Medien - OUP 10/2012

Knieteilersatz – Patellofemorale und femorotibiale Teilendoprothesen
Jörg Jerosch, Alois Franz, Peter Aldinger (Hrsg): Knieteilersatz – Patellofemorale und femorotibiale Teilendoprothesen. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln 2012, gebunden, 16,5 x 23,8 cm, Hardcover, XXI + 374 S., mit 256 Abb. in 315 Einzeldarstellungen, 42 Tab.

Der Oberflächenersatz bei der Endoprothetik des Kniegelenkes ist ein Standardverfahren mit sehr guten Ergebnissen geworden. Die Frage ist aber, ob er immer nötig ist, insbesondere bei jüngeren Patienten, die vielleicht nur patellofemorale oder femorotibiale Probleme haben und wo dann ein Knieteilersatz für spätere Revisionen und für den langen Verlauf, den ein junger Patient wahrscheinlich zu erwarten hat, dann bessere Möglichkeiten bieten?

Die Diskussion über den Knieteilersatz ist zunehmend wieder in aller Munde. Nicht nur in unseren Breiten, sondern auch international wird neben den inzwischen in minimal-invasiver Technik ebenso etablierten unikondylären Schlitten alles Mögliche diskutiert und auch untersucht, was man im Metallgelenkersatz machen kann. Insbesondere patellofemorale Teilprothesen, aber auch bikondyläre Schlitten oder gar Kombinationen aus allen 3 Möglichkeiten, die einem Totalgelenkersatz sehr nahe kommen, werden eingesetzt, untersucht und bei gegebener Indikation verwendet. Was ist aber die richtige Indikation für den jüngeren Patienten? Wann ist ein Teilgelenkersatz die richtige Lösung? Hierüber gibt das Buch der Herausgeber Jerosch, Franz und Aldinger sehr gut Auskunft.

Es werden anatomische und pathophysiologische Grundlagen besprochen, ebenso biologischer Ersatz, biologische Reparaturmöglichkeiten sowie Spacer. Wichtiger zentraler Schwerpunkt des Buches sind natürlich die unikondylären Schlittenprothesen, ob mit festem oder mobilem Gleitkern, ob medial oder lateral.

Selbstverständlich gibt es auch andere Teilgelenkersatzmöglichkeiten, insbesondere im patellofemoralen Gelenk oder kombiniert mit einem Schlitten, auch dies wird besprochen, ebenso wie der bi- und trikompartimentelle Kniegelenkersatz, das Patallamanagement und der Stellenwert der Navigation. Letztendlich geht es auch um perioperatives Management und um Möglichkeiten der Revision und wie sie dann durchzuführen ist.

Also ein Buch, das rundum die Thematik gut beleuchtet und diese anspruchsvolle Teilendoprothetik gut zusammenfasst. Ein empfehlenswertes Buch aus dem Deutschen Ärzte-Verlag, das für alle unverzichtbar ist, die sich mit Knieendoprothetik beschäftigen.

W. Siebert, Kassel

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