Informationen aus der Gesellschaft - OUP 05/2020

Offener Brief des 1. Vorsitzenden an die Mitglieder der VSOU

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

liebe Mitglieder der

Vereinigung Süddeutscher

Orthopäden und

Unfallchirurgen e.V.!

Wir haben am 14. August 2020 in Baden-Baden die jährliche Mitgliederversammlung der Vereinigung durchgeführt. Im Rahmen der Versammlung ist Dr. Thomas Möller wie angekündigt zurückgetreten. Die Versammlung hat mich zu seinem Nachfolger gewählt. Details der Versammlung finden Sie im ausführlichen Protokoll der Versammlung. Auf Wunsch senden wir dieses jedem Mitglied zu.

Als neu gewählter 1. Vorsitzender ist es mir ein Bedürfnis, mich bei allen Mitgliedern nun zur konkreten Situation der VSOU e.V. und zu den in der Mitgliederversammlung beschlossenen Veränderungen zu äußern.

Die VSOU e.V. hat im vergangenen Jahr ihre 68. Jahrestagung ausgerichtet. 68 Jahre! Eine lange Zeit! Was ist in dieser Zeit in der Welt passiert? Welche Veränderungen haben wir in dieser Zeit in der Medizin und nicht zuletzt in unserem Fachgebiet erleben können und müssen? Die meisten von uns sind bei der ersten Versammlung noch nicht einmal auf der Welt gewesen. Die Welt hat sich verändert. Die Welt ist digital geworden. Die Welt ist schnelllebiger geworden, Wissen und seine Vermittlung sind schneller und einfacher zu bekommen, digitale Bibliotheken, ePaper, Google et al., all dies hat seine Spuren auch in einer Fachgesellschaft hinterlassen, die sich als primäre Aufgabe die Ausrichtung einer Jahrestagung im Fach Orthopädie und nach der Zusammenlegung der Fachgruppen auch Unfallchirurgie auf die Fahnen geschrieben hat.

Ein „Weiter wie bisher“ kann nicht die Lösung der Herausforderungen einer digitalisierten Welt sein. Diesen Herausforderungen hat sich der neu zusammengestellte Vorstand der VSOU im Jahre 2018 bereits gestellt. Wir haben die Ausrichtung der Jahrestagung für das Jahr 2019 in die Hände der professionellen Kongressorganisation Conventus übergeben, die mit uns einen gelungenen Kongress 2019 auf die Beine gestellt hat. Unsere Zeitschrift OUP wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Ärzteverlag neu aufgestellt, sie erscheint nur noch 6x im Jahr, die Seitenzahl wurde begrenzt, die Zahl der Hefte reduziert. Dadurch konnten wir finanziellen Anforderungen, die eine eigene Zeitschrift mit sich bringt, gestemmt werden, ohne an der hervorragenden Qualität der Artikel Abstriche machen zu müssen und gleichzeitig die Lesbarkeit nicht durch überbordende Werbung zu erschweren. Die Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle mussten auf die Stammcrew Frau Klug und Frau Kastner reduziert werden, dafür wurde ihr Aufgabengebiet noch um das Lektorat der OUP erweitert. Durch diese Maßnahme konnte die Geschäftsstelle erhalten werden und jedem Mitglied der VSOU steht stets eine Ansprechpartnerin zur Verfügung.

Alle Zeichen standen auf „grün“, die Präsidenten und SekretärInnen der Jahrestagung 2020, der Vorstand, die Geschäftsstelle, Conventus, und nicht zuletzt Sie alle als TeilnehmerInnen des Kongresses, wir alle waren vorbereitet auf die 69. Jahrestagung der VSOU. Und dann kam mit der Corona-Pandemie eine nie dagewesene Krise, die ihre Spuren in aller Welt und nicht zuletzt auch in der VSOU e.V. hinterlässt. Lange haben wir überlegt, wie unter den Bedingungen der Pandemie ein Kongress auszurichten ist. Wir mussten schließlich die Entscheidungen der Politik umsetzen, die Jahrestagung 2020 abzusagen. Das erste Jahr seit 68 Jahren, in dem keine Jahrestagung der VSOU stattfand! Eine Gesellschaft, die ihre Hauptaufgabe in der Ausrichtung eines Kongresses sieht, hat durch den Kongress auch die Haupteinnahmen verloren. Durch das Wegbrechen dieser Einnahmen einerseits und das Anfallen der Kosten andererseits, die die Vorbereitung des Kongresses entstanden sind, ist die VSOU in eine unvorhergesehene finanzielle Krise gestürzt worden. Wie gut, dass Conventus den Schaden des ausgefallenen Kongresses mit der VSOU teilt. Durch den Verzicht vieler bereits angemeldeter TeilnehmerInnen des Kongresses auf die Rückerstattung ihrer Teilnahmegebühren konnte etwas die Härte genommen werden, den entstandenen Schaden konnte dies jedoch nicht vollumfänglich kompensieren. In dieser Ausnahmesituation sah sich der Vorstand gezwungen, außergewöhnliche Maßnahmen zu ergreifen. Da das Vereinsrecht eine jährliche Mitgliederversammlung vorschreibt und wir zur Begleichung unserer Verbindlichkeiten eine rasche Lösung brauchten, haben wir fristgerecht zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung eingeladen, die nun am 14.8. stattgefunden hat. Im Rahmen der Versammlung haben wir planmäßig die Erhöhung der Mitgliederbeiträge und eine einmalige Corona-Umlage beschlossen. Wir sind uns darüber im Klaren, dass diese Maßnahme unkonventionell ist und sicher einige KollegInnen irritiert. Daher ist es mir auch ein Anliegen gewesen, Ihnen die Vorgeschichte dieser Maßnahme zu erläutern.

Was wird nun mit dem Geld geschehen? Die VSOU ist durch diese Maßnahme finanziell handlungsfähig. Wir haben die OUP ja bereits im vergangenen Jahr auf finanziell solide Beine gestellt. Im Rahmen der aktuell laufenden LeserInnenumfrage, zu deren Teilnahme ich Sie hiermit auch herzlich einlade, werden wir die Inhalte anpassen und – falls gewünscht – auch um eine CME-Fortbildungsmöglichkeit erweitern. Wir werden im Jahre 2022 das in diesem Jahr erstmals vergebene Reisestipendium erneut vergeben. Die Stipendiaten 2020 hatten hierüber eindrücklich in der OUP 3/2020 berichtet. Wir werden die Jahrestagung 2021 in einem Format entwickeln, das auch möglichen Corona-Restriktionen standhalten wird. Eine Absage 2021 ist keine Option. Auch hierfür benötigt die VSOU einen finanziellen Spielraum.

Im Namen des ganzen Vorstands der VSOU möchte ich Ihnen für Ihre Treue und Ihre finanzielle Unterstützung danken. Wir sind jederzeit offenen Ohres für Ihre Hinweise, Wünsche und Anregungen und freuen uns, unsere Vereinigung zu einer schlagkräftigen und zukunftssicheren Organisation weiterentwickeln zu dürfen.

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