Übersichtsarbeiten - OUP 05/2021

Aspekte der perioperativen Schmerztherapie für Orthopädie und Unfallchirurgie?

Neben der medikamentösen Therapie sollten auch physikalische Maßnahmen, die Schmerzen reduzieren können durchgeführt werden. Die Kryotherapie mit dem Eisbeutel oder moderneren Cryo-Cuffs führt neben der Prophylaxe von Schwellungen zu einer peripheren Vasokonstriktion und somit auch zu einer verringerten Blutungsneigung. Lymphdrainage führt zu einer Reduktion von postoperativen Ödemen und verringert somit den Spannungsschmerz der operierten Extremität. Auch adjuvante nicht-medikamentöse Verfahren wie Akupunktur oder TENS können zur Linderung postoperativer Schmerzen eingesetzt werden.

Fazit für die Praxis

Ein optimiertes Schmerzmanagement in O&U ist gerade im Hinblick auf die Patientenzufriedenheit, ein schnelles Erreichen des zu erwartenden post-operativen Outcomes, einer immer kürzer werdenden Krankenhausverweildauer und der Vermeidung von chronischen Schmerzen nach elektiven Operationen von zunehmenden Interesse. Schon im Vorfeld einer anstehenden Operation gilt es, den Patienten über die Operation, eventuell auftretende Probleme und das postoperative Procedere zu informieren, um eventuelle Ängste der Patienten ausräumen zu können und den Patienten aktiv an der Schmerzthererapie partizipieren zu lassen. Therapiepfade und Analgesieschemata vereinfachen die Schmerztherapie nach bestimmten Operationen, machen sie sicherer (da jeder in der Klinik sie kennt) und lassen zeitnah erkennen, ob Probleme bei individuellen Patienten auftreten. Eine gute Kooperation zwischen Chirurgen und Anästhesisten ist dabei ebenso hilfreich wie ein Akutschmerzdienst für Patienten mit invasiveren Verfahren oder besonderen Bedürfnissen. Neben der Ausschöpfung der prä-, intra- und postoperativen Möglichkeiten einer effektiven Akutschmerztherapie ist die Kontinuität und Effizienz der weiterführenden Therapie nach der Entlassung aus der Klinik ein wesentlicher Faktor. Dabei sollten die Analgesieverfahren gerade im Hinblick auf eine Prävention einer möglichen Schmerzverselbstständigung und Chronifizierung von Schmerzen ausgerichtet sein.

Interessenkonflikte:

Jörg Jerosch: keine angegeben.

Esther Pogatzki-Zahn: Vortrags- und Beratungshonorare sowie Gelder für klinische Studien von den Firmen Grünenthal und Mundipharma und ein Vortragshonorar von Novartis. Alle diese Gelder wurden nicht persönlich an sie, sondern an Drittmittelkonten der Universitätsklinik Münster gezahlt.

Das Literaturverzeichnis zu
diesem Beitrag finden Sie auf:
www.online-oup.de

Korrespondenzadresse

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Jörg Jerosch

Johanna Etienne Krankenhaus

Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin

Am Hasenberg 46

41462 Neuss

j_jerosch@hotmail.com

Fragen zum CME-Artikel

1. Wie viele stationäre Operationen finden im Jahr ca. in Deutschland statt?

– 1 Million

– 2 Millionen

– 5 Millionen

– 10 Millionen

– 17 Millionen

2. Wann sollte die perioperative Schmerztherapie beginnen?

– Während der Operation

– In der Einleitung

– Direkt nach dem Eingriff

– Präoperativ (z.B. im Rahmen des Rapid Recovery Programmes)

– Beim Einsetzen der postoperativen Schmerzen

3. Wann soll die Schmerzdokumentation beginnen?

– Bei der stationären Aufnahme

– In der Einleitung

– Unmittelbar nach der Operation

– Auf der peripheren Station

– Zum Entlassungstermin

4. Welche Medikamente
gehören nicht zur Gruppe
der NOPA?

– Metamizol

– Tilidin

– Paracetamol

– NSAR

– COX-2-Hemmer

5. Was kann keine Ursache für plötzlich zunehmende Schmerzen nach einer Operation sein?

– Prothesenluxationen

– Gefäß-/Nervenverletzungen

– Kompartment-Syndrom

– Ischämie bedingte Schmerzen

– Hypoglykämie

6. Was ist eine typische Komplikation nach Gabe von
Metamizol?

– Hypoglykämie

– Hyperkaliämie

– Hypertone Krise

– Hämatopoesestörungen (Leuko-, Granulozytopenie)

– Extrasystolen

7. Was ist ein Beispiel für eine prozedurenspezifische
Anästhesie?

– LIA

– Opioid

– NOPA

– NSAR

– Paracetamol

8. Wie viele sensible Nerven werden beim Fußblock
anästhesiert?

– 2 Nerven

– 3 Nerven

– 4 Nerven

– 5 Nerven

– 6 Nerven

9. Wie viele Spritzen werden zur LIA am Kniegelenk
vorbereitet?

– 1 Spritze

– 2 Spritzen

– 3 Spritzen

– 4 Spritzen

– 5 Spritzen

10. Wie hoch muss eine Periduralänsthesie reichen, um eine gute Relaxation des M.iliopsoas sicher zu stellen?

– TH12

– TH11

– TH10

– TH9

– TH 8

Die Teilnahme an der CME-Fortbildung ist nur online möglich auf der Website www.online-oup.de

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