Medien - OUP 07-08/2013

Kurzschaftendoprothesen
Jörg Jerosch (Hrsg.) Kurzschaftendoprothesen. Wo liegen die Unterschiede? Deutscher Ärzte-Verlag Köln, 2013, 16,5 x 23,8 cm, broschiert, XVII + 234 Seiten, mit 241 Abbildungen in 345 Einzeldarstellungen und 13 Tabellen, ISBN 978-3-7691-0621-3, 89,95 €

Die Hüftendoprothetik ist eine der erfolgreichsten und häufigsten Operationen in der Orthopädie. Bei inzwischen meist sehr guten Ergebnissen wird weiterhin kontinuierlich versucht, die Operationsmethoden und Materialien zu verbessern. Die Patienten werden immer jünger und anspruchsvoller, weswegen knochen- und weichteilschonende Techniken und Implantate zunehmend favorisiert werden. Nachdem die Kappenendoprothesen in Misskredit geraten sind, erfreuen sich die Kurzschäfte zunehmender Beliebtheit.

Das als Paperback gebundene Buch von Prof. Dr. Jörg Jerosch „Kurzschaftendoprothesen – Wo liegen die Unterschiede?“ ist das erste Werk, das einen Überblick über die derzeit verwendeten Systeme gibt. Es ist ihm gelungen, zu jedem Implantat namhafte Autoren zu finden. Auf 234 Seiten werden alle gängigen Kurzschäfte standardisiert dargestellt: Design, Konstruktionsprinzip, theoretische Grundlagen, Indikation, Operationstechnik, mögliche Zugangswege und klinische Daten soweit schon vorhanden. Da gerade bei jüngeren Patienten mit einer späteren Revision gerechnet werden muss, ist es vorausschauend, dass auch auf die Revisionsmöglichkeiten eingegangen wird. Auf diese Weise kann man sich ein sehr gutes Bild von den verschiedenen Philosophien und der jeweiligen Einsatzmöglichkeit machen. Im 16. Kapitel werden von Dr. Jürgen Babisch anhand von Röntgenbildern von 3 verschiedenen Patienten mit unterschiedlicher Ausgangssituation alle zuvor besprochenen Kurzschäfte geplant und die jeweiligen Auswirkungen auf Offset, Beinlänge, Schenkelhalserhalt lateral und medial, Schaftgröße sowie den CCD-Winkel im Vergleich dargestellt.

Gleich zu Beginn des Buchs werden die Autoren vorgestellt, sodass man weiß, wie man diese bei Nachfragen kontaktieren kann. Ein Verzeichnis der im Buch verwendeten Abkürzungen findet sich noch vor dem Inhaltsverzeichnis und erleichtert die Verständlichkeit. Bemerkenswert ist die durchgängig gleiche Struktur in den Kapiteln über die Implantate, wodurch man rasch die Produkte miteinander vergleichen und ihre Unterschiede erkennen kann. Jedem Kapitel sind weiterführende Literaturhinweise beigefügt. Besonders beeindruckend ist die abschließende Übersicht über die Implantate im Vergleich bezüglich der OP-Planung und dem voraussichtlichen Ergebnis. Ein Stichwortverzeichnis rundet das Buch ab.

Dem Herausgeber muss man zu dieser gelungenen Zusammenstellung der Kurzschaft-Endoprothesensysteme mit jeweils ausgewiesenen Experten als Coautoren gratulieren. Das Buch ist ein unbedingtes Muss für jeden, der sich mit Kurzschäften befasst und diese implantieren möchte.

S. Mai, Kassel

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