Rechtsanwalt Dr. Christoph Osmialowski, Fachanwalt für Medizinrecht, Karlsruhe
Einleitung
Seit dem 01.01.2012 gilt gemäß dem durch das Versorgungsstrukturgesetz neu eingefügten § 106 Abs. 5e SGB V die Regel „Beratung vor Regress“. Bei einer erstmaligen Überschreitung des Richtgrößenvolumens für Arznei- und Heilmittelverordnungen um mehr als 25 % darf zunächst von den Prüfeinrichtungen lediglich eine Beratung verhängt werden. Ein Regress darf hingegen erst bei einer darauffolgenden Überschreitung des Richtgrößenvolumens um mehr als 25 % und auch erst für den Prüfzeitraum (Richtgrößenprüfung: in der Regel das Kalenderjahr) festgesetzt werden, der auf die Beratung folgt. Wird demnach beispielsweise für das Jahr 2009 im Widerspruchsverfahren vor dem Beschwerdeausschuss durch Widerspruchsbescheid eine Beratung (in der Regel als Anlage zum Widerspruchsbescheid) festgesetzt und erteilt, dem Vertragsarzt aber erst im Jahr 2012 zugestellt, kann ein Regress erst für das darauffolgende Jahr 2013 bei einer Überschreitung des Richtgrößenvolumens um mehr als 25 % festgesetzt werden.
Darmstadt/Berlin, 17. November 2012. Rückenschmerzen sind zu 80 % muskulär bedingt und neben Bewegung ist eine frühzeitige Pharmakotherapie angezeigt. Denn nur nach einer nachhaltigen Schmerzreduktion können nicht-medikamentöse Maßnahmen wirklich greifen. Die Ergebnisse der kürzlich publizierten SUPREME-Studie1 zeigen, dass bei lang anhaltenden Rückenschmerzen eine Therapie mit Flupirtin retard (Katadolon S long) die gewünschte Schmerzreduktion bringt. Aufgrund seines Wirkmechanismus SNEPCO (Selective NEuronal Potassium Channel Opener) ist Flupirtin retard nicht nur analgetisch wirksam, sondern zeigt auch verspannungslösende Effekte und ist bei chronischen Schmerzen effektiv. In der dreiarmigen, doppelblind randomisierten Parallelgruppenstudie wurden Flupirtin retard, Tramadol retard und Placebo bei der Behandlung von lang anhaltenden Rückenschmerzen untersucht (jeweils 1x tägliche Gabe). Die Patienten (n = 326) litten durchschnittlich bereits sechs Jahre an Kreuzschmerzen und hatten eine mittlere Schmerzintensität von 6 auf der 11-stufigen NRS-Skala. Der primäre Endpunkt war die Veränderung der Schmerzintensität nach vier Wochen Therapie.
Hüftpfannenrevisionen konfrontieren den Chirurgen intra-operativ oft mit knöchernen Defektsituationen, die in der prä-operativen Planungsphase nicht erkennbar waren. Das DELTA-REVISION-TT-System von Lima bietet aufgrund seiner durchdachten Modularität eine nahezu individuelle Lösung für jede Pfannenrevision. Die Pfanne wird optimal in der vorgefundenen acetabulären Defektsituation verankert. Erst in einem zweiten Schritt wird die genaue Positionierung und geometrische Ausrichtung des Artikulationslagers festgelegt.
Jegliche Form von Bewegung zeigt positive Auswirkungen auf Knochendichte und Muskelkraft. Intakte, funktionsfähige Gelenke sind eine wesentliche Voraussetzung für das Ausüben jeder Sportart. Liegen hier spezifische Erkrankungen oder Verletzungen vor, können die positiven Effekte regelmäßiger sportlicher Aktivität schnell untergraben werden. Ziel jeder Behandlung muss deshalb die schnelle Rehabilitation und Mobilisation des Patienten sein.
