Medien - OUP 02/2020

Alterstraumatologie praxisnah – kompetent – interdisziplinär
Buchrezension

Mit dem vorliegenden Werk ist es den Herausgebern gelungen, das hochaktuelle Thema der Alterstraumatologie umfassend darzustellen. Alterstraumatologische Patienten stellen einen wesentlichen Bestandteil unserer orthopädischen und unfallchirurgischen Kliniken dar. Aufgrund der demographischen Entwicklung wird dieses in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch deutlich zunehmen und wir müssen Antworten auf die komplexen Anforderungen haben, die diese Patienten an uns stellen. Nach einem Kapitel, welches die Grundlagen geriatrischer Frakturbehandlung und die Besonderheiten des alten Menschen sowie die Besonderheiten in der Ernährung darstellen, finden sich zunächst Kapitel zur präoperativen und postoperativen Phase bei alterstraumatologischen Patienten. Diesem schließen sich die spezifischen anatomischen Lokalisationen an, wie die Wirbelsäule, Oberarm und Ellenbogen, Becken, proximaler Oberschenkel und Verletzungen des Sprunggelenks. Den periprothetischen Frakturen wird ein separates Kapitel mit den verschiedenen Lokalisationen gewidmet.

Das Buch geht jedoch weit über die übliche traumatologische Sichtweise hinaus. So finden sich Kapitel zur geriatrischen Nachbetreuung, zum geriatrischen Assessment, zu ethischen Fragen und auch zur Zertifizierung von Alterstraumatologiezentren. Sehr illustrativ sind die interdisziplinären Fallbeispiele im letzten Kapitel, welche den klinischen Alltag sehr hervorragend widerspiegeln und welche, meines Erachtens auch geeignet sind in der Frühbesprechung mit dem Team, an spezifische Fälle heranzugehen.

Zusammenfassend ist es den Autoren aus meiner Sicht mit dem vorliegenden Buch erstmals gelungen, den schwierigen Bereich der Alterstraumatologie, wie es die Herausgeber auch formuliert haben, praxisnah, kompakt und interdisziplinär darzustellen.

Jörg Jerosch

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