Mit dem vorliegenden Werk ist es den Herausgebern gelungen, das hochaktuelle Thema der Alterstraumatologie umfassend darzustellen. Alterstraumatologische Patienten stellen einen wesentlichen Bestandteil unserer orthopädischen und unfallchirurgischen Kliniken dar. Aufgrund der demographischen Entwicklung wird dieses in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch deutlich zunehmen und wir müssen Antworten auf die komplexen Anforderungen haben, die diese Patienten an uns stellen. Nach einem Kapitel, welches die Grundlagen geriatrischer Frakturbehandlung und die Besonderheiten des alten Menschen sowie die Besonderheiten in der Ernährung darstellen, finden sich zunächst Kapitel zur präoperativen und postoperativen Phase bei alterstraumatologischen Patienten. Diesem schließen sich die spezifischen anatomischen Lokalisationen an, wie die Wirbelsäule, Oberarm und Ellenbogen, Becken, proximaler Oberschenkel und Verletzungen des Sprunggelenks. Den periprothetischen Frakturen wird ein separates Kapitel mit den verschiedenen Lokalisationen gewidmet.
Um es gleich vorweg zu nehmen, von den bundesweit bekannten Kollegen Ludolph aus Düsseldorf und Meyer-Clement aus Hamburg ist mit der vorliegenden 1. Auflage dieses Buchs ein großer Wurf gelungen. Selbst in sonstigen Büchern, die speziell die Begutachtung zum Thema haben, sind orthopädische Berufserkrankungen in der Regel nur zum Teil erwähnt und bei weitem nicht so ausführlich dargestellt wie im vorliegenden Werk.
Eine Vielzahl unserer unfallchirurgischen/orthopädischen Themen sind in der Traumaversorgung mit eingebunden. Schon alleine deshalb hat die bildgebende Diagnostik beim Polytrauma eine erhebliche Relevanz in der interdisziplinären Aus- und Weiterbildung. Die Inzidenz von polytraumatisierten Patienten in Deutschland beträgt jährlich zwischen 30.000 und 40.000 Patienten. Diese werden nach der Erstversorgung in ein Traumazentrum transportiert, wo eine standardisierte Diagnostik, insbesondere im Bereich der Bildgebung, erfolgt. Hierzu gehören primär das Polytrauma-CT sowie auch die Ultraschalldiagnostik. Den Herausgebern ist es gelungen, gemeinsam mit ihren Autoren ein umfassendes Werk zusammenzustellen, welche neben der systematischen Befundung kranialer, thorakaler, abdominaler und ossärer Verletzungen auch Spezialfälle wie Kindesmisshandlung sowie Spreng-, Schuss- und Stichverletzungen darstellt. Besonders sympathisch finde ich es persönlich, dass die Herausgeber in ihrem Vorwort bei steigender Gewaltbereitschaft und zunehmender Respektlosigkeit gegenüber Rettungssanitätern und Ärzten auf diese Problematik hinweisen.
Bei der Faszie handelt es sich um eine anatomische Struktur, die sowohl dem konservativen als auch dem operativen Orthopäden und Unfallchirurgen täglich „unter die Hände kommt“. Hinsichtlich der Grundlagen der wissenschaftlichen Anschauung einerseits und klinischen Anschauung auf der anderen Seite findet sie jedoch noch relativ wenig Beachtung. Der Autor Markus Nagel ist Heilpraktiker, Osteopath und Physiotherapeut und hat sich mit der Faszie, insbesondere mit dem Fasziendistorsionsmodell (Typaldos-Methode), intensiv auseinandergesetzt. Naturgemäß ist die osteopathische Sichtweise des Autors nicht unbedingt konkordant mit der Sichtweise des konservativ ausgerichteten Orthopäden und Manualtherapeuten. Es ist jedoch sicherlich sinnvoll, gerade hinsichtlich der Faszie, die in der klassischen Schulmedizin noch zu wenig Beachtung findet, einmal über den Tellerrand hinauszuschauen; zumal relativ wenig Fachliteratur zu diesem Gebiet vorliegt. In dem vorliegenden Buch findet zweifelsfrei das enorme praktische Wissen des Autors seinen Niederschlag. Es versteht sich jedoch auch so, dass die medizinischen Konzepte hinter dem Fasziendistorsionsmodell dargestellt werden sollen. Das Buch ist in 4 große Abschnitte gegliedert. Im 1. Teil wird der Modellcharakter des Fasziendistorsionsmodells in der Konzeption und Entstehung umfassend dargestellt. Den Hauptteil des Buches bilden tiefergehende Erörterungen und Erläuterungen, in Teil 2 zum Fasziendistorsionsmodell und insbesondere in Teil 3 die Behandlung der verschiedenen Körperregionen. Im 4. Teil wird das Medizinkonzept hinter dem Fasziendistorsionsmodell erläutert. Es geht um seine Einordnung in Relation zur Osteopathie und die Darstellung im Kontext der klassischen Schulmedizin.