Die Kniebandage GenuTrain P3 zur Führung und Zentrierung der Kniescheibe wurde überarbeitet und kommt ab sofort mit einem individuell einstellbaren Korrekturzügel auf den Markt. Der Zusatz „P3“ im Namen der Bandage steht für „Permanent patella protection“: Schutz der Kniescheibe bei jeder Bewegung. Für diesen Rundumschutz greifen diverse in die Bandage integrierte Funktionselemente ineinander. Eine speziell geformte Pelotte hält, zusammen mit einem individuell einstellbaren Korrekturzügel, die Patella sicher in zentrierter Position und schützt sie vor einem lateralen Abdriften. Zusätzlich verhindert eine Patellaabdeckung ein mediales Abkippen. Eine zweite, keilförmige Pelotte auf Höhe des äußeren Oberschenkels dient der Muskelentspannung und reduziert somit den Zug an der Patella nach außen. Durch ihr Kompressionsgestrick beschleunigt die GenuTrain P3 den Abbau von Ödemen und Ergüssen. Das Gelenk wird muskulär stabilisiert und das Gefühl von Belastungssicherheit kehrt zurück.
Dosierte Mobilisierung ist in der konservativen Therapie von Schulterbeschwerden besonders wichtig. Deshalb hat Bauerfeind sein Angebot an muskelaktivierenden Schulterbandagen weiterentwickelt. Neben der überarbeiteten OmoTrain ist die neue Schulterbandage OmoTrain S für den Fachhandel erhältlich. Die bewährte OmoTrain zentriert mit ihrer speziellen Gurtführung das Schultergelenk und führt es sicher in der Bewegung. Sie wird bei posttraumatischen, postoperativen und chronischen Reizzuständen sowie bei Arthrose eingesetzt. Zur verbesserten Schmerzlinderung wurde das Kompressionsgestrick der Bandage dem aktuellen Standard der Train-Reihe angepasst und die Pelotte verändert. Die neue Delta-Pelotte mit Friktionsnoppen und einer Gelenkspalterhöhung wirkt auf typische Schmerzpunkte ein und massiert das Weichteilgewebe. Die neue OmoTrain S (siehe Abb.) verfügt im Unterschied zur OmoTrain über eine direkte Gurtführung, die mehr Bewegungsfreiheit bietet. Sie dient vor allem der Schmerztherapie und eignet sich für die Akutversorgung sowie zum Schutz vor Folgeverletzungen beim Sport.
Das Schmerzmedikament Vimovo ist ab sofort eine erstattungsfähige Therapieoption zur Behandlung von Arthrose. Das neue Schmerzmedikament verbindet das potente nicht-steroidale Antirheumatikum Naproxen (500 mg) mit dem effektiven Protonen-pumpenhemmer Esomeprazol (20 mg). Damit steht ein einfaches Schmerzmedikament gegen Arthroseschmerzen zur Verfügung. Vimovo senkt außerdem das obere gastrointestinale Risiko signifikant im Vergleich zur Monosubstanz Naproxen. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) stellt durch die Änderung der Arzneimittel-Richtlinie (Anlage III Nummer 18) klar, dass fixe Kombinationen aus einem nicht-steroidalen Antirheumatikum (NSAR) mit einem Protonenpumpenhemmer (PPI) verordnungsfähig sind. Die Änderung ist mit Veröffentlichung im Bundesanzeiger ab sofort rechtskräftig.
Die Fachzeitschrift „kma – Das Gesundheitswirtschaftsmagazin“ (Thieme) kürt Stefan Dräger, Vorstandsvorsitzender der Drägerwerk Verwaltungs AG aus Lübeck, zum „kma-Manager des Jahres 2012“. Der Ingenieur führt das für Medizin- und Sicherheitstechnik bekannte Familienunternehmen in fünfter Generation. Die Preisverleihung fand im Rahmen der Gala des Clubs der Gesundheitswirtschaft (cdgw) am 15. Januar 2013 im Marriott-Hotel am Potsdamer Platz in Berlin statt.
