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EDITORIAL
Ausgabe: 02/2024
Editorial

Knochentransplantation

 

 

Liebe Leserinnen und Leser,

 

in dieser Ausgabe möchten wir Ihnen ein Update über die aktuellen Entwicklungen und Anwendungsmöglichkeiten in der Verwendung von allogenem Knochen in der Orthopädischen Chirurgie geben.

Die Behandlung von Knochendefekten, bspw. im Revisionsfall nach Lockerung einer Endoprothese, nach fehlgeschlagener Kreuzbandoperation oder bei einer Osteomyelitis kann die Operateurin oder den Operateur vor große Herausforderungen stellen.

Eine Behandlungsmöglichkeit besteht in der Verwendung von allogenem Knochen. Mit einer hauseigenen Knochenbank, wenn vorhanden, einem verlässlichen gewerblichen Partner oder aber mit der Kombination aus beidem lassen sich viele schwierige Situationen lösen. So lassen sich auch Knochenblöcke entsprechend den eigenen Wünschen zur Operation passend herstellen.

Die Prozesse und Logistik in der orthopädischen Chirurgie unterliegen in Deutschland strengen Regularien und sind nach §20b des Arzneimittelgesetzes normiert und sind sowohl beim Betreiben einer Knochenbank wie auch bei der Zusammenarbeit mit einem gewerblichen Anbieter zu beachten. Einen sehr schönen Überblick über das, was hierbei zu beachten ist, gibt der Artikel von Frau Antonia Frebel.

Der Aufbau von knöchernen Defekten am Glenoid, z.B. im Rahmen der Schulterendoprothetik, kann aufgrund der Größe des Glenoids und des schwierigen Zugangswegs eine echte Herausforderung werden. Roderich Heikenfeld berichtet über seine Erfahrungen und gibt wertvolle Tipps und Hinweise im Umgang mit diesen Defekten.

Über die Verwendung von allogenem Knochen in der Kreuzbandchirurgie im Revisionsfall zur Auffüllung erweiterter Bohrkanäle mit einer umfassenden Analyse der präoperativen Situation und wertvollen Hinweisen zur OP-Technik berichtet Christian Eberle.

Marc Hückstädt und Kollegen beschreiben ihre Erfahrungen mit einer modifizierten Masquelet-Technik zur Rekonstruktion großer knöcherner Defekte durch die Kombination autologer Spongiosa und Spenderknochen und stellen in ihrem sehr interessanten Artikel ihre Ergebnisse dieser Methode dar.

Schließlich zeigen Jan Philipp Reumann und Kollegen in einer sehr schönen Studie Langzeitergebnisse bei Infektionen bei operativ versorgten Tibiakopffrakturen auf und diskutieren im Detail die klinisch relevanten Einflussfaktoren.

Ergänzt wird dieses Heft durch eine von Lars-Victor von Engelhardt verfasste interessante und detaillierte Übersichtsarbeit zur akuten und chronischen Kniescheibeninstabilität.

Ich wünsche Ihnen gemeinsam mit allen Autorinnen und Autoren eine interessante Lektüre!

 

Ihr

Guido Heers

Prof. Dr. med. Guido Heers

Vitos Orthopädische Klinik, Kassel

Prof. Dr. med. Lars Victor
Baron von Engelhardt

Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie

und Sportmedizin am Klinikum Peine &

Universität Witten/Herdecke

Hauptschriftleiter OUP

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Ausgabe: 01/2024
Editorial

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

in unserem Heft geben wir diesmal einen Überblick über die Region Becken, ISG und Steißbein. Häufig werden Erkrankungen in diesem Bereich eher stiefmütterlich behandelt und müssen individuell angegangen werden, was im Alltag einen nicht kalkulierbaren Zeitfaktor mit sich bringt. Daher freue ich mich, Ihnen in dieser Ausgabe einen Überblick über alltagsrelevante Themen geben zu dürfen.

