. med. Rüdiger von Eisenhart-Rothe, Direktor der Klinik und Poliklinik für Orthopädie und Sportorthopädie, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München. Ihr Ziel ist es, den zweitgrößten deutschen Kongress auf diesem Fachgebiet „mit Elan, Herzblut und Ideen“ zu gestalten. Beide sind davon überzeugt, dass ein hoch motiviertes Bestreben nach Innovation die Erfolge der Vergangenheit sowie auch die sich abzeichnenden spektakulären Möglichkeiten der Zukunft ermöglichten, um eine substanzielle Verbesserung der Lebensqualität für die Patienten zu erreichen. Dabei sei der ethische Aspekt der ärztlichen Kunst mit dem Blick auf eine stetige Verbesserung der Behandlungsqualität als wichtigster Wert des täglichen Handelns anzusehen. Aus dem Ansatz dieses Kongressmottos ergeben sich unterschiedliche Schwerpunktthemen der VSOU-Frühjahrstagung.

Ein wichtiger Fokus liegt auf der „Medizin der Zukunft“ mit technologischen Innovationsthemen wie Navigation und Robotik, E-Health, Telemedizin, Digitalisierung und Big Data. Hochaktuelle Fragen werden diskutiert: Wie verändert sich die Medizin im digitalen Zeitalter? Worin liegen ihre Möglichkeiten und Chancen? Was bedeuten die digitalen Veränderungsprozesse für das Arzt-Patienten-Verhältnis? Welche zusätzlichen technischen Innovationen sind bereits aktuell und können im Sinne der Patienten angewendet werden?

Im Bereich Qualität werden die Themen Versorgungsforschung, Registerdaten und individualisierte Medizin aufgegriffen. Aktuelle Diskussionen zu Wirbelsäulenerkrankungen behandeln z.B. Fragen der operativen versus konservativen Behandlung, das Problemfeld chronischer Rückenschmerz und neue Möglichkeiten der Rehabilitation. In der Endoprothetik geht es neben aktuellen Ansätzen zur patientenspezifischen Versorgung um die Revisionsendoprothetik, Infektionen, perioperatives Management sowie um den Themenbereich „Der multimorbide Patient“ – angesichts der immer älter werdenden Bevölkerung. In dem Gebiet der Sportverletzungen und Sportschäden wird es neben Prävention und Rehabilitation u.a. um Fortschritte in Diagnostik und Therapie von Muskel- und Sehnenverletzungen und um Weiterentwicklungen in der Knorpeltherapie gehen.

Ethische Aspekte finden u.a. Berücksichtigung bei der Implementierung von Innovationen, aber auch auf den Gebieten der Kinderorthopädie und der Polytraumabehandlung sowie im Bereich der Alterstraumatologie. Der Umgang mit altersbedingten Brüchen in Deutschland wird kontrovers diskutiert. Bislang werden mehr als 400.000 alterstraumatologische Frakturen pro Jahr stationär behandelt. Gleichzeitig nehmen Oberschenkelhalsbruch, Becken-, Hand- und Sprunggelenkfrakturen im Zuge der gestiegenen Lebenserwartung bei 70- bis 90-Jährigen weiter zu. Um die Behandlungserfolge zu verbessern, bieten Prävention und Rehabilitation wichtige Anknüpfungspunkte für aufeinander abgestimmte Versorgungsprozesse und fachübergreifende Behandlungen wie auch die Zusammenarbeit mit Geriatern. Diverse Sitzungen beschäftigen sich mit den Schwerpunkten Osteoporose, Insuffizienzfrakturen, periprothetische Frakturen und der Fragestellung „Gelenkerhalt versus Gelenkersatz“. Vielfältige freie Themen u.a. zur Hand- und Fußchirurgie, zu Kindertraumatologie und -orthopädie sind geplant.

Eine zentrale Bedeutung im Rahmen des Kongresses hat die praktische Fort- und Weiterbildung, sodass u.a. die Routine BG-Fortbildungen angeboten wird. Auch berufspolitische und gesundheitsökonomische Aspekte werden unter Einbindung der Fachgesellschaften und Berufsverbände diskutiert, um wesentliche Rahmenbedingungen zu definieren wie z.B. die von vielen Institutionen geforderte Aufhebung der Sektorengrenzen oder die Honorierung im Sinne von GOÄ, EBM und DRG.

Diverse Workshops und Kurse zu den vielfältigen Themenbereichen, weitere Nachwuchsveranstaltungen und Preisverleihungen wie der Jahresbestpreis 2019 der VSOU-Zeitschrift „OUP – Orthopädische und Unfallchirurgische Praxis“, Posterpreise und Preise für die besten Kurzvorträge runden das vielfältige und umfassende Programm der VSOU-Frühjahrstagung ab.

Das komplette Tagungsprogramm und alle Kongressinformationen finden Sie auf www.vsou-kongress.de.

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