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ÜBERSICHTSARBEITEN
Ausgabe: 12/2016 - Heino Arnold
Pathologische Deformitäten der Kleinzehen und Korrekturmöglichkeiten

Zusammenfassung: Zu Unrecht werden Kleinzehendeformitätem häufig bagatellisiert, sind doch oft gerade deren schmerzende Schwielen und Hühneraugen Grund für einen Besuch beim Arzt. Heutzutage stehen auch bei Fehlstellungen der Kleinzehen gelenkerhaltende Operationen im Vordergrund des Therapiespektrums. Während durch die teilweise Entfernung eines gelenktragenden Anteils des Grundglieds oder gar des Mittelfußköpfchens eine Störung des physiologischen Auftritts und Abrollvorgangs in Kauf genommen wurde, hat sich unter dem Gesichtspunkt einer zunehmend funktionserhaltenden Betrachtungsweise das operative Repertoire gewandelt. Auf der Grundlage einer differenzierten Analyse der Fehlstellung kann mittels Sehnenverlagerungen oder Korrekturosteotomien eine Funktionseinschränkung häufig vermieden werden. Eine Resektionsarthroplastik mit Entfernung gelenktragender Anteile der Zehenglieder sollte in der Anwendung auf kontrakte Fehlstellungen beschränkt bleiben, der Verlust des Mittelfußköpfchens bei der Therapie der Kleinzehendeformitäten nicht rheumatischer Ursache gänzlich vermieden werden.

Summary: Lesser toe deformities are often trivialized, but often just their painful calluses and corns are the reason for visiting the physician. Today joint-preserving operations are also state of the art in therapy of deformities of the lesser toes. A disturbance of the physiological gait and biomechanics has been accepted by removing joint-bearing bones or even parts of the metatarsal head. Nowadays the surgical repertoire has changed from the viewpoint of an increasingly function-preserving approach. On the basis of a differentiated analysis of the deformity functional restrictions can often be avoided by means of tendon transfers or correcting osteotomies. A resection arthroplasty should be limited in their application to contract deformities, the loss of the metatarsal head should be avoided in the treatment of non-rheumatoid lesser toe deformities.

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Ausgabe: 12/2016 - Christoph Becher - Caroline Kröger - Benjamin Fleischer - Christof Hurschler
Evaluation der Knorpelqualität am Talus

Zusammenfassung: Die nichtinvasive objektive intraoperative Bestimmung der Knorpelqualität könnte – neben den bildgebenden Verfahren – eine neue Option in der Entscheidungsfindung bezüglich der operativen Vorgehensweise darstellen. In dieser Studie wurden experimentell in-vitro an 10 frischen humanen Tali kompressionsinduzierte Strömungspotenziale (streaming potential integrals, SPI) und NIR-Spektren durch manuelle Kompression des Knorpels an den Messpunkten mit einer Tastsonde gemessen (SPI: Arthro BST, Biomomentum Inc., Laval, Kanada; NIRS: arthrospec GmbH, Jena, Deutschland). Der Degenerationsgrad wurde zudem makroskopisch mit dem ICRS-Score und nach histologischer Bearbeitung von 36 Knorpelzylindern mit dem Mankin-Score bestimmt.

Die Messungen konnten reproduzierbar mit statistisch signifikanter (p?0,001) Korrelation zwischen den Messungen von 3 Untersuchern erfolgen, mit einem ICC von 0,87 (0,77–0,93) für die SPI-Messungen und 0,76 (0,63–0,85) für die NIR-Messungen. Zwischen den erhobenen Scores (ICRS und Mankin) und den Mittelwerten der SPI- und NIR-Messungen wurden allerdings keine statistisch signifikanten Korrelationen festgestellt. Entsprechend sind bei fehlenden Referenzwerten momentan mit keinem der Geräte valide Aussagen möglich über die Güte und die Einstufung der Werte hinsichtlich der Knorpelqualität am Talus.

Summary: The non-invasive objective intraoperative classification of the cartilage could offer a new option for decision-making with respect to treatment of articular cartilage defects. In this in-vitro study, 10 human tali were evaluated with an indentation probe to measure the results of compression-induced streaming potentials (SPI – Arthro BST, Biomomentum Inc., Laval, Canada) and near-infrared spectroscopy (NIRS – arthrospec GmbH, Jena, Germany). The degradation level of the tissue was determined macroscopically with the ICRS-Score and histologically in extracted 36 cartilage cylinders by using the Mankin-Score.

The measurements could be performed with statistically significant (p?0,001) interobserver agreement with a computed ICC of 0,87 (0,77–0,93) for SPI values and 0,76 (0,63–0,85) for the NIRS values among 3 users. However, no significant correlations were found between the score results (ICRS and Mankin) and the SPI and NIRS values, respectively. Thus, since reference data is not available at this point, no valid statements on the cartilage quality and classification at the talus can be made with either of the 2 techniques.

