„APS-Weißbuch Patientensicherheit“ beschäftigt sich intensiv mit der Thematik der Patientensicherheit vor dem Hintergrund der Auswirkungen auf unsere Gesellschaft und dem aktuellen Stand der Kultur im Gesundheitswesen.
Bei vielen orthopädischen und rheumatologischen Krankheitsbildern im Zusammenhang mit Endoprothesen ist der Arzt auf die histologische Beurteilung von entnommenem gelenknahen Gewebe angewiesen. Der Autorengruppe um Veit Krenn aus Trier gebührt der Respekt davor, dass sie sich dieser Thematik schon seit über 10 Jahren schwerpunktmäßig angenommen haben. Das für die englischsprachige Community von Orthopedic Surgeons und Pathologen konzipierte Buch versucht in kompakter Form auf 43 Seiten, einer größeren internationalen Leserschaft die Erkenntnisse zukommen zu lassen. Der Co-Autor, ebenfalls Pathologe, ist Giorgio Perino, New York.
In Deutschland wird zu viel operiert! Dieser Vorwurf steht im Raum, wenn über die Behandlung der Arthrose im Zusammenhang mit Arthroskopien und Gelenkersatzoperationen gesprochen wird. Der Patient möchte aber gern die nicht-operativen Möglichkeiten erfahren und für sich ausnutzen.
Die Kunst der klinischen Untersuchung, aber auch der Anamneseerhebung, letztendlich die Entwicklung eines klinischen „Sensus“, gerät leider zunehmend im Rahmen unserer Ausbildung im Fachgebiet O & U, aber auch nach der Ausbildung in den Hintergrund. Zunehmend wird auf radiologische, insbesondere auf kernspintomographische Befunde vertraut, um Probleme im Bereich des Haltungs- und Bewegungsapparates zu deuten und zu erklären. Dieses ist meine Wahrnehmung als Leiter einer orthopädisch/unfallchirurgischen Abteilung, aber auch in meiner Erfahrung als Gutachter bei Arzthaftpflichtfragen. Umso erfrischender ist es, dass der Thieme-Verlag das vorliegende Buch nun in der 6. Auflage publiziert. Alle grundlegenden klinischen Untersuchungsverfahren am Haltungs- und Bewegungsapparat sind hier sehr instruktiv und übersichtlich dargestellt.
Die Bildgebung ist ein wesentliches diagnostisches Element sowohl in der Orthopädie als auch in der Unfallchirurgie. Dabei ist eine enge Zusammenarbeit mit dem Radiologen unerlässlich. Der Orthopäde muss wissen, welche Bildgebung seine Fragestellung beantworten kann und der Radiologe braucht Informationen über die klinische Problematik, um bezüglich des effektiven Verfahrens beraten und in der Befundung darauf eingehen zu können.
Nach der Knie- und Schulterarthroskopie war das Hüftgelenk das nächste Gelenk, welches eine rasante Entwicklung im Rahmen der arthroskopischen Diagnostik und Chirurgie mitgemacht hat. Ebenso wie bei Knie und Schulter bestand bei vielen konventionellen Hüftchirurgen zunächst eine erhebliche Skepsis der neuen Methode gegenüber. Inzwischen ist das Verfahren jedoch als Standardverfahren anzusehen und nicht mehr aus dem täglichen Einsatz wegzudenken. Zentren, die sich mit dieser Technik beschäftigen, führen inzwischen jährlich regelmäßig mehr als 100 Eingriffe am Hüftgelenk durch.
Um es gleich vorwegzunehmen, es war ein Genuss, die Buchbesprechung für dieses Werk durchführen zu können. Mit dem vorliegenden Buch haben die Autoren ein allumfassendes Werk für den deutschen Sprachraum zum Thema Wirbelsäule erstellt. Hier geht es weit über operative Techniken hinaus, wie man vielleicht initial annehmen würde.
Es ist nun schon die 6. Auflage des Buchklassikers zur Medizinischen Terminologie von Murken, der viele Kolleginnen und Kollegen während der ersten Semester in früheren Auflagen begleitet hat. Während es den älteren Kolleginnen und Kollegen mit dem großen Latinum einfacher fiel, sich in die medizinische Nomenklatur einzuarbeiten, ist die Situation ohne entsprechende Vorkenntnisse sicherlich auch in diesem Bereich zunehmend schwieriger geworden.
Das vorliegende Buch beschäftigt sich mit dem klinisch sehr relevanten Thema des patellofemoralen Gelenks, welches im klinischen Alltag eine Vielzahl von Patienten betrifft und zusammengefasst in Buch kaum einheitlich besprochen wird. Die Herausgeber des vorliegenden Werks haben das Buch in zwei Abschnitte gegliedert. Zum einen in den patellofemoralen Schmerz und zum anderen in die patellofemorale Instabilität. Zu jedem Themenabschnitt wurden fünf Kapitel von zwei oder mehr Autoren geschrieben. Dieses stellt sicherlich einen Schwachpunkt des Werks dar, da ein Vielmännerbuch immer wieder darunter zu leiden hat, dass die Kapitel nicht exakt aufeinander abgestimmt sind. Dieses kommt im vorliegenden Werk jedoch nur selten zum Tragen.
Im Buch von Henrik Simon gibt er als Einzelautor einen Überblick über die amerikanische Chiropraktik. Simon ist Heilpraktiker. Bei der aktuellen Diskussion in den Medien und manchem gesundheitspolitischen Sprecher der im Bundestag repräsentierten Parteien trägt ein solches Werk sicherlich der Versachlichung der Diskussion bei. Simon war nach dem Abitur Rettungshelfer, dann Rettungssanitäter und hat einen Teil des Medizinstudiums absolviert, bevor er sich der amerikanischen Chiropraktik als Heilpraktiker verschrieben hat. Er blickt auf 15 Jahre Tätigkeit in eigener Praxis zurück. Die meisten niedergelassenen Orthopäden und Unfallchirurgen werden gut nachvollziehen können, welche Energieleistung es ist, ein 250-seitiges Werk zur amerikanischen Chiropraktik zusammenzustellen. Das Buch gliedert sich in der nun vorliegenden 2. Auflage in 2 Teile. Im ersten Teil finden sich allgemeine Grundprinzipien zu den Funktionsmechanismen der amerikanischen Chiropraxis, zu möglichen Indikationen und Kontraindikationen sowie zu diagnostischen Grundlagen. Dieser Teil ist mit einer Vielzahl von sehr guten Illustrationen und Tabellen gut und verständlich dargestellt. Im zweiten Teil geht es um die praktische Anwendung. In mehr als 100 illustrierten Technikbeschreibungen und kurz gefassten Anatomieübersichten bietet der Autor hier das notwendige praktische Wissen zur Anwendung an einem Patienten. Dem Autor geht es insbesondere darum darzustellen, dass das Behandlungsspektrum der Chiropraktik nicht auf ein „Einrenken“ reduziert wird. Es geht ihm vielmehr um die Darstellung ganz spezifischer mobilisierender Techniken. Hierbei ist es dem Autor auch wichtig, dass der Patient generell von Kopf bis Fuß untersucht wird, um das gesamte Funktionsgefüge zu erfassen.