Medien - OUP 04/2014

Sportorthopädie und -traumatologie im Kindes- und Jugendalter
Holger Schmitt: Sportorthopädie und -traumatologie im Kindes- und Jugendalter. Empfehlungen zur Sporttauglichkeitsprüfung und zur Sportausübung bei Verletzungen und Erkrankungen. 2014, Deutscher Ärzte-Verlag, Köln, 461 Seiten, mit 261 Abbildungen in 345 E

Oft hören wir nur von den Kindern, die mit Süßigkeiten vor dem Computer oder Fernseher sitzen. Aber wir als orthopädisch Tätige wissen, dass es glücklicherweise auch genau das Gegenteil recht häufig gibt, nämlich Kinder und Jugendliche, die viel Freude an Bewegung und sportlicher Aktivität haben und manchmal in jungen Jahren sogar schon in den Leistungssport hineinwachsen mit all seinen Freuden, aber auch Risiken und Gefahren. Hier braucht es das Fachwissen des niedergelassenen Kollegen, des Klinikarztes und auch des Betreuers und Trainers, um Schaden von den jungen Menschen abzuwenden und bei Verletzungen und chronischen Erkrankungen die richtigen Schritte sofort zu ergreifen, die wieder zu einer raschen Besserung führen.

Gerade für Kinder und Jugendliche bestand doch ein Mangel an guter Literatur, die zum Studium und zum Nachschlagen in diesem Problemkreis geeignet war. Prof. Holger Schmitt gebührt das Verdienst, dass er eine große Gruppe von sehr erfahrenen Kollegen für dieses Buch gewinnen konnte, die alle Aspekte der Sportorthopädie und Sporttraumatologie im Kindes- und Jugendalter sehr kompetent bearbeitet haben.

Ausführlich wird auf die Bedeutung des Sportes für Kinder und Jugendliche eingegangen. Das Training wird genau diskutiert und besprochen und auch die von uns immer wieder abverlangte Sporttauglichkeitsuntersuchung ist Thema. Muss ein Kind vom Schulsport freigestellt werden? Kann es den Leistungssport, den es ausübt, wirklich schadlos weiter fortführen? Die Sporttauglichkeit von Kindern und Jugendlich adäquat zu beurteilen ist nicht einfach, und wenn man dann aus Vorsicht nur einfach alles verbietet, kann dies sogar schädlich sein.

Ein großer Anteil widmet sich natürlich auch den Verletzungen und Überlastungsschäden am gesamten Bewegungsapparat. Hier liegt ein hervorragender Schwerpunkt, der auch zur Aktualisierung des Wissens und zum Nachschlagen sehr gut geeignet ist.

Wie verhalte ich mich bei orthopädischen Erkrankungen, wenn das Kind eine Skoliose hat oder eine Epiphysiolysis capitis femoris vorliegt? Können Kinder und Jugendliche mit rheumatischen Erkrankungen Sport treiben? Worauf müssen sie achten? All diese Fragen werden hier beantwortet und besprochen. Auch für Kinder mit einer Behinderung, die vielleicht an den Rollstuhl gebunden sind oder Prothesen tragen müssen, werden Möglichkeiten aufgezeigt.

Auf eine Vielzahl von wichtigen ausgewählten Sportarten wird auch noch im Einzelnen eingegangen, sodass wir bis hin zu den Trainingsinhalten, den typischen Verletzungen, den präventiven Maßnahmen in diesem Buch viele Antworten finden für unsere jungen Patienten, die uns anvertraut sind.

Dieses Buch ist also für Orthopäden, Kinderärzte und Allgemeinmediziner ebenso zu empfehlen wie für Sportlehrer, Trainer und Physiotherapeuten. Für alle, die in diesem Bereich beruflich tätig sind, ist es sehr zu empfehlen.

W. Siebert, Kassel

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