Industrie und Handel - OUP 12/2013

Biomet veröffentlicht ersten deutschen Orthopädiereport

„Schon heute hat die Öffentlichkeit Zugriff auf zahlreiche Informationen zur Anzahl und zu den Ergebnissen endopro-thetischer Eingriffe. Aber das Detailwissen über den Inhalt von Behandlungsprozessen und zu den verschiedenen Facetten der Versorgungslandschaft in Deutschland ist erstaunlich gering“, sagt Dr. Claudia Linke, Leiterin Health Care Initiatives bei Biomet Deutschland. Auch über klinische Praktiken in der Fläche wisse man nach wie vor wenig. „Für uns war interessant herauszufinden: Welche OP-Zugänge oder Analgesie- und Anästhesieverfahren kommen bei Knie- und Hüftgelenkersatzoperationen in Deutschland in der Regel zur Anwendung? Was tun die Kliniken, um ihre Patienten bestmöglich auf die Behandlung vorzubereiten? Und vor allem: Welche Ergebnisse werden mit den verschiedenen bekannten medizinischen Maßnahmen vor allem in Hinblick auf die Genesungszeit des Patienten erzielt?“ Um die tatsächliche Versorgungsrealität im Bereich Hüft- und Kniegelenkersatz darstellen zu können, hatte Biomet gemeinsam mit dem Institut für Forschung in der Operativen Medizin (IFOM) rund 700 deutsche Kliniken* befragt.

Neben der Darstellung der Ergebnisse der Studie ordnen im „1. Berliner Orthopädiereport“ Experten die Erkenntnisse des Reports im Rahmen von Fachkommentaren ein. So schreibt Prof. Dr. Carsten Perka (Charité Universitätsmedizin Berlin) zum Thema Behandlungspfade: „(...) Behandlungspfade existieren mittlerweile an nahezu allen Kliniken, die Umfrage zeigt jedoch, dass die Umsetzung noch nicht konsequent durchgeführt wird (...). Hier bedarf es weiterer Untersuchungen, was die Ursachen dafür sind und ob durch die konsequente organisatorische Umsetzung von Behandlungspfaden eine Verbesserung der Abläufe möglich ist.“

Prof. Dr. Herbert Rebscher (DAK Gesundheit) äußert sich über Versorgungsprozesse: „Durch evidenzbasierte und damit auch leichter vermittelbare Pathways wird die aktive Einbeziehung des Patienten begünstigt. Fragen nach dem „Warum“ oder „Wann“ von Therapiemaßnahmen lassen sich damit schlüssig begründen.“ Zur interdisziplinären Abstimmung im Rahmen der endoprothetischen Versorgung konstatiert der Orthopädiereport: „Der prozessrelevante Informationsfluss scheint zwischen Anästhesisten und Operateuren nur sehr eingeschränkt stattzufinden. Es scheint eher eine Art Lagerbildung zwischen den Disziplinen zu geben.“

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Fussnoten

* Alle befragten Kliniken führten 2010 jährlich mindestens 100 Knie- und Hüftendoprothetikeingriffe durch.

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