Liebe Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrte Leserinnen und Leser,
wir freuen uns, Sie zur 67. Jahrestagung der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden und Unfallchirurgen e.V. nach Baden-Baden einladen zu dürfen.
Der Erhalt bzw. die Wiedererlangung der Bewegung und der damit verbundenen Gesundheit ist das höchste Gut und oberstes Behandlungsziel in unserem gemeinsamen Fach Orthopädie und Unfallchirurgie. Ganz in diesem Sinne haben wir das diesjährige Motto der 67. Jahrestagung der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden und Unfallchirurgen e. V. „Gesundheit durch
Bewegung“ gewählt. Wir wollen aktuelle Themen, die uns in Orthopädie und Unfallchirurgie im konservativen und operativen Bereich bewegen, mit Ihnen gemeinsam diskutieren und uns gleichzeitig den aktuellen Standards, Innovationen sowie neuen Behandlungsstrategien öffnen.
Über 400 Programpunkte, informative Fachvorträge, Workshops, Seminare und Podiumsdiskussionen garantieren in diesem Jahr in Baden-Baden ein hohes Maß an Wissenszuwachs auf dem zweitgrößten Kongress für Orthopäden und Unfallchirurgen im deutschsprachigen Raum.
Als einer der großen Themenschwerpunkte steht auch bei diesem Jahreskongress 2019 der VSOU in Baden-Baden die Alterstraumatologie mit den Themengebieten der Osteoporose, Insuffizienzfrakturen, periprothetische Frakturen, Gelenkerhalt vs. Gelenkersatz im Fokus.
Das vorliegende Themenheft greift die Schwerpunkte des Kongresses unter der Überschrift der „Gelenkerhaltenden Frakturversorgung“ auf. Ein sehr interessantes Portfolio an Übersichtsarbeiten wurde zu diesem Thema des Gelenkerhalts zusammengestellt, um aktuelle Therapiestandards zu verdeutlichen und auf Komplikationen sowie deren Vermeidung hinzuweisen.
Auf differente Versorgungsstrategien bei distalen Humerusfrakturen des Erwachsenen wird nachfolgend eingegangen. Hierbei soll aufgezeigt werden, was sich bei der Versorgung älterer Patienten im Vergleich zu jungen Patienten bei diesen so schwerwiegenden Verletzungen des Ellenbogens unterscheidet.
Daneben wird die Komplikation eines chronischen Implantatinfekts, der
in einer Infektpseudarthrose nach operativer Versorgung einer distalen Humerusfraktur resultierte, an einem Fallbeispiel aufgezeigt und von den Autoren ausführlich diskutiert.
Neue Entwicklungen bei der Versorgung komplexer Sprunggelenksfrakturen werden beschrieben, während der aktuelle Stand der Therapiestrategien von Pilon-tibiale-Frakturen dargelegt und illustriert wird.
Ein weiterer Beitrag befasst sich mit den weiterhin zunehmenden Problemen bei periprothetischen Femurfrakturen. Risikofaktoren und aktuelle Behandlungsstrategien werden dargestellt und diskutiert.
Heterotope Ossifikationen – nicht nur bei gelenkerhaltender Frakturversorgung, sondern auch im Rahmen der endoprothetischen Versorgung oftmals unterschätzte, schwerwiegende Komplikationen – sind das Thema einer weiteren Übersichtsarbeit aus Gießen.
Wir, mein Team, mein Co-Präsident Prof. Dr. Philipp Drees und ich,
freuen uns auf ein Treffen und intensiven Gedankenaustausch mit Ihnen
auf dem VSOU-Kongress 2019 in Baden-Baden.
rheumatische Krankheitsbilder sind für die Betroffenen körperlich und aufgrund ihrer chronischen Verlaufs dann auch psychisch stark belastend,
in früheren Jahren führten sie in den meisten Fällen zu teilweise erheblich invalidisierenden Zustandsbildern. Moderne medikamentöse, konservative und operative Strategien haben hier immer mehr zu vielversprechenden
Behandlungserfolgen geführt; dem will dieses aktuelle Themenheft Rechnung tragen.