Koehl et al. berichten über Erkrankungen der Symphyse. Im normalen Zustand besteht beim Erwachsenen eine geringe Beweglichkeit der Symphyse mit einer Rotation von 3° und einer physiologischen Weite von 2–6 mm. Die Inzidenz der schwangerschaftsassoziierten Symphyseninstabilität ist deutlich häufiger als man denkt und beträgt bis zu 1:300. Die Osteitis pubis (Symphysitis) kommt insb. bei Athletinnen/Athleten mit Schuss-, schnellen Akzelerations- und Dezelerationsbewegungen sowie Richtungswechseln der Bewegung vor. Beide Krankheitsbilder sollten zunächst intensiv konservativ, auch mittels Ruhigstellung mit einem Becken- bzw. Symphysenkompressionsgurt behandelt werden. Bei ausbleibendem Erfolg ist auch eine Operation möglich.

Auch die sehr seltenen ischiofemoralen Verletzungen werden in ihrer Bedeutung unterschätzt, worüber uns Rueth et al. informieren. Hierzu gehören der Apophysenabriss bzw. Fraktur des Trochanter minors und des Tuber ischiadicums, Ruptur bzw. Verletzung des Musculus quadratus femoris und Ruptur bzw. Verletzung der Iliopsoassehne. In der Regel erfolgt die konservative Therapie, wobei in Einzelfällen ebenfalls die operative Versorgung erwogen werden muss.

Obwohl die Iliosakralgelenke (ISG) in bis zu 30 % der Fälle Ursache für tieflumbale Rückenschmerzen sind, werden diese oftmals in differenzialdiagnostischen Überlegungen vernachlässigt. Schuh et al. geben einen Überblick über die komplexe Anatomie und das vielfältige Schmerzbild, damit diese zukünftig nicht mehr zu einer Fehlinterpretation einer symptomatischen ISG-Affektion mit im Verlauf frustranen Therapieversuchen führen.

Eine besondere Freude ist es, dass die Arbeitsgruppe „Osteoporotische Frakturen“ (AG OF) der Sektion Wirbelsäule der DGOU das Projekt OF-Pelvis ins Leben gerufen hat und die Ergebnisse in dieser Ausgabe präsentiert. Schnake et al. teilen die Frakturen in 5 Kategorien ein. Von OFP 1–OFP 5 steigen die Verletzungsschwere und der Instabilitätsgrad an. OFP 1 entspricht dem alleinigem Ödemnachweis im Sakrum oder Beckenring ohne Frakturnachweis in der Computertomografie. Der höchste Schweregrad, eine transiliosakrale oder iliakale Fraktur, entspricht der Kategorie OFP 5. Die OF-Pelvis ist ein reliables Instrument zur Klassifikation von osteoporotischen Sakrum- und Beckenringfrakturen, welches auch für nicht auf die Behandlung solcher Frakturen spezialisierten Ärztinnen und Ärzte aufgrund seiner Zuverlässigkeit und Einfachheit eine Hilfe im klinischen Alltag sein kann. Der 2. Artikel aus der AG stellt den OF-Pelvis-Score vor, eine einfach anzuwendende Entscheidungshilfe für die Indikationsstellung zur konservativen oder operativen Versorgung von osteoporotischen Beckenringfrakturen.

Als CME-Fortbildung darf ich Ihnen auf meiner Mission, Deutschland „steißbeinfähig“ zu machen, einen Überblick über die Coccygodynie geben. Obwohl die Coccygodynie schon 1859 erstmalig beschrieben wurde, bleibt sie bis heute ein kontrovers diskutiertes Krankheitsbild. Typisch für Patientinnen und Patienten mit Steißbeinbeschwerden ist ein langer Leidensweg mit vielen Voruntersuchungen ohne wirkliche Diagnose. Der tief sitzende Schmerz direkt über der Steißbeinspitze, meist nur beim Sitzen oder Lagewechsel, kann als Leitsymptom gesehen werden.

Dieses Heft zeigt einmal mehr, dass auch die kleinen Dinge einen großen Stellenwert haben. Ich hoffe, dass für jede/n Leserin/Leser etwas Interessantes dabei ist und bedanke mich herzlich bei allen Autorinnen und Autoren für die großartigen Beiträge.

Mit freundlichen und kollegialen Grüßen

 

Ihr

Prof. Dr. med. Achim Benditz, MHBA

Prof. Dr. med. Achim Benditz, MHBA

KU Klinikum Fichtelgebirge

Prof. Dr. med. Lars Victor
Baron von Engelhardt

Landesklinikum Horn, Österreich

Hauptschriftleiter OUP

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