Das vorliegende Werk ist ein allumfassendes Vielmännerbuch über Frakturen und Luxationen des Talus und Calcaneus. Es ist fallorientiert gestaltet, sodass der Leser wahrscheinlich jede Konstellation dieser Art der Verletzung, mit denen er in Praxis und Klinik konfrontiert wird, im vorliegenden Buch wiederfindet.
Das Buch beginnt mit einem Zitat unseres Bundesministers für Gesundheit Jens Spahn, welcher feststellte: „Digitale Zukunft bedeutet bessere Patientenversorgung!“.
In der Reihe der Meistertechniken in Orthopädie und Unfallchirurgie ist vom Springerverlag nun auch das Buch Hand und Handgelenk erschienen. Der Herausgeber, Herr Kollege Unglaub, hat es geschafft, deutschsprachige who‘s who aus der Handchirurgie als Autoren für das Werk zu gewinnen. Im vorliegenden Werk finden sich vor allem aktuelle handchirurgische Eingriffe – das Werk ist als Operationslehre zu verstehen. Es dient nicht und versteht sich auch nicht der wissenschaftlichen Auseinandersetzung in verschiedenen Themen. Die dargestellten Operationstechniken basieren auf der Erfahrung der äußerst erfahrenden Autoren. Die einzelnen Kapitel sind weitestgehend vergleichbar und harmonisch aufgebaut, was dem Leser es deutlich verinnerlicht, die Inhalte aufzunehmen. Es wird bei den verschiedenen Kapiteln auch nicht gespart, die oft wertvollen Tipps und Tricks der Autoren für das jeweilige Operationsverfahren mit preiszugeben. Dieses erleichtert die Lernkurve erheblich und die Bebilderung ist großzügig und in der Regel in Farbe. Man kann dem Verlag nur danken, dass ein derartiges Werk scheinbar ohne großes Firmensponsoring in Angriff genommen und realisiert wurde.
Mit dem vorliegenden Werk ist es den Autoren und dem Thieme-Verlag gelungen, eine umfassende Darstellung zum Thema Hüfte zusammenzutragen. Dieses Viel-Autoren-Buch setzt sich im 1. und 2. Teil intensiv mit der Anatomie und Biomechanik, und insbesondere mit der klinischen und bildgebenden Diagnostik des Hüftgelenks auseinander. Hier werden alle momentan relevanten klinischen und bildgebenden Untersuchungsverfahren dargestellt.
Im vorliegenden Buch haben sich die Autoren der Mühe unterzogen, erstmals für den deutschen Sprachraum die Techniken der röntgen- und ultraschallgestützten Injektionstechniken im Bereich der Wirbelsäule zusammenfassend darzustellen. Die landmarkengestützten Injektionstechniken wurden durch Jürgen Krämer und seine Schüler ausführlich, insbesondere in der deutschen Literatur dargestellt. CT- und MR-gestützte Techniken sind insbesondere mit dem Namen Dietrich Grönemeyer in Verbindung zu bringen. Zu beiden Techniken liegen im deutschen Sprachraum auch entsprechende Publikationen und Lehrbücher vor. Röntgengestützte Interventionen, wie sie es die SIS (Spine Intervention Society) besonders im nordamerikanischen Sprachraum intensiv schult und ausbildet, sind bisher im deutschen Sprachraum noch nicht in einem Lehrbuch zusammengefasst. Insbesondere die sonographisch bildgestützten Techniken werden aufgrund der speziellen Historie der Ultraschalldiagnostik im deutschen Sprachraum bei vielen Orthopäden und Unfallchirurgen auf Interesse stoßen.
Die Sonographie hat in der modernen Unfallchirurgie und Orthopädie, insbesondere im Bereich der Notfalldiagnostik hat einen festen Stellenwert erlangt. Mit dem vorliegenden Werk legen die Herausgeber und Autoren ein Kursbuch zum Zertifikat Notfallsonographie vor, welches die Inhalte des Kataloges für das Zertifikat Notfallsonographie abbildet. Die deutschsprachigen Ultraschallgesellschaften (DEGUM, ÖGUM, SGUM) haben gemeinsam das Konzept zur Ausbildung und Umsetzung der Notfallsonographie entwickelt. Es werden hierzu auch eine Vielzahl von Kursen angeboten und durchgeführt. Es werden die Grundlagen der Abdominal-, Venen- und Thoraxsonographie ebenso dargestellt wie der Herzultraschall und die interventionelle Sonographie. Der Abdomensonographie, der gynäkologischen Sonographie und der Skrotumsonographie wird ein Extrakapitel gewidmet. Gleiches gilt für die muskuloskelettale Sonographie von Gelenken und Sehnen. Daneben werden klinisch akzeptierte Algorithmen zur Dyspnoe, zum Schock, zum Brustschmerz, zum Koma, zum akuten Abdomen und zum Polytrauma dargestellt.