Dr. Uwe Schwokowski aus Ratzeburg ist Leiter des Referats Orthopädische Rheumatologie des BVOU und damit sowohl mit der konventionellen als auch mit der modernen medikamentösen Behandlung rheumatischer Krankheitsbilder bestens vertraut. In seinem sehr informativen Beitrag wird hier vor allem die Bedeutung der verschiedenen „Biologicals“ herausgestellt.
Dr. Thomas Gottwald ist Chefarzt der Orthopädischen Abteilung der Klinik in Bernried, gleichzeitig im Vorstand der Sektion Physikalische Medizin und Rehabilitation der DGOU. Sein Beitrag beschäftigt sich mit der Indikation und Wertigkeit physikalischer Begleitmaßnahmen, die das rheumatisch bedingte Beschwerdebild lindern helfen sollen.
Dr. Martin Arbogast, chefärztlicher Leiter der deutschlandweit bekannten und renommierten orthopädisch-rheumatologischen Abteilung des Klinikums Oberammergau, stellt uns in seinem anschaulichen Übersichtsbeitrag die
Möglichkeiten der rekonstruktiven orthopädischen Chirurgie im Betreich der rheumatisch (teil) zerstörten Hand dar.
Dr. Stephanie Hopf aus dem Team von Prof. Dr. Peer Eysel, Orthopädische Universitätsklinik Köln, bespricht Indikationen und Techniken eines operativen Vorgehens im Falle rheumatischer Affektionen der Wirbelsäule zur Verbesserung von Funktion und Stabilität.
Ich danke an dieser Stelle allen Autoren – allesamt „Schwergewichte“ in ihrem orthopädischen Fachgebiet – sehr für ihre spontane Bereitschaft, uns
an ihrem umfangreichen Erfahrungsschatz eines langjährigen Wirkens in
der orthopädischen Rheumatologie teilhaben zu lassen. Es ist in der heutigen Zeit leider nicht immer selbstverständlich, neben den fordernden täglichen beruflichen Belastungen sich die Mühe zu machen, aktuelles Wissen an die „Orthopädengemeinde“ weiterzugeben.
Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Jürgen Heisel
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Jörg Jerosch
Hauptschriftleiter OUP
Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult.
Jürgen Heisel,
Grafenberg
anatomische und inverse Schulterprothesensysteme haben sich mit der Tendenz zu immer kürzeren Schäften bzw. schaftfreien Systemen mit guten Ergebnissen etabliert. Die Ergebnisse sind auch gerade bei Patienten mit schwieriger Ausgangslage so gut, dass tendenziell immer jüngere Patienten versorgt werden.
Mit zunehmender Anzahl dieser Versorgungen kommt es dadurch zwangsläufig zu einer immer weiter steigenden Anzahl von Revisions- und Wechseloperationen.
Die Revisionsendoprothetik an der Schulter unterscheidet sich jedoch von der des Knie- und Hüftgelenks. Die Schulter ist ein kraftschlüssiges Gelenk, und es gibt völlig unterschiedliche Systeme (anatomisch und invers).
Darüber hinaus gibt es auch Patienten mit reduzierter Knochenqualität wie z:B. bei der rheumatoiden Arthritis, und es gibt möglicherweise auch Unterschiede bei den Komplikationen wie der Infektion.
Die vorliegende Ausgabe beschäftigt sich daher mit genau diesen unterschiedlichen Themenbereichen der komplexen Schulterrevisionsendoprothetik.
Die Hüfte wird von uns allen regelmäßig untersucht und behandelt. In vielen Fällen ist die Hüftarthroskopie ein sinnvolles Verfahren, sowohl bei den Standard- als auch bei Grenzindikationen, wie dem Vorliegen einer Dysplasie oder degenerativer Veränderungen. Auch bei einigen kindlichen Hüfterkrankungen ist die Hüftarthroskopie eine schonende Alternative zum offen-chirurgischen Operieren. Ich freue mich, dass ich führende Autoren für dieses bunte und wichtige Feld gewinnen konnte.
mit dem vorliegenden Heft haben wir einige Schwerpunkte insbesondere aus dem Bereich der schmerztherapeutischen und nicht operativen Orthopädie für Sie zusammengestellt. Die Mehrzahl der Autoren stammt aus dem aktiven Kreis der IGOST, der Interdisziplinären Gesellschaft für orthopädische/unfallchirurgische und allgemeine Schmerztherapie e.V.