Medien - OUP 07/2019

Patellofemoral Pain and Instability
Buchrezension

Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit dem klinisch sehr relevanten Thema des patellofemoralen Gelenks, welches im klinischen Alltag eine Vielzahl von Patienten betrifft und zusammengefasst in Buch kaum einheitlich besprochen wird. Die Herausgeber des vorliegenden Werks haben das Buch in zwei Abschnitte gegliedert. Zum einen in den patellofemoralen Schmerz und zum anderen in die patellofemorale Instabilität. Zu jedem Themenabschnitt wurden fünf Kapitel von zwei oder mehr Autoren geschrieben. Dieses stellt sicherlich einen Schwachpunkt des Werks dar, da ein Vielmännerbuch immer wieder darunter zu leiden hat, dass die Kapitel nicht exakt aufeinander abgestimmt sind. Dieses kommt im vorliegenden Werk jedoch nur selten zum Tragen.

Des Weiteren muss man sich als Leser bewusst sein, dass hier nicht die europäische Schule, sondern vorwiegend die angloamerikanische Schule dargestellt wird.

Die einzelnen Kapitel im Abschnitt „Patellofemoraler Schmerz“ sind in sich sehr lesenswert und zeigen die typischen Probleme des patellofemoralen Schmerzes auf. In jedem Kapitel sind Inhalte zur klinischen und bildgebenden Untersuchung sowie auch zur Rehabilitation enthalten. Bei einem Werk aus einer Feder könnte man diese Abschnitte etwas günstiger gliedern. Insgesamt werden die folgenden Themenkreise besprochen: patellofermole Schmerzen beim jugendlichen Patienten, vorderer Knieschmerz, Malalignement und Überlastungssyndrome, patellofemorale Arthrose, Bildgebung des patellofemoralen Schmerzes.

Das zweite Kapitel hat einen ähnlichen Aufbau, beginnend mit einem Kapitel zur patellofemoralen Instabilität beim jugendlichen Patienten. Es folgt eine Übersicht zum Thema der akuten Luxation. Anschließend wird die rezedivierende patellofemorale Instabilität besprochen. Es schließt sich ein Kapitel zu den gar nicht seltenen Komplikationen bei operativen Therapieformen an, und abgeschlossen wird das Kapitel mit einem Beitrag zur Bildgebung.

Meines Erachtens zeigt sich hier doch noch ein deutlicher Unterschied zur europäischen bzw. deutschsprachigen Literatur, in welcher die Trochleadysplasie und Trochleaplastik einen klinisch relevanten Faktor darstellen. Im vorliegenden angloamerikanischen Werk werden beide jedoch nur sehr nachrangig besprochen.

Insgesamt stellt das vorliegende Werk eines der wenigen – und alleine schon deshalb durchaus lesenswerten – zusammenfassenden Bücher über die patellofemorale Problematik dar. Es ist schon deshalb absolut empfehlenswert für jeden, der sich mit derartigen Patienten zu beschäftigen hat.

Jörg Jerosch, Neuss

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