Übersichtsarbeiten - OUP 05/2020

Interventionelle Schmerztherapie in der Behandlung chronischer Schmerzen
Ein „no go“ oder Option in der Komplexbehandlung?

Durch die technische Weiterentwicklung der Bildgebung und die pharmakologische Weiterentwicklung der eingesetzten Substanzen wird die Sicherheit und Effektivität interventioneller Verfahren in der Zukunft voraussichtlich weiter gesteigert werden. Durch den zunehmenden Einsatz bildgebender Diagnostik und auch deren technischer Weiterentwicklung, wird gleichzeitig in immer mehr Fällen einer chronischen Schmerzerkrankung auch ein morphologisches Korrelat als eine Schmerzursache unter mehreren anderen gefunden werden. Dies eröffnet wiederum in immer mehr Fällen auch die Option einer interventionellen Therapie. Die in Zukunft immer wichtigere Aufgabe des interdisziplinären Teams, ist hierbei die sorgfältige Abwägung des Einsatzes solcher Verfahren.

Tipps für die praktische
Anwendung

Interventionelle Verfahren bei chronischen Schmerzpatienten vorzugsweise im Rahmen eines
interdisziplinären Teams
einsetzen.

Die Indikation sorgfältig gemeinsam mit allen Team-Mitgliedern abwägen.

Den Einsatz interventioneller
Verfahren immer in ein edukatives Therapiekonzept einbinden, um die erzielten Ergebnisse korrekt einzuordnen und das Risiko einer weiteren Fixierung auf somatische Befunde zu reduzieren.

Interventionelle Verfahren
möglichst zu Beginn einer multimodalen Therapie einsetzen, um die gewonnene Schmerzreduktion zur Aktivierung zu nutzen und
damit genug Therapiezeit übrig bleibt, um die Ergebnisse und die Konsequenzen mit dem Patienten zu diskutieren.

Die Anzahl und Invasivität der
Interventionen möglichst gering halten.

Die Handlungsempfehlungen
bezüglich Hygiene, Strahlenschutz und Zulassung der eingesetzten Medikamente beachten.

Auf eine gute Ausbildung der ausführenden Ärzte achten.

Interessenkonflikte:

Keine angegeben.

Das Literaturverzeichnis zu
diesem Beitrag finden Sie auf: www.online-oup.de

Korrespondenzadresse

Dr. Jens Adermann

Klinik für Manuelle Therapie

Ostenallee 83

59071 Hamm

jens.adermann@kmt-hamm.de

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