Übersichtsarbeiten - OUP 05/2023

Interventionelle Maßnahmen beim Therapieren eines CRPS
Welche Therapie ist evidenzbasiert?

Diese Anwendung ist Patientinnen und Patienten mit Dystonie bei CRPS vorbehalten. Studien zeigen eine gute Beeinflussung der Dystonie [11].

Periphere Nervenstimulation (PNS)

Eine weitere Möglichkeit ist die periphere Stimulation von Nerven um, insbesondere bei einem CRPS II, hier neuropathische Schmerzen zu beeinflussen. So kann bspw. bei einer Verletzung des Ramus superficialis des Nervus radialis eine Stimulation im Bereich des mittleren Oberarms durchgeführt werden (Abb. 10). Der Vorteil dieses Systems ist, dass die Elektrode komplett mit Empfänger für die elektrischen Pulse perkutan eingebracht werden kann. Der eigentliche IPG kann dann in einer Armmanschette getragen werden. Es ist keine ständige Stimulation vorgesehen, die Patientin/der Patient kann diese stundenweise durchführen. Die Studienlage stellt sich momentan noch dürftig dar, es liegen lediglich Case Reports vor [12].

Resümee

Bei therapieresistenten CRPS-Verläufen bietet sich, unter strengen Kautelen, immer noch die Sympathikusblockade an. Es sollte darauf Wert gelegt werden, dass das Ergebnis der Erstinjektion positiv ist, um eine Serie einleiten zu können. Bei negativem Outcome sollten weitere Injektionen unterbleiben. Hinsichtlich der Neurostimulation haben sich mit den neueren Techniken der High-Frequency- und der Burst-Stimulation auch im Bereich des Rückenmarkes neue Optionen ergeben. Mit der DRG-Stimulation ist eine selektive Neuromodulation der entsprechenden Nervenversorgung möglich. Ob die periphere Neurostimulation, außer in Case Reports, auch in einer RCT-Studie positive Resultate liefert, ist zu überprüfen.

Interessenkonflikte:

Keine angegeben.

Das Literaturverzeichnis zu
diesem Beitrag finden Sie auf:
www.online-oup.de.

Korrespondenzadresse

Dr. med. Martin Legat

Schmerz Zentrum Zofingen

Hintere Hauptgasse 9

CH-4800 Zofingen

martin.legat@schmerzzentrum.ch

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