Editorial - OUP 07-08/2013

Themenheft Hüfte

Die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland ist im stetigen Anstieg begriffen, aktuell liegt sie bei knapp 80 Jahren. Gemäß neueren Statistiken kann die Hälfte der heute 50-Jährigen mit einer Lebenszeit von knapp 100 Jahren rechnen. Unter diesem Aspekt kommt den degenerativen Veränderungen der Gelenke der unteren Extremitäten zunehmend Bedeutung zu, so werden pro Kalenderjahr in unserem Land über 180.000 gelenkersetzende Eingriffe der Hüfte durchgeführt.

Als ich im Rahmen der Redaktionssitzung der OUP gebeten wurde, ein Themenheft „Hüfte“ zusammenzustellen, lag der Gedanke nahe, hier ein Update bzgl. der modernen Diagnostik und operativen Therapie zusammenzustellen, wobei hier vor allem Wert zu legen war auf die besonderen Entwicklungen der letzten Jahre.

Dr. Goldmann aus Erlangen ist Vorsitzender des Arbeitskreises Kernspintomografische Diagnostik der Haltungs- und Bewegungsorgane und somit hervorragend kompetent im Hinblick auf die Indikationsstellung und Aussagekraft dieser modernen bildgebenden Diagnostik bei Hüftgelenkerkrankungen.

Prof. Dr. Dienst aus München ist Mitbegründer der modernen endoskopischen Diagnostik und Therapie bei Hüftgelenkerkrankungen. Er ist somit der richtige Mann zur Darstellung der Möglichkeiten und Grenzen dieses minimalinvasiven operativen Verfahrens.

Dr. Weber ist langjähriger Mitarbeiter von Prof. Dr. Grifka (Vorsitzender der Ordinarienkonferenz der Orthopäden in Deutschland). Der Artikel aus Bad Abbach/Regensburg soll einen Überblick geben über die wichtigsten Aspekte der modernen Hüftendoprothetik wie z.B. minimalinvasives Vorgehen und Implantatwahl.

Mein langjähriger enger Freund, Prof. Dr. Jerosch aus Neuss, ebenfalls ein überregional bekannter Prothesenchirurg (u.a. Herausgeber des Lehrbuchs über die Kurzschaftendoprothesen) berichtet über das so wichtige intraoperative Weichteil-Balancing im Falle einer erheblichen pathologischen Anatomie oder einer Kontraktur.

Dr. Mai, langjähriger oberärztlicher Mitarbeiter unseres Hauptschriftführers Prof. Dr. Siebert aus Kassel, einer überregional bekannten Klinik für moderne Endoprothesenchirurgie, gibt eine Übersicht über die nicht seltenen Komplikationen einer intraoperativen iatrogenen nervalen Schädigung mit möglichen präventiven Maßnahmen zur Vermeidung derartiger Komplikationen.

Ich selbst, Leiter einer großen konservativen orthopädischen Abteilung mit dem Schwerpunkt der postoperativen Nachbehandlung, gebe einen Überblick über die einzelnen postoperativen Behandlungsstrategien nach alloplastischem Gelenkersatz der Hüfte, dies unter funktionellen und auch unter ökonomischen Gesichtspunkten.

Ich hoffe sehr, dass dieses Themenheft „Hüfte“ für den operativ aber auch konservativ tätigen Orthopäden einen zeitnahen Überblick gibt über den aktuellen Stand in der Diagnostik und auch Therapie degenerativer Hüftgelenkerkrankungen. Ich danke an dieser Stelle herzlich den Arztkollegen, die sich, neben ihrer sicherlich anspruchsvollen und aufwendigen klinischen Tätigkeit, die Zeit nahmen, an diesem Themenheft in so kompetenter Weise mitzuarbeiten.

 

Prof. Dr. med. Dr. h. c. mult. J. Heisel

Chefarzt der Orthopädischen Abteilung der Fachkliniken
Hohenurach I und II, Bad Urach

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