Medien - OUP 09/2019

Periprosthetic Fractures of the Hip and Knee – Surgical Techniques and Tips
Buchrezension

Das vorliegende Buch ist ein Vielmännerbuch, und es besteht aus neun Kapiteln mit 22 Autoren. Dieses macht dem erfahrenen Leser schon deutlich, dass die Struktur jedes Kapitels nicht ganz einheitlich ist. Dennoch behandelt das Buch einen klinisch sehr wichtigen Teil der täglichen Praxis in unseren Kliniken.

Wir haben nach wie vor weltweit und auch in Deutschland eine hohe Versorgungsdichte mit Endoprothesen. Gleichzeitig nehmen die Bevölkerung und das Alter der Bevölkerung weiter deutlich zu. Dieses führt nahezu zwangsläufig zu der Situation von Frakturen im periprothetischen Bereich. Die Behandlung dieser Frakturen ist häufig sehr anspruchsvoll, zumal der allgemeine Gesundheitszustand der Patienten gleichzeitig mit einer höheren ASA-Klassifikation einhergeht. Die sonst üblichen Grundprinzipien der Osteosynthese greifen beim älteren Patienten mit einer periprothetischen Fraktur in der unteren Extremität nicht immer. Das vorliegende Buch schafft hier für denjenigen, der sich mit solchen Aufgaben auseinanderzusetzen hat, eine hervorragende Übersicht. Es ist eingeteilt in einen allgemeinen Teil, der sich hauptsächlich mit der Patientenvorbereitung beschäftigt. Es schließt sich dann ein zweiter Teil für die Probleme bei periprothetischen Frakturen im Bereich des Hüftgelenks an. Der dritte Teil bespricht die Probleme sowie die Lösungen bei periprothetischen Frakturen im Bereich des Kniegelenks. Hierbei werden jeweils die verschiedenen Gelenkpartner (Azetabulum und proximaler Femur; distaler Femur und proximale Tibia) separat betrachtet. Gleichzeitig wird differenziert auf die Situation bei liegendem Gelenkersatz eingegangen.

Bei einem Buch mit nordamerikanischen Herausgebern wird naturgemäß wenig auf die europäische Literatur eingegangen, was durchaus als Manko anzusehen ist. Andererseits bieten die nordamerikanischen Autoren häufig sehr stringente Algorithmen, an denen man sich gut orientieren kann. Die Herausgeber haben sich die Aufgabe gestellt, nicht nur eine wissenschaftliche Darstellung durchzuführen, sondern auch Tipps und Tricks für die klinische Versorgung vor Ort zu geben. Dieses ist aus meiner Sicht sehr gut gelungen. Das vorliegende Buch gibt meines Erachtens jedem Kliniker, der sich derartigen Problemen widmet, eine hervorragende Hilfestellung.

Jörg Jerosch, Neuss

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