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Ausgabe: 12/2016 - Jörn Dohle
Metatarsalgie

Zusammenfassung: Unter Metatarsalgie werden Erkrankungen und Verletzungen des Vorfußes zusammengefasst, die zu Schmerzen unter dem zentralen Vorfuß, insbesondere unter den Metatarsale 2–4 führen. Unter einer strukturellen Metatarsalgie werden Krankheitsbilder verstanden, bei denen eine Schädigung der Struktur im Vordergrund steht. Hier sind vor allem das Morton-Neurom, eine Ermüdungsfraktur, eine entzündliche Gelenkerkrankung aus dem rheumatischen Formenkreis und eine avaskuläre Knorpel-Knochen-Nekrose zu nennen. Bei einer biomechanischen Metatarsalgie stehen die Veränderungen der Biomechanik im Vordergrund. Strukturelle Schäden, wie z.B. eine kontrakte Hammerzehe oder eine Destruktion der plantaren Fibrocartilago des Kleinzehengrundgelenks (plantare Platte) treten erst in einem fortgeschrittenen Stadium auf. Neben Kenntnissen von Anatomie und Biomechanik ist die Identifikation der Ursachen für die Diagnostik und Therapie der Metatarsalgie von zentraler Bedeutung. Dabei sind Kleinzehe und Zehengrundgelenk immer als Funktionseinheit zu betrachten.

Summary: Metatarsalgia is defined as pain under the metatarsal heads, especially the 2nd to 4th metatarsal. Metatarsalgia can further be classified into biomechanic or structural metatarsalgia. Different entities can result in structural changes causing Metatarsalgie: Morton-Neuroma, a fatigue fracture of a metatarsal bone, monarthritis of a Metatarsophalangeal joint, degenerative changes after avascular necrosis of the metatarsal head. Biomechanic metatarsalgia is caused by alterations in the biomechanics of the forefoot especially the metatarsophalangeal joint. Structural changes like a hammertoe deformity or a rupture of the plantar plate may develop in advanced stages. Treatment concepts have to take the specific deficit into account. It is important to understand that lesser toes and the metatarsophalangeal joint constitute a functional entity.

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Ausgabe: 12/2016 - Michael Gabel - Anne Ziegler
Sinn der retrokapitalen Pelotte in der Einlagenversorgung

Zusammenfassung: Um die Sinnhaftigkeit der Anwendung der Pelotte an der Einlage herrscht derzeit eine aktuelle Diskussion. Ärzte der orthopädischen Disziplin sowie Orthopädieschuhtechniker diskutieren miteinander über die Anwendung, die Indikation und den Nutzen dieses Zusatzes. Am häufigsten eingesetzt wird die Pelotte bei der Diagnosestellung Metatarsalgie. Die Pelotte existiert in verschiedenen Formen und bietet damit unterschiedliche Varianten der Unterstützung. Kontraproduktiv kann sie bei der (möglicherweise unerkannten) Diagnose Morton-Neurom sein. Zur Verordnung einer Pelotte bedarf es einer gründlichen Untersuchung und Diagnostik. Der Beratungsausschuss für Orthopädie-Schuhmacherhandwerk der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) hat sich bereits um die Empfehlung von Anwendungssituationen sowie die Formulierung von Kontraindikationen bemüht. Der folgende Artikel führt diese aus, stellt Teile der aktuellen Diskussion dar und schließt mit einer Empfehlung für die Praxis.

Summary: Regarding the sense of the application of the pad, we are recently facing a debate. Amongst doctors of the orthopaedic discipline and orthopedic shoe technicians the application, the indication and the benefits of this addition are discussed. The diagnosis the pad is most often used for is the metatarsalgia. The pad exists in various forms and thus offers different possibilities of support. In the case of a (possibly unrecognized) Morton’s neuroma, the pad can be a missbenefit. The prescription of a pad requires a thorough examination and diagnosis. The advisory committee of Orthopaedic shoemakers German Society for Orthopaedics and Orthopaedic Surgery (DGOOC) has already tried the recommendation of application situations and the formulation of contraindications. The following article carries them out, provides parts of the current debate and concludes with a suggestion for practice.

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Ausgabe: 12/2016 - Kerstin Hengstmann - Uwe Klapper
Hallux rigidus

Zusammenfassung: Nach dem Hallux valgus ist der Hallux rigidus eine der häufigsten Erkrankungen des Großzehengrundgelenks und die häufigste Arthrose des Fußes, die zuletzt in der fortgeschrittenen Arthrose des Großzehengrundgelenks endet. Die zur Erkrankung führenden Ursachen sind zum jetzigen Zeitpunkt nicht geklärt, es werden jedoch verschiedene prädisponierende Faktoren diskutiert. Die klinische Symptomatik präsentiert sich in Abhängigkeit von dem vorliegenden Stadium als lokaler Schmerz, Bewegungseinschränkung, Schuhkonflikt und zuletzt kompletter Einsteifung des Gelenks. In der Therapie kommen gelenkerhaltende ebenso wie das Gelenk opfernde Verfahren zur Anwendung, welche unter Bezug sowohl auf das Krankheitsstadium als aber auch auf individuelle Patientenfaktoren sorgfältig ausgewählt werden müssen.

