Im Rahmen der 75. Jahrestagung des American College of Rheumatology (ACR) in Chicago wurden die Ergebnisse der Phase III Studie ABILITY 1 zu Humira (Adalimumab) bei Patienten mit aktiver nicht-röntgenologischer axialer Spondyloarthritis (SpA) vorgestellt. Eine axiale SpA hat gravierende Folgen und äußert sich primär durch entzündliche Schmerzen im unteren Rückenbereich. Sie kann einhergehen mit dem Vorliegen des HLA-B27-Gens, einer Arthritis sowie Entzündungen des Auges und/oder Gastrointestinaltraktes. Gegenüber der Behandlung mit Placebo erreichten in der zwölften Woche mehr als doppelt so viele Patienten unter Behandlung mit Humira den primären Endpunkt ASAS 40. Eine absolute Verbesserung um 20 Einheiten (auf einer 0–100 Skala) und eine Verbesserung von 40 Prozent sowie in mindestens drei der vier folgenden Parameter waren zu verzeichnen: Allgemeines Patientenurteil (VAS 0–100), Schmerz (VAS 0–100), Funktion (BASFI) sowie Entzündung und im vierten Parameter keine Verschlechterung. Unter Spondyloarthritis (SpA) versteht man eine Gruppe von Erkrankungen, die eine Reihe von klinischen, radiologischen und genetischen Eigenschaften gemein haben. Eine SpA kann anhand der am stärksten betroffenen Körperregionen charakterisiert werden – entweder axial oder peripher. Die ASAS hat neue Klassifikationskriterien für axiale eingeführt und validiert, die zusätzlich zu den klassischen Röntgenaufnahmen die Magnetresonanztomografie (MRT) einsetzen, um eine Sakroiliitis (Entzündung des Iliosakralgelenks, das die Lendenwirbelsäule mit dem Becken verbindet) bildlich darstellen zu können. Patienten mit nicht-röntgenologischer axialer SpA weisen ähnliche Anzeichen und Symptome auf wie etablierte AS-Patienten, ihre Röntgenaufnahmen zeigen aber keine strukturellen Schäden in Form einer Sakroiliitis. Die Kriterien der ASAS zielen darauf ab, eine Klassifikation von Patienten mit nicht-röntgenologischer axialer SpA zu ermöglichen, die andernfalls eventuell nicht diagnostiziert würden. ABILITY 1 ist die erste umfassende pivotale Studie, die die ASAS-Kriterien anwendet, um Patienten mit nicht-röntgenologischer axialer SpA zu klassifizieren. Zudem untersucht sie die Anwendung einer AntiTumorNekroseFaktor (AntiTNF) Medikation zur Behandlung einer nicht-röntgenologischen axialen SpA. Anstelle der ASAS 20 Ansprechraten verwendete ABILITY 1 zudem die weitaus stringenteren ASAS 40 Ansprechraten als primären Endpunkt. Die Auswertung zur Sicherheit von Humira gegenüber Placebo ergab während der doppelblinden Phase vergleichbare Ergebnisse.
Das Pharmaunternehmen Humantis hat sein Produktportfolio um die Hyaluronsäure Sinovial ergänzt. Aufgrund der Kooperation mit dem Schweizer Pharmaunternehmen IBSA Institut Biochimique S.A. vertreibt Humantis ab sofort exklusiv die Sinovial-Produktpalette in Deutschland.
Die im General Standard notierte curasan AG hat zum 1. Februar 2012 eine neue Position für den aktiven Ausbau des europäischen Vertriebsnetzes im Bereich Orthopädie und Unfallchirurgie geschaffen.
Untersuchungen zeigen, dass für postmenopausale Frauen mit Osteoporose, die prävalenten Wirbelkörperfrakturen, eine sehr niedrige Knochendichte oder ein Alter über 75 Jahre haben, das Risiko für neue Knochenbrüche besonders hoch ist. Allerdings wurden Wirksamkeit und Verträglichkeit spezifischer Osteoporose-Medikamente bei älteren Patientinnen bislang nicht immer geprüft. Mit einer Subanalyse1 der FREEDOM-Studie zu Denosumab (Prolia) kann diese Lücke nun ein Stück weit geschlossen werden. „In der Auswertung wurde untersucht, inwieweit Denosumab das Risiko neuer Hüft- und Wirbelkörperfrakturen in zwei Hochrisikokollektiven senkte“, sagte Prof. Dr. Matthias Schieker, München. In das Kollektiv mit hohem Risiko für Hüftfrakturen wurden Patientinnen eingeschlossen, wenn sie älter als 75 Jahre waren und/oder einen T-Score der Knochendichte ? –2,5 am Schenkelhals aufwiesen. Das Kollektiv mit hohem Risiko für Wirbelkörperfrakturen setzte sich aus Patientinnen zusammen, die mindestens zwei prävalente Wirbelkörperfrakturen beliebigen Schweregrades und/oder mindestens eine moderate bis schwere Wirbelkörperfraktur aufwiesen und/oder einen T-Score ? –2,5 am Schenkelhals hatten. „Zum Ende der dreijährigen FREEDOM-Studie war das Frakturrisiko bei allen Patientinnen in den Hochrisiko-Kollektiven unter Denosumab signifikant niedriger als unter Placebo“, berichtete Schieker. Im Kollektiv mit hohem Risiko für Hüftfrakturen betrugen die Inzidenzraten 0,9 vs. 2,3 % (Patientinnen > 75 Jahre, relative Risikoreduktion 62 %, p = 0,007), 1,4 vs. 2,8 % (Patientinnen mit T-Score ? –2,5 am Schenkelhals, relative Risikoreduktion 47 %, p = 0,02), bzw. 1,7 vs. 4,1 % (Patientinnen mit beiden Risikofaktoren; relative Risikoreduktion 60 %, p = 0,02) für Denosumab vs. Placebo. „Denosumab scheint damit bei diesen Patientinnen wirksamer zu sein als Zoledronat“, kommentierte Schieker. In einer vergleichbaren Subanalyse unterschied sich das Risiko für neue Hüftfrakturen unter diesem Bisphosphonat nicht signifikant von Placebo.
