Medien - OUP 01/2016

100 Fälle Fußchirurgie – komplexe Operationen und Revisionen
Charlotte Hase, Frank Mattes, Schattauer Verlag 2014, 223 Seiten, 396 Abbildungen, gebunden 9783794529865, 99,99 Euro

Jeder, der sich mit Fußchirurgie beschäftigt, wird immer wieder mit Patienten konfrontiert, deren Operation nicht optimal gelungen ist oder vom Patienten als nicht zufriedenstellend empfunden wird.

Das Buch widmet sich sowohl den Aspekten der Standardeingriffe als auch der Revisionen. Die Idee war dabei, anhand von kurzen Patienten-Epikrisen die gewählten Verfahren, Diagnostik, OP-Techniken und die Nachbehandlungen darzustellen, einschließlich unglücklich verlaufender Fälle und Revisionen. Die Autoren haben dabei 100 Fälle aus ihrer Praxis herausgesucht, beginnend mit dem ersten Kapitel, was sich dem Vor- und Mittelfuß widmet, im 2. Kapitel betreffend der Fußwurzel und dem größten Kapitel mit den Verfahren am Rückfuß.

Zunächst fällt das unglaubliche Spektrum von Fußpathologien, die hier abgehandelt werden, sofort ins Auge. Es ist schwer, irgendetwas zu benennen, was hier nicht beschrieben wird. Äußerst ansprechend sind die einzelnen Fälle aufgegliedert in die Operation als Blickfang, dann die Anamnese und Befund des Patienten, die prä- und postoperative Bildgebung, die durchgeführten Operationstechniken, welche natürlich nur übersichtsmäßig beschrieben werden können, und abschließend die durchgeführte Nachbehandlung. Oft wird dabei darauf hingewiesen, ab wann der Patient wieder belastungsfähig seine Arbeit aufnehmen konnte. Bei jedem Patienten werden die prä- und postoperativen Röntgenbilder dargestellt. Dankenswerterweise vorausgestellt ist eine Zusammenfassung der sowohl im deutschen als auch internationalen Sprachraum verwendeten Abkürzungen, die auch gerade in der Fußchirurgie sehr stark angewendet werden. Dass hier ein rein praktischer, operationstechnischer Ansatz gewählt wurde, wird unterstrichen durch den Verzicht auf ein Literaturverzeichnis. Dies wird auch im Vorwort erklärt, dass es sich um ein bewusst „unakademisches“, kurzes und präzises Buch handeln soll.

Zusammengefasst ist es eine sehr gut gelungene Idee, anhand von einzelnen Patientenschicksalen die typischen Operationen und auch Reserveeingriffe in äußerst eindrucksvoller Weise darzustellen. Wünschen würde man sich, zumindest in dem einen oder anderen Fall, ein prä- und postoperatives, klinisches Foto der Füße. Dies könnte man sich vielleicht nochmal überlegen, wenn eine neue Auflage geplant wird.

In jedem Fall ist das Buch eine äußerst hilfreiche Zusammenfassung, die sowohl den Kollegen, die sich neu in der Fußchirurgie bewegen, als auch den sogenannten „alten Hasen“ eine rasche Information über die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten verschafft. Eine weite Verbreitung ist diesem Buch zu wünschen.

Burkhard Mai, Kassel

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