Summary: Hallux rigidus is one of the most common diseases of the first metatarsophalangeal joint and the most common arthritis of the foot that recently ends in severe osteoarthritis of the joint. The cause of the hallux rigidus is still not determined, although several predisposing factors have been cited. Depending on the degree of degeneration different symptoms can be found such as local pain, limitation of movement, shoe conflict and finally complete stiffness of the joint can occur. Surgical treatment can basically be joint preserving or joint sacrificing depending on the progress of the degenerative process. The decision making is based on the grade of osteoarthritis, joint mobility and individual aspects of each patient. A very precise clarification has to be done referring to patient’s needs and expectations.

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Ausgabe: 12/2016 - Hazibullah Waizy - Jörn Dohle
Die aktuelle S2e-Leitlinie zum Hallux valgus

Zusammenfassung: Die Hallux-valgus-Fehlstellung ist unbehandelt meist als progrediente Deformität anzusehen, die jedoch nicht zwangsläufig zu Schmerzen und Leidensdruck bei den Patienten führt.

Prävention: 1. fußgerechtes Schuhwerk zur Vermeidung sowohl von Druckstellen als auch einer forcierten Progredienz der Pathologie; funktionelle Stabilisierung des Fußes mittels Gymnastik oder physiotherapeutischer Anleitung. 2. Orthesenversorgung und/oder Einlagenversorgung zur Verbesserung der funktionellen Stabilisierung. 3. Konsequente adaptierte postoperative Nachbehandlung, welche sich an den operativen Maßnahmen orientiert.

Die Indikation zur Einleitung einer therapeutischen Maßnahme beim Hallux valgus orientiert sich am Alter und dem Leidensdruck des Patienten sowie dem Vorliegen einer Arthrose im Großzehengrundgelenk. Weitere patientenspezifische Pathologien können den Beginn einer Therapie ebenfalls beeinflussen.

In der ersten Stufe der ambulanten Therapie stehen die Beratung und Physiotherapie im Vordergrund, additiv Analgetika oder antiphlogistische Maßnahmen. Manuelle und physiotherapeutische Behandlungen, Orthesen oder orthopädietechnische Therapien sind in Anbetracht der bestehenden Pathologie und des Leidensdrucks anzuwenden.

In der Stufe 2 der ambulanten bzw. stationären therapeutischen Maßnahmen ist beim symptomatischen Hallux valgus die operative Therapie indiziert. Diese sollte sich dabei sowohl am Schweregrad der Pathologie als auch den postoperativen Mobilisationsmöglichkeiten des Patienten und den weiteren patientenspezifischen Kriterien orientieren.

Summary: The hallux valgus deformity is untreated usually regarded as progressive deformity that does not necessarily lead to pain and suffering for the patient.

Prevention: 1. Foot conforming footwear to avoid bruising and to avoid a forced progression of pathology, functional stabilization of the foot by means of gymnastics or physiotherapy instructions. 2. Orthotic and/or insoles to improve the functional stabilization. 3. Consistent adapted postoperative treatment, which is based on the operation procedure.

The indication for initiation of a therapeutic measure is based on the age and the suffering of the patient as well as presence of arthritis in the MTP-I-joint. More patient-specific pathologies may affect the initiation of treatment also.

In the first stage of outpatient consultation and physiotherapy are at the forefront, additive analgesic or anti-inflammatory medication. Manual therapies, physiotherapy, orthotics or orthopedic measures adopted in view of the existing pathology and suffering pressure.

In stage 2 of outpatient or inpatient surgical treatment is indicated therapeutic measures when symptomatic hallux valgus. Surgical therapy should be orientated on the severity of the pathology and the postoperative mobilization possibilities of the patient and other patient-specific criteria.

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Ausgabe: 12/2016 - Markus Preis - Tanja Kostuj
Endoprothese des oberen Sprunggelenks

Zusammenfassung: Der Beitrag stellt die Vorgehensweise bei der Indikationsprüfung einer OSG-Prothese dar. Des Weiteren werden das operative Verfahren, die Nachbehandlung und das Komplikationsmanagement dargestellt. Die Ergebnisdarstellung erfolgt mittels des etablierten deutschen OSG-Protehseregisters der Deutschen Assoziation für Fuß und Sprunggelenk (DAF). Eine prothetische Versorgung des OSG beinhaltet nur einen Ersatz der destruierten Gelenkflächen. Bestehen periartikuläre Probleme, Fehlstellungen und Instabilitäten, so müssen diese zusätzlich korrigiert werden.

Summary: Total joint replacement has evolved as valuable treatment option in end stage ankle arthritis. Indication, operative procedures and postoperative management is discussed with special emphasis on strategies to avoid typical complications. Additional procedures to establish a balanced alignment of the ankle joint may be needed to ensure lasting and pain free function. The total ankle joint arthroplasty registry of the German Orthopedic Foot and Ankle Society (DAF) has been introduced to evaluate survival rates of various implants. Preliminary Data from this national registry show an increased benefit of patients with rheumatoid arthritis after total ankle replacement.

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