Medien - OUP 04/2016

Rheumatologie. Diagnostik – Klinik – Therapie
Hans-Jürgen Hettenkofer, Matthias Schneider, Jürgen Braun: 6., vollständig überarbeitete Auflage 2014, 532 S., 250 Abb., gebunden, ISBN: 9783136578063, 139,99 Euro

Die Rheumatologie in Deutschland gliedert sich, entsprechend auch der Einteilung im großen Jahreskongress, in die Untergruppen der internistischen, orthopädischen und pädiatrischen Rheumatologie.

Das vorliegende deutsche Standardwerk, welches jetzt in der 6. Auflage vorliegt, versucht all diese Aspekte einschließlich degenerativer Erkrankungen zu behandeln. Dies ist dem Buch, das sei vorweggenommen, in hervorragender Weise gelungen.

In verschiedenen Kapiteln werden die einzelnen Teilaspekte von rheumatologischen Erkrankungen und Diagnostik abgehandelt. Einen großen Umfang nimmt die Diagnostik ein, einschließlich aller Laboruntersuchungen und bildgebenden Verfahren. Neu überarbeitet ist das komplexe Kapitel der Immunologie und Genetik, denn hier gibt es in kurzen Zeitabständen immer wieder neue Erkenntnisse. Das größte Kapitel widmet sich den entzündlich rheumatischen Erkrankungen, natürlich der rheumatoiden Arthritis und ihren Unterschattierungen, aber auch den Kollagenosen und Vaskulitiden. Entsprechend der Vorstellung der WHO bezüglich rheumatischer Erkrankungen wird auch der Aspekt der degenerativen rheumatischen Erkrankungen behandelt, einschließlich der Arthrosen, degenerativer Wirbelsäulenerkrankungen, den Schmerzsyndromen, Tendinopathien, auch unter Berücksichtigung psychischer Aspekte bei rheumatischen Erkrankungen.

In einem Kapitel werden auch die sekundären rheumatischen Manifestationen abgehandelt. Im letzten Teil werden außerordentlich umfassend die therapeutischen Maßnahmen erörtert, natürlich in erster Linie die wichtige medikamentöse Therapie, aber auch die operativen Verfahren, die bei Rheumapatienten sinnvoll sind, mit Überleitung auf die rehabilitativen Anwendungen. Das Buch schließt ab mit einer Übersicht über die Aspekte der Ernährung bei rheumatischen Erkrankungen.

Hervorzuheben ist noch die sehr prägnante Darstellung und die sehr gute Aufmachung. Die Bilder sind sehr schön ausgewählt, auch oft farbig, wo erforderlich als Schema-Zeichnungen. Es werden viele Patienten-Fotografien von Haut- und Gelenkveränderungen abgebildet.

Jedes der Kapitel wird mit einem umfassenden Literaturverzeichnis abgeschlossen. Im Anhang findet sich, sehr praktisch, eine Übersicht der gängigen Scores mit Hinweis auf den Internet-Nachweis, natürlich auch wieder mit einem Literaturverzeichnis. Das 16-seitige, sehr klein gedruckte, sicher vollständige Sachverzeichnis dürfte keine Nachfrage enttäuschen.

Zusammengefasst ist es den Autoren gelungen, in einem Buch handlicher Größe den gesamten Aspekt der Erkrankung des rheumatischen Formenkreises einschließlich degenerativer Veränderungen in äußerst instruktiver Form darzustellen.

Das Buch ist geeignet sowohl für die jüngeren Kollegen, die sich in die Materie erst einarbeiten wollen, als auch für den erfahrenen Rheumatherapeuten, der sich über einzelne Teilaspekte rasch informieren möchte.

Burkhart Mai, Kassel

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