Industrie und Handel - OUP 12/2013

Nur ein Viertel der Patienten wird effektiv behandelt

Jede 4. Frau und jeder 17. Mann im Alter über 50 Jahre ist an Osteoporose erkrankt. 2009 lebten einer aktuellen Analyse zufolge 6,3 Millionen Personen mit Osteoporose in Deutschland.1 Die häufig auftretenden Frakturen sind für den Großteil der Kosten dieser Erkrankung verantwortlich 2,3. Im Jahr 2009 betrugen diese für Deutschland hochgerechnet etwa 4,5 Milliarden Euro1. Trotz dieser Zahlen erhalten in Deutschland nur 25 Prozent der Patienten eine effektive Therapie, betonte PD Dr. med. Gabriele Lehmann, Klinik für Innere Medizin III der Universität Jena. Selbst nach mehreren Frakturen bekommt in Deutschland nur jeder zweite Patient eine spezifische Behandlung.1

„Es ist erschreckend, dass immer noch Patienten nach offensichtlich osteoporosebedingten Frakturen aus dem Krankenhaus entlassen werden, ohne dass eine adäquate Therapie eingeleitet wurde“, führte die niedergelassene Orthopädin Dr. med. Ortrun Stenglein-Gröschel, Coburg aus. Sie plädiert daher für eine intensivere Kooperation zwischen Krankenhaus, Hausarzt und niedergelassenem Facharzt, um Zeitverzögerungen zu vermeiden und eine leitliniengerechte Diagnostik und Therapie sicher zu stellen.

Wenn schließlich eine Therapie mit Bisphosphonaten eingeleitet wird, kann die Compliance zum Problem werden, denn viele Patienten brechen schon im ersten Jahr die Behandlung ab, bemerkte Stenglein-Gröschel. Eine Alternative zu den Bisphosphonaten stellt der humane RANK Ligand Antikörper Denosumab (Prolia) dar, der als subkutane Halbjahresspritze verabreicht wird. Denosumab kann auch bei Patienten mit einer schweren Nierenfunktionseinschränkung (Grad IV und V) nach Ausschluss einer adynamen Knochenerkrankung eingesetzt werden, so die Orthopädin weiter. Denosumab zeigte in Studien einen anhaltenden Antifraktur-Effekt über bislang acht Jahre.4

Presseworkshop „Blickpunkt Osteoporose – Neues aus Wissenschaft & Praxis“ am 15. Oktober 2013 in Frankfurt a. M.
Veranstalter: Amgen/GSK

Fussnoten

1 Hadji P et al. Dtsch Ärztebl Int 2013; 110(4): 52–57

2 Konnopka A et al. Osteoporosis Int 2009; 20 (7): 1117–1129

3 Duclos A et al. Osteoporosis Int. 2010; 21 (9): 1493–1501

4 Boonen S et al. J Clin Endocrinol Metab 2011; 96: 1727–1736

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