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ÜBERSICHTSARBEITEN
Ausgabe: 06/2016 - Anette von Glinski - Jacob Rondhuis
Vermeintliche Inlaylockerung

Zusammenfassung: Dieser Fallbericht ermahnt zur Vorsicht bei einer Prothesenrevision bei vermeintlicher Inlaylockerung. Bei Beschwerdepersistenz nach erfolgter Prothesenrevison ex domo mit Schmerzen sowie Gangproblematik stellte sich ein 48-jähriger männlicher Patient in unserer Abteilung vor. In der klinischen und radiologischen Diagnostik wurde der Verdacht auf eine Inlaylockerung bei Malrotation gestellt. Nach entsprechender Aufklärung und Vorbereitung erfolgte die Arthrotomie des Hüftgelenks – ohne den Hinweis auf ein Inlayproblem aufzuzeigen – jedoch mit dem Nachweis eines Gluteus-Medius-Abriss, der entsprechend adressiert wurde.

Der röntgenologische Befund darf nicht zum vorschnellen Schluss auf eine Inlayproblematik bei vorliegender Lima-Delta-Revisionspfanne verleiten. Kenntnis der eingesetzten Pfanne, die Information des Patienten über mögliche persistierende Beschwerden sowie radiologischer Befund mit ggf. notwendiger weiterführender Diagnostik sind angeraten, um Fehldiagnosen präoperativ zu vermeiden.

Summary: This case report urges caution in a prosthesis revision with supposed inlay loosening. Because of persistent pain as well as transition issues after revision of the prosthesis ex domo, a 48 year-old male patient turned in our department. In the clinical and radiological diagnostics a suspicion of inlay loosening with malrotation was made. After proper medical enlightenment and preparation an arthrotomy of the hip joint was done without reporting an inlay problem – but with the evidence of gluteus medius rupture, which was properly addressed.

The radiographic findings should not lead us to hasty conclusions about a problem with this kind of Lima Delta revision cup. Knowledge of the used cup, information to the patient about possible persistent symptoms and radiological findings with possibly necessary further diagnostics are advised to avoid misdiagnosis preoperatively.

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Ausgabe: 09/2016 - John Posnett - Sanjeev Dixit - Brooks Oppenheimer - Sven Kili - Nazanin Mehin
Vorlieben und Zahlungsbereitschaft von Patienten bei der Behandlung von Kniegelenkarthrose*

Zweck: Überprüfung von Behandlungsmethoden für Patienten mit einer Kniegelenkarthrose in 5 europäischen Ländern und Abfrage der Wahrnehmungen von Patienten bezüglich aktueller Behandlungsmethoden sowie der entsprechenden Zahlungsbereitschaft.

Patienten und Methoden: Eine prospektive und doppelblinde internetbasierte Umfrage unter erwachsenen Patienten mit einer Kniegelenkarthrose wurde in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien durchgeführt. Der Fragebogen enthielt Fragen zur Diagnose, zum Behandlungsverlauf und zu Wahrnehmungen bezüglich der Behandlungsmethoden bei einer Kniegelenkarthrose. Darauf folgte eine separate wahlbasierte Conjoint-Aufgabe zur Identifikation der bevorzugten Merkmale von Behandlungsmethoden bei einer Kniegelenkarthrose anhand der Beurteilung von 14 Sätzen mit je 4 namenlosen Produkten.

Ergebnisse: 2073 Patienten, die nach eigenen Angaben unter einer Kniegelenkarthrose litten, nahmen an der Umfrage teil. 17,4% der Patienten gaben an, dass ihre Knieschmerzen ihre Fähigkeit zur Ausübung alltäglicher Aktivitäten drastisch einschränkten, und 39,3% der erwerbstätigen Patienten gaben an, dass sie aufgrund ihrer Kniegelenkarthrose schon bei der Arbeit gefehlt hatten. Die häufigsten Behandlungsmethoden waren Körperübungen (69,7%), Physiotherapie (68,2%) und die Einnahme rezeptfreier Schmerztabletten (73,9%). Die als am wirksamsten wahrgenommenen Behandlungen waren Injektionen mit Hyaluronsäure (Viscosupplementation; 74,1%), Betäubungsmittel (67,8%) und Injektionen mit Steroiden (67,6%). Die Selbstbeteiligung, die Dauer der Schmerzlinderung und die Art der Therapie wiesen den größten Einfluss auf die Vorlieben von Patienten hinsichtlich der Behandlungsmethoden bei einer Kniegelenkarthrose auf. Die Patienten waren bereit, per Selbstbeteiligung im Durchschnitt 35 € mehr für Steroid-Injektionen und 64€ mehr für eine Viscosupplementation zu bezahlen als frei erhältliche Schmerztabletten gekostet hätten (pro Behandlung und pro Knie) (jeweils p0,05).

