Medien - OUP 06/2013

Antibiotika-Therapie
Hans-Reinhardt Brodt: Antibiotika-Therapie – Klinik und Praxis der antiinfektiösen Behandlung, 12., kompl. überarb. u. erw. Aufl. 2013, 24,2 x 16,6 cm, Stuttgart, Schattauer Verlag, 1104 Seiten, 58 Abbildungen, 240 Tabellen, kartoniert. ISBN 9783794525744

Neue Erreger und zunehmende Antibiotikaresistenzen machen eine ständige Anpassung der Behandlungsstrategie unverzichtbar. Das von Hans-Reinhardt Brodt herausgegebene Lehrbuch und Nachschlagewerk zur Antibiotikatherapie in Klinik und Praxis ist dem Thema angemessen. Allerdings ist das Buch sehr umfangreich, aber das ist unumgänglich, um dieses schwierige und umfassende Thema zu bearbeiten. Hier wird das komplette Spektrum der antiinfektiösen Therapie abgearbeitet mit Wirkstoffen, Krankheitsbildern und speziellen Therapieproblemen. Die hier jetzt vorliegende 12. komplett überarbeitete und erweiterte Auflage enthält zahlreiche neue Virostatika, neue Kapitel zu Antiprotozoen-Medikamenten und Antihelminthika, ein neues Kapitel zu Infektionen auf Intensivstationen und ausführliche erweitere Angaben zur medikamentösen Therapie in Schwangerschaft und Stillperiode. Auch die Aspekte zur Behandlung pädiatrischer Infekte dürften für den Orthopäden, der sich ja vom Säugling bis zum Greis mit allen Altersstufen beschäftigt, wichtig sein.

Differenzierte Dosierungsangaben für verschiedene Lebensalter und Sondersituationen, wie z.B. Leber- oder Niereninsuffizienz, sind ebenso wichtig wie Behandlungsempfehlungen für hoch- oder multiresistente Erreger. Auch werden Pilzinfektionen und parasitäre Erkrankungen behandelt.

Für den Orthopäden und Unfallchirurgen natürlich von besonderer Bedeutung ist das Kapitel 14, Infektionen der Knochen und Muskeln. Hier kann jedem immer wieder empfohlen werden, sich nochmal über die nekrotisierende Fasziitis zu informieren, die bedauerlicherweise nicht immer sicher erkannt und korrekt therapiert wird. Vielleicht lohnt es sich auch einmal, wieder in das Kapitel klassische Infektionskrankheiten hineinzuschauen, zu denen auch die Borreliose zählt, ebenso wie in den Abschnitt Tuberkulose.

Hinweise zur Ausstellung einer Reiseapotheke findet man ebenfalls in diesem Buch, sowie zum Schluss noch weiterführende Hinweise, Literaturhinweise und Internetressourcen.

Die Konzeption, das zeigt die 12. Auflage, ist bewährt, mit benutzerfreundlichem Layout mit Icons und Griffregistern, vielen Expertentipps und Cave-Hinweise. Ein zuverlässiger Ratgeber im medizinischen Alltag, der immer greifbar sein sollte, wenn schwierige Probleme in der Behandlung eines Infektes auftreten.

W. Siebert, Kassel

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