Medien - OUP 04/2016

Orthopädisch-traumatologische Befunde. Untersuchungstechniken, Befundauswertung, Krankheitsbilder
Andreas Roth: Springer-Verlag 2015, 2. vollständig überarbeitete Auflage, 184 Seiten, 281 Abb., gebunden, ISBN 9783662480724, 59,99 Euro

Die volkswirtschaftliche Bedeutung orthopädischer und unfallchirurgischer Erkrankungen und Verletzungen ist aus vielerlei Gründen sicher groß. Hieraus ergibt sich, dass eigentlich jeder in der Praxis tätige Allgemeinarzt und Internist, aber auch natürlich der niedergelassene Kollege in den Fächern Orthopädie und Unfallchirurgie, nicht nur den wissenschaftlichen Teil seines Fachs beherrschen darf, sondern auch die praktische Medizin kennen muss. Orthopädisch-traumatologische Befunde gehören hier ganz entscheidend dazu.

In diesem Buch wird die Vorgehensweise zur Untersuchung von A–Z (Anamnese, systematische Untersuchung, Schritt-für-Schritt-Erhebung der Befunde) gründlich erläutert, was bestimmt auch sehr hilfreich für die (jungen) Kollegen ist, die vielleicht mit einer anderen Ausbildung aus dem Ausland zu uns kommen. Das Buch zeigt auch die dafür jeweils notwendigen Untersuchungstechniken klar und verständlich auf, die durch Abbildungen untermalt und gut erläutert werden.

Aus Anamnese und Befund werden dann Leitsymptome ermittelt und eine Verdachtsdiagnose erstellt, die überprüft wird. Das Buch enthält eine Übersicht aller relevanten Krankheitsbilder aus dem orthopädisch-unfallchirurgischen Wissensgebiet und es ist sehr gut nach Körperregionen gegliedert, die die differenzialdiagnostischen Überlegungen erleichtern. Der Inhalt erstreckt sich von HWS über BWS und LWS, über Schulter, Ellenbogen, Hand, Hüfte und Oberschenkel, Sprunggelenk und Fuß durch den gesamten Körper. Es ist bereits die 2. erfolgreiche Auflage, die vollständig überarbeitet und aktualisiert wurde. Die Gliederung dieser wichtigen Bereiche Wirbelsäule, obere und untere Extremität macht auch das Nachschlagen bei bestimmten Fragestellungen einfach. Die Gliederung über Untersuchung zu Leitsymptomen, Verdachtsdiagnosen und andere verschiedene Erkrankungen, die in diesen Bereich gehören, sind gerade für den jungen Arzt und Assistenten recht hilfreich. Das Buch ist mit 184 Seiten recht dünn und erschreckt nicht und hat trotzdem viel mehr an Inhalt und Wissen zu bieten, als man glauben mag.

Werner Siebert, Kassel

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