Editorial - OUP 02/2014

Themenheft Wirbelsäule

Neue Möglichkeiten in der konservativen Behandlung von Wirbelsäulenproblemen, aber auch moderne Operationstechniken bei unterschiedlichen Erkrankungsbildern waren in den letzten beiden Dekaden Gegenstand sehr differenzierter Betrachtungen. Diesem Umstand haben wir als Herausgeber und Schriftleiter der OUP in diesem Heft Rechnung getragen. Ich bin den 5 Autoren mit ihren Mitarbeitern sehr dankbar, dass sie meiner Bitte um Abfassung einer aussagekräftigen Abhandlung auf neuestem Stand gefolgt sind und so zum Gelingen des hier vorgelegten Themenhefts „Wirbelsäule“ beigetragen haben.

Herr Privatdozent Dr. Volkmar Stein aus Magdeburg, ebenfalls Schriftführer der OUP mit langjähriger Erfahrung in der konservativen Orthopädie und Rehabilitation, hat zusammen mit den beiden federführenden Mitgliedern des Arbeitskreises einen schönen Beitrag abgefasst über die aktuell erarbeitete Leitlinie zur konservativen und rehabilitativen Versorgung bei Bandscheibenvorfällen mit radikulärer Symptomatik. Ich bin meinem langjährigen Freund und Kollegen Stein vor allem deshalb besonders dankbar, weil er sein Manuskript unter hohem Zeitdruck abfassen musste.

Mein ebenfalls langjähriger Freund, Mitherausgeber und auch Co-Schriftleiter des OUP, Professor Dr. Jörg Jerosch, gibt in seinem Referat einen Überblick über die Möglichkeiten der operativen Intervention beim lumbalen Facettensyndrom durch perkutane Koagulation. Degenerative Veränderungen im Bereich der Facettengelenke sind häufig Ursache für quälende lokale Beschwerden im Bereich des lumbosakralen Übergangs mit nicht seltener konservativer Therapieresistenz.

Besonders dankbar bin ich Herrn Joachim Glotz mit seinem Mitarbeiter Jochen Weigel, sie geben uns einen Überblick über die Möglichkeiten der orthetischen Versorgung bei Rücken-Problempatienten. Hilfreich sind hier auch die aktuellen Richtlinien aus dem Hilfsmittelverzeichnis. Erfreulich ist die produktunabhängige Darstellung der einzelnen Lumbalorthesen.

Seit gut einem Jahrzehnt hat die Wirbelkörperaugmentation mit Knochenzement im Falle osteoporotischer Frakturen Einzug gehalten als operative Behandlungsoption. Herr Kollege Dr. Christoph Schätz, Leiter einer großen Abteilung für spezielle Wirbelsäulenchirurgie in Markgröningen, informiert uns in seiner Publikation über den Stellenwert der modernen Vertebroplastie, Kyphoplastie und ähnlicher operativer Verfahren.

Letztendlich gibt uns Herr Professor Dr. Peer Eysel, Ordinarius der Orthopädischen Universitätsklinik in Köln, zusammen mit seinen beiden Mitarbeitern Siewe und Wenk einen aktuellen Überblick über die Möglichkeiten mit Hybridinstrumentierungen an der lumbalen Wirbelsäule, einer modernen Operationsmethode mit gleichzeitiger dorsaler statischer und dynamischer Fixierung. Professor Eysel ist ja seit über 2 Jahrzehnten als „orthopädisches Schwergewicht“ im Hinblick auf operative Interventionen im Bereich der Rumpfwirbelsäule bekannt.

Abschließend möchte ich bei allen Autoren noch einmal meine Dankbarkeit ausdrücken für die erfreuliche Kooperation bei der Abfassung dieses Themenhefts. Wir alle stehen in engen Verpflichtungen unseren Patienten gegenüber im Rahmen der ärztlichen Versorgung; umso erfreulicher ist es, wenn wir auch Zeit finden, wichtige Neuerungen in Worte zu fassen und zur allgemeinen Verbreitung des neuen Wissens beizutragen.

 

Mit freundlichen, kollegialen Grüßen

 

Prof. Dr. med. Dr. h. c. mult. Jürgen Heisel

Chefarzt der Orthopädischen Abteilung der Fachkliniken
Hohenurach I und II, Bad Urach

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