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ÜBERSICHTSARBEITEN
Ausgabe: 12/2015 - Andreas Bosse - Marcel Dittrich - Rainer Wölfel
Evaluierung der Arbeitsfähigkeit und der Freizeitaktivitäten nach Wirbelsäulenoperationen

Zusammenfassung: In der vorliegenden Studie wurden die Arbeitsfähigkeit sowie das Sport- und Freizeitverhalten von Patienten nach einer erstmaligen Operation an der Lendenwirbelsäule mit anschließender stationärer Anschlussheilbehandlung (AHB) untersucht. Die Arbeitsunfähigkeitstage reduzierten sich im Vergleich zu präoperativ höchst signifikant, die subjektive Arbeits- und Sportfähigkeit blieb annähernd unverändert. Die häufigsten Einschränkungen in Bezug auf Arbeit, Sport und Freizeit waren eine eingeschränkte Beweglichkeit, Schmerzen und die Angst vor erneuten Beschwerden.

Der körperliche Gesundheitszustand war bis 12Monate nach der AHB höchst signifikant verbessert. Zwischen den verschiedenen Operationsarten waren nur geringe Unterschiede zu erkennen.

Summary: The present study examined the ability to work as well as the sports and leisure time behavior of patients after an initial surgery on the lumbar spine with subsequent inpatient rehabilitation treatment. Compared to preoperative the number of sick days decreased significantly, the subjective ability to work and carry out sports remained nearly unchanged. The most frequent restrictions regarding work, sports and leisure time were limited mobility, pain and the fear of new complications.

The physical health significantly improved up to 12months after the rehabilitation. Between the different types of surgery only minor differences were observed.

Keywords: Spine surgery, rehabilitation therapy, ability to work, sports and leisure time, health

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Ausgabe: 12/2015 - Simon Arne Pankonin - Stefan Preiss - Philipp Neidenbach
Lessons learned: Versagensmuster unicondylärer Knieteilprothesen im 20-jährigen Beobachtungszeitraum der Schulthess Klinik Zürich

Zusammenfassung

Hintergrund: Dank steter Weiterentwicklung des Implantatdesigns und Verbesserung der Operationstechniken haben sich unikondyläre Knieteilprothesen (UKP) zu einem etablierten Verfahren der Behandlung der unilateralen Gonarthrose entwickelt. Verglichen mit dem totalendoprothetischen Gelenkersatz (KTP) bieten UKP wesentliche Vorteile wie geringere Invasivität des Eingriffs mit kürzerer Rehabilitation und hoher Patientenzufriedenheit. In Anbetracht dieser Vorteile erstaunt es, dass, gemäß Angaben großer Registerstudien, die Anzahl der implantierten UKP rückläufig ist.

Ziel dieser Studie ist, die Versagensmuster, die die Revision einer UKP notwendig machen, zu identifizieren und deren Häufigkeit zu ermitteln. Potenzielle Ursachen betreffend der Operationstechnik und des Implantatdesigns, die das Versagen einer unikondylären Knieteilprothese begünstigen, werden beschrieben.

Methodik: Anhand des Prothesenregisters der Schulthess Klinik in Zürich wurden alle Patienten identifiziert, die im Zeitraum von 1989 bis 2008 aufgrund einer isolierten medialen Gonarthrose mit einer UKP versorgt wurden. 633Patienten mit insgesamt 691UKP wurden identifiziert. Dabei wurden 5verschiedene Prothesentypen verwendet: LCS (DePuy, Raynham, Massachusetts), Oxford II Prothese (Biomet), Allegretto (Zimmer), Preservation (DePuy Orthopedics) und ZUK (Zimmer) – jeweils Warsaw, Indiana. Die Versagensursachen wurden anhand der postoperativen Röntgenbilder erfasst und mit den Angaben der intraoperativen Befunde der Operationsberichte abgeglichen. Des Weiteren wurde die Zeit zwischen Primärimplantation und Revision, sowie Alter, Geschlecht und BMI der Patienten erfasst.

Ergebnisse: Die Revisionsrate (Tab. 1) im Gesamtkollektiv lag bei 9,4% (65/691). Es erfolgten 65Revisionen bei 63 Patienten (n=65). Die durchschnittliche Zeit bis zur Revision lag bei 43,5Monaten (Median 30, Range 2–155Monate). Die häufigsten Gründe für eine Revision (Tab. 2) waren: Komponentenlockerung (30/65, 46,2%), Fortschreiten der Arthrose im lateralen und/oder femoro-patellaren Kompartiment (12/65, 18,5%), Schmerzen (8/65, 12,3%), Polyethylenabrieb (3/65, 4,6%), periprothetische Fraktur (3/65, 4,6%) , Bruch einer Implantatkomponente (3/65, 4,6%), Instabilität (3/35, 4,6%) und verminderte ROM (2/65, 3,1%). Aufgrund einer Infektion musste nur eine Revision durchgeführt werden (1/65, 1,5%).

