Informationen aus der Gesellschaft - OUP 01/2020

Nachruf Prof. Dr. Lutz Jani

Die ehemaligen Mitarbeiter der Orthopädischen Klinik des Universitätsklinikum Mannheim trauern um ihren früheren Chef, Professor Dr. Lutz Jani, der am 13. September 2019 im Alter von 84 Jahren in Basel verstarb.

Geboren am 25. Januar 1935 in Dresden, verbrachte er seine Kindheit und Jugend in München, bevor er von 1954–1960 an den Universitäten München und Freiburg Humanmedizin studierte. Nach seiner Approbation 1962 absolvierte er seine Fachweiterbildung an der Universitätsklinik in München bei den Professoren Lange und Witt, die er 1966 mit der Anerkennung zum Facharzt für Orthopädie erfolgreich abschloss.

Wissenschaftlich beschäftigte sich Professor Lutz Jani bereits damals mit der Behandlung der Hüftgelenksdysplasie und des Morbus Perthes, was sich später in nahezu 100 wissenschaftlichen Publikationen und zahlreichen Vorträgen widerspiegeln sollte.

1969 wechselte er als Oberarzt an die Orthopädische Universitätsklinik Basel, wo er 1973 habilitiert und zwei Jahre später zum stellvertretenden Klinikleiter ernannt wurde. Im Jahr 1980 folgte die Verleihung der außerplanmäßigen Professur. Aus dieser Zeit stammen Langzeituntersuchungen von Hüftdysplasien, die später vielen Kindern unnötige Operationen ersparen sollten.

Nach insgesamt 13-jähriger Tätigkeit in Basel wurde Professor Jani 1982 von der Universität Heidelberg auf den Lehrstuhl für Orthopädie an der Fakultät für Klinische Medizin Mannheim der Universität Heidelberg und gleichzeitig zum Direktor der Orthopädischen Klinik des Klinikums der Stadt Mannheim berufen, die er in den Folgejahren zu einer namhaften universitären Einrichtung von hervorragendem Ruf mit einem weiteren Schwerpunkt Endoprothetik weiterentwickelte.

Aufgrund der zunehmenden Größe der Klinik wurde 1994 der Umzug von der ehemaligen Lanz–Klinik im Mannheimer Stadtteil Lindenhof in den Neubau auf dem Campus des Universitätsklinikums am Neckar nötig.

In diese Zeit fallen auch die Ausrichtung des VSO-Kongresses im April 1987 in Baden-Baden, des Deutschen Orthopädenkongresses im Mannheimer Rosengarten als DGOOC-Präsident im September 1992, der ARO-Jahrestagung im Mai 1996 und des EPOS-Kongresses im März 1997. Von 1999–2002 hatte Professor Jani das Amt des DGOOC-Generalsekretärs inne.

Besondere Verdienste gebühren ihm für sein Engagement im Zusammenhang mit der Zusammenführung der Fächer Orthopädie und Unfallchirurgie sowie mit der Etablierung des neuen Facharztes. Die Verleihung des Lexer–Preises im Jahre 2000 sowie die Ehrenmitgliedschaft der österreichischen, der tschechischen und der deutschen Gesellschaften für Orthopädie und Unfallchirurgie sind äußere Zeichen seines unermüdlichen Einsatzes für das orthopädische Fachgebiet.

Auch nach dem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2000 war es ihm ein großes Anliegen, den Kontakt zu seinen früheren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht abreißen zu lassen. Unvergessen ist in diesem Zusammenhang die Feier zu seinem 75. Geburtstag, bei der nahezu alle früheren Kolleginnen und Kollegen zusammenkamen, um diesen Tag mit ihm zu begehen.

Mit Lutz Jani verlieren wir einen beliebten Chef sowie einen äußerst charismatischen und engagierten Orthopäden, Arzt und Menschen, der uns durch seinen unermüdlichen Einsatz für seine Patienten und sein Fachgebiet immer ein Vorbild sein wird. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Unser Mitgefühl gilt seiner Ehefrau Elisabeth sowie seiner Familie.

Für die früheren Mitarbeiter der Orthopädischen Klinik des Universitätsklinikums Mannheim: Peter Arnold, Gerhard Scheller, Peter Schütz und Ralph Wetzel

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