Eine kürzlich publizierte Analyse der RAPID-1-Studie1 untersuchte mittels Klassifikations- und Regressionsbäumen (CART*), inwiefern die ersten zwölf Wochen einer Therapie mit dem PEGylierten, Fc-freien anti-TNF Certolizumab Pegol eine Vorhersage zum Erreichen einer niedrigen Krankheitsaktivität (LDA)† nach einem Jahr bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) erlauben. Mit Hilfe von Entscheidungsknotenpunkten, bei denen Variablen wie der DAS28-Wert zu einem bestimmten Therapiezeitpunkt abgefragt wurden, konnten die Autoren der Analyse um Jeffrey R. Curtis bestimmen, zu welcher Kategorie (Responder bzw. Non- Responder oder noch nicht klassifizierbar) der Patient mit welcher Wahrscheinlichkeit zuzuordnen ist.
Zielsetzung: Das Schultergelenk des erwachsenen Menschen ist auch schon bei kurzfristiger Ruhigstellung extrem gefährdet, eine Adduktionskontraktur zu erleiden. Die vorliegende Arbeit hatte das Ziel, das Funktionieren des „Kleinert-Prinzips“ als eine der wesentlichen Voraussetzungen für die frühfunktionelle Behandlung von Erkrankungen des Schultergelenks mit eingeschränkter Belastbarkeit der Abduktoren zu überprüfen.
Methoden: Es erfolgte eine Nadelelektromyografie von 11 Mm. supraspinati (5 links, 6 rechts) an 8 klinisch gesunden Probanden (3 Frauen und 5 Männern im Alter von 39–58 Jahren, Mittelwert 47,6 Jahre) und 6 Mm. infraspinati bei 6 klinisch gesunden Probanden (2 links und 4 rechts, 2 Frauen und 4 Männer im Alter von 25–54 Jahren, Mittelwert 44,3 Jahre). Untersucht wurde die elektrische Aktivität der Muskeln als indirekter Indikator für die Spannung der Sehnen der entsprechenden Muskeln unter verschiedenen Aktivitätszuständen des Schultergelenks, wobei die dynamische Schulterabduktionsorthese OmoliftR der Firma Albrecht zum Einsatz kam. EMG in Ruhe, aktiver Adduktion, passiver Abduktion, Halten des Armes in 90° Abduktion gegen die Schwerkraft, Abduktion der Schulter aus der Horizontalen gegen submaximalen Widerstand und außerdem bei der Messung des M. infraspinatus Retroversion und Außenrotation des 90° abduzierten Schultergelenks gegen submaximalen Widerstand.
Ergebnisse: Bei sämtlichen untersuchten Muskeln zeigte sich ein einheitliches und reproduzierbares Bild der elektrischen Aktivitäten, sodass die Untersuchungsreihen auf die o.a. Fallzahlen beschränkt werden konnten. Bei aktiver Adduktion und ebenso bei passiver, orthesengestützter Abduktion des Schultergelenks zeigte sich eine mit dem Ruhetonus der Muskeln vergleichbare elektrische Aktivität, während bei aktiver mäßiger und starker Belastung der Muskeln entsprechend starke Entladungspotenziale nachweisbar waren.
Schlussfolgerung: Unsere Untersuchungen belegen, dass das „Kleinert-Prinzip“ am menschlichen Schultergelenk gegeben ist. Dies stellt eine wichtige Voraussetzung für die frühfunktionelle, orthesengestützte Behandlung von Erkrankungen mit eingeschränkter Belastbarkeit der Abduktoren dar (Rotatorenmanschettenrekonstruktion, nach Abriss Tuberculum majus, Z.n. Endoprothese etc.). Hierdurch scheint möglich, das Auftreten von Adduktionskontrakturen zu minimieren und eine schnellere Rehabilitation von Patienten mit Schulterläsionen zu erreichen.