Diskussion: Bei sorgfältiger Indikationsstellung und korrekter Operationstechnik mit modernen Implantaten ist die Implantation einer UKP ein verlässliches Verfahren bei der Behandlung der unikondylären medialen Gonarthrose. Die Revisionsraten sind vergleichbar mit den Raten nach Implantation einer KTP. Der Hauptrevisionsgrund ist mit 46,2% die implantatbedingte Lockerung.

Summary

Background: Due to continuous improvement of surgical techniques and component design, UKA has evolved to one of the main treatment options for isolated medial femoro-tibial osteoarthritis. Regarding the advantages and promising data on knee function and patient satisfaction it seems surprising that according to the Australian and Swedish joint registries, the use of unicompartmental knee replacement declines.

Aim of the study is to identify patterns and frequency of failure leading to revision of UKA. Potential causes of failure caused by surgical technique and implant design in UKA will be described.

Method: With the help of the joint registry of Schulthess Klinik, Zürich we identified all patients treated between 1989 and 2008 with UKA because of unicompartmental knee osteoarthritis. 633patients treated with 691UKA were identified. 5different implants have been used: LCS (DePuy, Raynham, Massachusetts), Oxford II prosthesis (Biomet), Allegretto (Zimmer), Preservation (DePuy Orthopedics) and ZUK (Zimmer) – all Warsaw, Indiana. The causes of failure were analysed by post-op x-ray and compared to patient files and operation reports. Additionally time to revision, age, gender and body-mass-index of patients has been recorded.

Results: The revision rate (Tab. 1) in this cohort was 9.4% (65/691). 65revisions in 63patients had to be performed (N=65). Time to revision was mean 43.5month (median 30, range 2–155months). The most frequent reasons for revision were (Tab. 2): component loosening (30/65, 46.2%), progression of osteoarthritis in lateral and/or the femoro-patellar compartment (12/65, 18.5%), pain (8/65, 12.3%), polyethylene wear (3/65, 4.6%), periprosthetic fracture (3/65; 4.6%), break of component (3/65; 4.6%), instability (3/35; 4.6%) and reduced ROM (2/65; 3.1%). Due to infection one UKA had to be revised (1/65; 1.5%).

Discussion: The use of UKA in patients with isolated medial unicompartmental knee osteoarthritis is a reliable treatment if indicated properly and performed in correct surgical technique. Revision rates in UKA are comparable to the rates in TKA. Main reason for revision is component loosening (46.2%) due to implant design.

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Ausgabe: 12/2015 - Wolf Petersen - Andree Ellermann - Ingo Volker Rembitzki - Hartmut Semsch - Christian Liebau - Raymond Best
Konservative Optionen zur Beeinflussung der Beinachse bei medialer Gonarthrose: Was bringen Einlagen und Orthesen?

Zusammenfassung: Für die Entstehung der medialen Gonarthrose spielt die varische Abweichung der Beinachse eine große Rolle. Das dadurch erhöhte Knie-Adduktionsmoment soll zur Progression der Gelenkerkrankung beitragen. Orthesen und Einlagen sind eine konservative Möglichkeit zur Beinachsenkorrektur und damit eine Option zur Therapie der medialen Gonarthrose bei Genu varum. Ziel dieses Übersichtsbeitrages ist es, die Literatur im Hinblick auf die wissenschaftliche Evidenz dieser Hilfsmittel zu analysieren.

Zahlreiche Studien haben zeigen können, dass valgisierende Kniegelenkorthesen das Knie-Adduktionsmoment signifikant reduzieren. Auch für einen positiven klinischen Effekt gibt es Hinweise in der Literatur. Die analysierten Studien zeigen, dass sich valgisierende Orthesen eher für fortgeschrittene Arthrosestadien eignen. Übergewicht stellt einen negativen Prädiktor für einen Therapieeffekt dar. Ein Nachteil valgisierender Orthesen ist die geringe Compliance der Patienten.

Die Compliance ist bei einer Versorgung mit Einlagen deutlich höher als bei einer Kniegelenkorthese. Die biomechanischen und klinischen Angaben zum Effekt von Einlagen mit lateraler Erhöhung sind jedoch widersprüchlich. Sie scheinen sich eher bei leichten Arthrosestadien und bei übergewichtigen Patienten zu eignen.

Eine Alternative zu beiden Hilfsmitteln können neue Fuß-Sprungelenkorthesen zur Korrektur der Beinachse sein. Der biomechanische Effekt (Reduktion des Knie-Adduktionsmomentes) ist bereits wissenschaftlich belegt. Die Publikation klinischer Arbeiten steht jedoch noch aus.

