Übersichtsarbeiten - OUP 06/2014

Kitesurfen – sportmedizinische Aspekte, Risikofaktoren und Verletzungen

80–90 % aller Rettungseinsätze bei allen Wassersportarten sind erforderlich, weil das eigene Können und die eigene Kondition überschätzt wurden [14]. Folgende Vorsichtsmaßnahmen sind für Kitesurfer zu empfehlen:

  • 1) Besuch eines Kitesurf-Kurses mit entsprechendem Sicherheitstraining.
  • 2) Beherrschen des Kites. Abschätzen der Gefahrenzone sowie Einhalten des Sicherheitsabstandes zur Seite, nach oben und nach Lee.
  • 3) Revierkenntnis umfasst beim Kitesurfen nicht nur Kenntnis des Windes und der Strömungen. Auch Abschätzen des Platzbedarfs für sicheres Starten und Landen unter Einhalten der Sicherheitsabstände zu umliegenden Bereichen ist eine entscheidende Voraussetzung.

Bezüglich der Sicherheitsaspekte des Sportgeräts Kite wurde durch die Entwicklung der Safety-Release-Systeme ein wichtiger Schritt getan. Hier muss aber weiter Entwicklungsarbeit und konsumentenorientierte Testung geleistet werden. Insbesondere ist aber jeder einzelne Sportler zum Selbstschutz verpflichtet: Sämtliche Safety-Release-Systeme müssen 1–2-mal jährlich selbst getestet werden, um die Funktion im Notfall in Sekundenschnelle zu beherrschen. Mangelhafte Wartung kann zur Verklebung der Notfallsysteme mit Sand und Salzwasser führen. Ein Line-Cutter zum notfallmäßigen Durchtrennen der Leinen sollte immer in Griffweite am Körper mitgeführt werden.

Interessenkonflikt: Die Autoren erklären, dass keine Interessenkonflikte im Sinne der Richtlinien des International Committee of Medical Journal Editors bestehen.

Korrespondenzadresse

Dr. Karl-Heinz Kristen

Sportklinik Wien

Werdertorgasse 14/8

A 1010 Wien

kristen@sportklinik.at

Literatur

1. Knolle Sandro. Persönlichkeitsbezogene Risikoforschung in der Trendsportart Kitesurfen. München: GRIN Verlag, 2007

2. Osvalder AL, Lundgren L. Injuries and body stress in kite surfing. http://www.chalmers.se/ppd/EN/ reserach/design-human-factors/ongoing- projects/injuries-body-stress-in

3. Kristen KH. Kitesurfen. In: Sportverletzungen – Sportschäden; Praxiswissen Halte- und Bewegungsapparat, Hrsg. Grifka J, Stuttgart: Thieme Verlag, 2005: 180–185

4. Kristen KH, Kröner A. Kitesurfing, Sportorthopädie – Sporttraumatologie, 2001; 17: 253–259

5. Kristen KH, Kröner A. Orthopädische Checkliste: Kitesurfing/Kiteboarding – Surfen mit Lenkdrachen. Sportorthopädie – Sporttraumatologie 2002; 18: 204–205

6. Kristen KH, Kröner A. Riskieren Kitesurfer Kopf und Kragen?, Medical Tribune 2002; 31: 10

7. Kristen KH. Kitesurfen. In: Sportverletzungen: Diagnose, Management und Begleitmaßnahmen, Hrsg. Engelhardt M. München: Elsevier, Urban & FischerVerlag, 2006: 637

8. Nickel C, Zernial O, Musahl V, Hansen U, Zantop T, Petersen W. A prospective study of kitesurfing injuries; Am J Sports Med. 2004; 32: 912–7

9. Petersen W, Nickel C, Zantop T, Zernial O. Kitesurfing injuries. A young sport. Orthopäde 2005; 34: 419–25

10. Petersen W, Hansen U, Zernial O, Nickel C, Prymka M. Mechanism and prevention of kitesurfing injuries. Sportverletz. Sportschaden. 2002; 16: 115–21

11. Zitzmann C. Kitesurfen unterrichten. Ausbildungsmöglichkeiten an der Universität Flensburg.. In: Schlapkohl N, Schwier J, Zitzmann C. (2012). Trendsport Wassersport. Schriftenreihe Human Performance and Sport. Band 5. Flensburg

12. Spanjersberg WR, Schipper IB. Kitesurfing: When Fun Turns to Trauma—The Dangers of a New Extreme Sport. J Trauma 2007; 63: E76–E80

13. Iossi R. KSI database from 2000 to September 2003

14. http://kiteboardinjury.com/index.php/injury-types/statistics/91-statistics-to-
2003

15. Exadaktylos AK, Sclabas GM, Swemmer K et al. The kick with the kite: an analysis of kite surfing related off shore rescue missions in Cape Town, South Africa. Br. J. Sports Med 2005; 39: e26

16. Iossi R. Fatality Analysis, 2000 to July 2006, Florida kitesurfing Association

17. http://fksa.org/showthread.php?t=4125

Fussnoten

1 Sportklinik Wien

2 Universitätsklinik für Unfallchirurgie, Medizinische Universität Wien

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