Medien - OUP 03/2019

Hüftarthroskopie – Praxisbuch für die gelenkerhaltende Chirurgie
Buchrezension

Nach der Knie- und Schulterarthroskopie war das Hüftgelenk das nächste Gelenk, welches eine rasante Entwicklung im Rahmen der arthroskopischen Diagnostik und Chirurgie mitgemacht hat. Ebenso wie bei Knie und Schulter bestand bei vielen konventionellen Hüftchirurgen zunächst eine erhebliche Skepsis der neuen Methode gegenüber. Inzwischen ist das Verfahren jedoch als Standardverfahren anzusehen und nicht mehr aus dem täglichen Einsatz wegzudenken. Zentren, die sich mit dieser Technik beschäftigen, führen inzwischen jährlich regelmäßig mehr als 100 Eingriffe am Hüftgelenk durch.

Mit dem vorliegenden Vielautoren-Buch ist es den Herausgebern gelungen, alle momentan relevanten Aspekte dieser Methode darzustellen. Wichtig erscheint auch, dass sich etwa ein Viertel des Buchs der Diagnostik widmet. Es sind parallel zu den arthroskopischen Kenntnissen zwischenzeitlich tiefgreifende neue Erkenntnisse im Rahmen der Diagnostik entstanden. Das trifft für die klinische, aber auch die bildgebende Diagnostik zu.

Die sich anschließenden Kapitel über verschiedene Krankheitsbilder sind weitestgehend konstant aufgebaut und somit für den Leser gut nachvollziehbar. Die dargestellten Krankheitsbilder wie freie Gelenkkörper, Labrumläsion, Knorpelschäden, femoroazetabuläres CAM-Impingement, synoviale Erkrankungen, Erkrankungen des Ligamentum capitis femoris, die Coxarthrose, die Kopfnekrose, die Arthroskopie bei Totalendoprothese, Arthroskopie bei Kindern und Jugendlichen, bei Bursitis trochanterica und Coxa saltans sowie exartikuläres Impingement und femoroazetabuläre Dysplasien sind ausführlich dargestellt.

Bemerkenswert das schwierige Kapitel über die femorale Rotationspathologien, welches über die rein arthroskopische Überlegungen weit
hinausgeht. Daneben beschäftigen sich die Autoren auch intensiv mit revisionsarthroskopischen Maßnahmen sowie den Komplikationen. Die Texte sind ausgesprochen instruktiv und es ist dem Verlag zu danken, dass die Bebilderung einschließlich der Schemazeichnungen sehr großzügig ist.

Für jeden arthroskopisch Tätigen ist das Buch ein Muss, aber auch für die Kollegen, die sich mit der Methode nicht intensiv beschäftigen, gibt es zahlreiche interessante Aspekte, insbesondere im ersten diagnostischen Anteil. Zeitgemäß ist auch eine elektronische Version über eRef Thieme verfügbar.

Jörg Jerosch, Neuss

SEITE: 1