Zusammenfassend liegt eine unterschiedlich starke Evidenz für den Einsatz von Orthesen und Einlagen in der konservativen Therapie der medialen Gonarthrose vor.

Summary: The varus malalignement of the lower extremity plays a major role for the pathogenesis of medial osteoarthritis of the knee. The resulting increased knee adduction moment contributes to the progression of the disease. Braces and insoles are options for the correction of the leg axis and therefore also an conservative option to treat medial osteoarthritis. Aim of this review article is to analyze the literature with regard to the scientific evidence of these orthopaedic devices.

Numerous studies have shown that knee unloader braces decrease the knee adduction moment significantly. A positive clinical effect was described as well in the literature. The analyzed studies show that unloader braces have a better effect in patients with advanced osteoarthrtis stages. Obesity seems to be a negative predictor for a therapeutic effect. A disadvantage of valgus braces is the poor compliance of the patients with the therapy.

The compliance of laterally wedged insoles is much higher than that of knee braces. However, the biomechanical and clinical results reported in the literature are contradictory.

Insoles with a lateral wedge seem to be effective in patients with less severe stages of osteoarthritis and obesity. Foot ankle braces are an alternative to both devices. The biomechanical effect (reduction of the knee adduction moment) has been scientifically proven. Clinical results are lacking.

In summary, there is different strong evidence for the use of orthotics and laterally wedged insoles in the conservative therapy of knee osteoarthritis.

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Ausgabe: 12/2015 - Jan Schröder - Markus Liebig - Jan-Thorben Sander - Rüdiger Reer - Klaus-Michael Braumann
Nicht-invasives Skoliose-Screening

Zusammenfassung: Eine nicht-invasive Skoliose-Diagnostik sollte nicht nur zuverlässig und anwenderfreundlich sein, sondern auch eine direkte Umrechnung in Kennwerte ermöglichen, die bei Skoliosen als „Goldstandard“ anerkannt sind. Ziel war es daher, den rasterstereografischen „Skoliosewinkel“ anhand des radiologischen COBB-Winkels zu validieren. Inkludiert wurden 10fachärztlich zugewiesene Patienten mit einem aktuellen Röntgenbild der gesamten Wirbelsäule (13–76 Jahre), die videorasterstereografisch (Formetric 4D-Average, DICAM II) im Hinblick auf ihren Skoliosewinkel untersucht wurden. Der radiologische COBB-Winkel wurde verblindet lege artis von einem Facharzt ermittelt. Bei klinisch relevanten Skoliosen (COBB10°) stimmten Formetric-Skoliose- und Röntgen-COBB-Winkel hochgradig überein (absolute Differenz 1,1°±1,4°(0°–3°); rho=1,00; p0,01). Bei COBB-Winkeln ?10° waren Korrelationen niedriger (rho=0,49; p0,05) und die absolute Differenz größer: 5,9°±3,4° (1°–12°). Für klinisch nicht relevante COBB-Winkel ergaben sich rasterstereografische Abweichungen des Formetric-Skoliosewinkels, die denen des Quantec-Systems (Q-Winkel) entsprachen, für klinisch relevante skoliotische Wirbelsäulendeformitäten waren die Abweichungen sogar deutlich geringer. Trotz der Limitierungen durch den geringen Stichprobenumfang sprechen die Befunde für ein valides, nicht-invasives Screening mithilfe des Formetric-Systems für Personen mit klinisch relevanten Skoliosen.

Summary: A non-invasive scoliosis diagnosis procedure should not only be user-friendly and leading to reliable results, but it should also offer a resulting parameter that can easily be compared to the “gold standard“ of radiographic scoliosis imaging. So, the study was aiming at validating the raster stereography “scoliosis angle“ by means of radiographic COBB-angles. A total of 10 patients (13 to 76 years of age) were examined and recruited by an orthopaedic physician, if they agreed to participate as volunteers, and if there was a recently taken radiograph of the whole spine. COBB-angles were calculated blinded and lege artis from the radiographs. The participants’ spine shape was examined by means of raster stereography back shape reconstruction (Formetric 4D-Average, DICAM II) to reveal the “scoliosis angle“. For clinically imposing deformities (COBB10°), the radiography and raster stereography angles were very similar (rho=1.00; p.01): differences ranged between 0°and 3°(1.1°±1.4°). For smaller deformities (COBB?10°), correlations were lower (rho=0.49; p.05) and angle differences were ranging from 1°to 12°(5.9°±3.4°). For smaller deformities, we found numerical differences between COBB and Formetric-scoliosis angles that were in a line with earlier findings validating the Quantec-system (Q-angle). For screening purposes of clinically relevant scoliotic deformities, the Formetric spine shape reconstruction could explain the COBB angle even better, although study limitations concerning the sample size should be taken into account.

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