Medien - OUP 05/2020

Sagittale Balance of the Spine From Normal to Pathology: A Key for Treatment Strategy

Das Thema der Sagittalen Balance spielt unter Wirbelsäulenchirurgen eine zunehmend große Rolle. Auf Kongressen und in Publikationen nimmt es ein zunehmendes Interesse ein, auch wenn es noch während meiner Facharztausbildung nur nachrangig beantwortet wurde. Zu dieser Zeit wurde von Wirbelsäulenchirurgen die postoperative Balance evaluiert auf der Basis der guten Funktion und eines guten Aussehens. Das intuitive Gefühl überwog hier noch über der wissenschaftlichen Basis. 1998 führte Duval – Beaupère als neuen Beckenparameter den Parameter der Pelvic incidence ein. Er demonstrierte den Einfluss auf die spinale Konfiguration und die sagittale Balance. Zu diesem Zeitpunkt gab es nur 5 Publikationen zu diesem Thema in der internationalen Literatur. In den letzten beiden Jahren gab es mehr als 100 Publikationen und eine Vielzahl von Sitzungen auf wissenschaftlichen Tagungen, die sich mit dem Thema auseinandersetzten. Dieses mag die Wertigkeit der sagittalen Balance in der heutigen wissenschaftlichen Diskussion unterstreichen.

Das vorliegende Werk behandelt das Thema ausführlich. Beginnend mit entwicklungsgeschichtlichen Überlegungen über historischen Anmerkungen, der Biomechanik und der sagittalen Balance in verschiedenen Altersgruppen sowie bei unterschiedlichen Pathologien. Es ist absolut lesenswert für jeden Orthopäden und Unfallchirurgen, der sich konservativ und/oder operativ mit der Wirbelsäule auseinandersetzt. Auch für den nicht Wirbelsäulenspezialisten, der sich beispielsweise mit chronischen Schmerzpatienten im Bereich der Wirbelsäule auseinandersetzt, macht es meines Erachtens Sinn, die Grundprinzipien, die in diesem Buch dargestellt werden, zu verinnerlichen. Viele von uns werden während ihrer Facharztausbildung wenig zu diesem Themenkomplex gehört haben. Das vorliegende Werk gibt hier einen hervorragenden Überblick in die Problematik der sagittalen Balance.

Jörg Jerosch, Neuss

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