Die Selbstheilungskräfte des Körpers auf natürliche Weise zu unterstützen und zu aktivieren, ist die Grundidee der Biomolekularen vitOrgan-Therapie. 1953 gegründet, bietet die vitOrgan Arzneimittelgruppe aus Ostfildern bei Stuttgart heute zusammen mit der Tochterfirma Innovapharm eine Vielzahl von homöopathischen Präparaten zur Behandlung verschiedenster Erkrankungen, Revitalisierung bzw. Rekonvaleszenz und Gesundheitsprophylaxe.
Gerade in der Orthopädie und Sportmedizin – hier entwickelten sich Wirbelsäulen- und Gelenkleiden fast zu einer Volkskrankheit – sind intelligent-kreative Therapielösungen als komplementärmedizinische Maßnahmen für erfolgreiche IGeL-Angebote gefragt.
Mit der neuen Kniebandage GenuTrain S Pro hat Bauerfeind seine Produktpalette für die differenzierte Therapie von Kniebeschwerden ausgebaut. GenuTrain S Pro ist eine funktionell wirksame Bandage, die das Gelenk auch passiv stabilisiert. Besonders der seitliche Bandapparat wird damit bei leichten bis mittelschweren Instabilitäten nach dem 2-Punkt-Prinzip unterstützt. GenuTrain S Pro stabilisiert das Gelenk durch seitlich integrierte Gelenkschienen sowie zwei unelastische Gurte um Ober- und Unterschenkel. Diese mechanische Stabilisierung unterstützt vor allem die Seitenbänder bei ihrem Kraftschluss.
Mit Tapentadol (Palexia retard) hat ein innovatives Wirkprinzip Einzug in die Schmerztherapie gehalten. Es vereint zwei Wirkmechanismen in einem Molekül: ?-Opioid-Rezeptor-Agonismus (MOR) und Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmung (NRI). Beide tragen synergistisch zur Analgesie bei. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass sich das Analgetikum gemäß dem Wirkmechanismus bei allen chronischen Schmerzarten (nozizeptiv, neuropatisch und gemischt) einsetzen lässt.
Beim Pressegespräch der UCB Pharma GmbH, das im Rahmen des 7. Kongresses des Berufsverbandes Deutscher Rheumatologen (BDRh) in Berlin stattfand, diskutierten Vertreter von Gesundheitsökonomie und Rheumatologie miteinander über die optimale Therapie der Rheumatoiden Arthritis (RA). Professor Dr. J.-Matthias Graf von der Schulenburg vertrat die Sichtweise der Gesundheitsökonomen zur RA-Therapie. Er verwies insbesondere auf die vergleichsweise hohen Krankheitskosten, die eine RA verursacht: „Patienten mit rheumatischen Erkrankungen sind sehr viel weniger in der Lage, am Arbeitsprozess teilzunehmen im Vergleich zu gesunden Menschen. Und dieser Produktivitätsverlust verursacht immense volkswirtschaftliche Kosten.“ Hinsichtlich der Frage, ob die RA eine kostenintensive Therapie mit sich bringe, führte von der Schulenburg eine ökonomische Analyse an, welche die durch die RA entstehenden Kosten vor und nach der Einführung von TNF-Inhibitoren in Deutschland verglichen hat. Hier seien bei den direkten Kosten Substitutionseffekte zu beobachten: Während die Kosten für Medikation 1997/98 mit 550 EUR pro Patient/Jahr deutlich geringer waren als 2002 (1.580 EUR pro Patient/Jahr), fielen die Kosten für Krankenhausaufenthalte 2002 deutlich niedriger aus als 1997/98 (500 EUR vs. 1.240 EUR pro Patient/Jahr). Bei den Produktivitätskosten bzw. indirekten Kosten war 2002 ebenfalls eine starke Abnahme festzustellen. Von der Schulenburgs Fazit:„Der besser eingestellte Patient führt langfristig zu geringeren Kosten.“ Diesen Aspekt griffen die Rheumatologen Professor Dr. Jürgen Wollenhaupt und Professor Dr. Klaus Krüger mit Verweis auf die heutigen RA-Therapieziele auf: „Auch dank neuer Therapieoptionen sind wir inzwischen in der Lage, die Remission als realistisches Behandlungsziel ansteuern zu können“, stellte er dar. Um dieses Ziel zu erreichen, sei in der RA-Therapie der Faktor Zeit von überragender Bedeutung. Krüger wies darauf hin, dass beispielsweise beim PEGylierten anti-TNF Certolizumab Pegol (Cimzia) in einer post-hoc Analyse der RAPID 1-Studie bereits nach 12 Wochen 87 Prozent der Patienten eine DAS28-Verbesserung ? 1,2 aufwiesen (sog. Responder). Von den 13 Prozent Non-Respondern zu Woche 12 erreichte nach einem Jahr lediglich ein kleiner Anteil von zwei Prozent eine niedrige Krankheitsaktivität. Somit sollte die Therapie mit Certolizumab Pegol bei Non-Respondern zu Woche 12 konsequent umgestellt werden. Durch diese Erkenntnisse bietet Certolizumab Pegol die Voraussetzung, bei TNF-Inhibitor-naiven Patienten als First-Line-Therapie eingesetzt werden zu können.