Schlussfolgerung: Kniegelenkarthrose ist eine belastende Krankheit, die sich negativ auf alltägliche Aktivitäten auswirkt. Generell sind die Behandlungen, die Patienten am häufigsten angeboten werden, nicht jene, die als am wirksamsten wahrgenommen werden. Patienten sind bereit, für Behandlungen, die sie als wirksamer wahrnehmen, die ihnen eine länger anhaltende Schmerzlinderung bieten und die mit weniger Arztbesuchen verbunden sind, einen Zuschlag zu zahlen.

Purpose: To review treatments for osteoarthritis of the knee (OAK) received by patients across 5 European countries, and to obtain patients’ perceptions and willingness to pay for current treatments.

Patients and methods: A prospective, internet-based, double-blind survey of adults with OAK was conducted in France, Germany, Italy, Spain, and the United Kingdom (UK). The questionnaire included questions about diagnosis, treatment history, and perceptions of OAK treatments, followed by a discrete-choice-based conjoint exercise to identify preferred attributes of OAK treatments, evaluating 14 sets of four unbranded products.

Results: 2073 patients with self-reported OAK completed the survey. 17.4% of patients rated their knee pain as drastically affecting their ability to perform normal daily activities, and 39.3% of employed patients reported that they had lost work time because of OAK. The most common treatments were exercise (69.7%), physical therapy (68.2%), and non-prescription oral pain medication (73.9%). Treatments perceived as most effective were: viscosupplement (VS) injections (74.1%), narcotics (67.8%), and steroid injection (67.6%). Patient co-pay, duration of pain relief, and type of therapy exhibited the largest impact on patient preference for OAK treatments. The average patient was willing to pay 35 Euro and 64 Euro more in copay for steroid and VS injections, respectively, over the cost of oral over-the-counter (OTC) painkillers (per treatment course, per knee) (each p0.05).

Conclusion: OAK is a debilitating condition that affects normal daily activities. In general, treatments most commonly offered to patients are not those perceived as being the most effective. Patients are willing to pay a premium for treatments that they perceive as being more effective and result in longer-lasting pain relief, and those that can be administered with fewer visits to a physician.

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Ausgabe: 09/2016 - Stephan Grüner - Heiko Schott
Welche Sonderleistungen bieten wir an

Zusammenfassung: Medizinische Netzwerke sollen der Optimierung der Patientenversorgung und der Verbesserung der Kommunikation nach innen und nach außen dienen. Das Kompetenznetz Orthopädie Unfallchirurgie Rheinland als eines der mitgliederstärksten Netze seiner Art praktiziert dies unter anderem durch die Erfassung eines detaillierten Leistungsprofils jedes einzelnen Mitglieds und der datenbankgestützten Darstellung auf der Homepage www.rheinortho.de. In einem ersten Schritt wurden nun Teile der Daten ausgewertet, hier zunächst die Wahlleistungen. Neben einer Liste der 10 häufigsten von insgesamt 44 Wahlleistungen wurden Sonderkategorien mit den jeweils 5 häufigsten Diagnoseverfahren, gerätegestützten Leistungen und sonstigen Leistungen erfasst. Neuere juristische Anforderungen zwingen geradezu zur Angabe von Leistungen innerhalb und außerhalb der GKV unter Nennung der Handlungsalternativen und möglicher Kosten.

Summary: Medical networks should optimise patient care and improve internal and external communication. The Kompetenznetz Orthopädie Unfallchirurgie Rheinland as one of the networks of its kind with most members practice this among others by recording detailed performance profiles of each member and its databased presentation on the homepage www.rheinortho.de. In a first step part of the data were evaluated, first the optional services. Next to a list of the 10 most widespread services (out of 44) we recorded the top 5 “diagnostic procedures”, “system supported services” and “other services”. New legal requirements forces to tell patients about different services and costs inside or outside of the general health insurance.

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Ausgabe: 06/2016 - Lennard Loweg - Karl Philipp Kutzner - Philipp Rehbein - Herbert Stephan - Joachim Pfeil - Michael Schneider
Wertigkeit der intraoperativen Röntgenkontrolle in der primären Hüftendoprothetik

Zusammenfassung: Eine intraoperative Röntgenkontrolle während einer Hüft-TEP Implantation ist bisher kein Standard in Deutschland. Im Rahmen einer prospektiven Studie wurde überprüft, ob sich dadurch Änderungen in Bezug auf Auswahl, Größe und Positionierung der Prothesenkomponenten ergaben. Nach Implantation der definitiven Pfannenkomponente erfolgte mindestens eine intraoperative Röntgenkontrolle im Rahmen der Probereposition mit Raspel, Probehals und Probekopf. Die Prothesenkomponenten sowie die resultierende Beinlänge bzw. das resultierende Offset wurden beurteilt und entsprechende Änderungen durchgeführt. Die Häufigkeit bzw. Gründe der intraoperativen Änderungen und die entsprechenden Korrekturmaßnahmen wurden dokumentiert und analysiert.

Die Ergebnisse zeigen, dass die intraoperative Röntgenkontrolle für die Dimensionierung und Positionierung vor allem der Schaftkomponente entscheidend ist, Fehlimplantationen verhindern kann und dementsprechend aus unserer Sicht unverzichtbar ist.

Summary: Intraoperative radiography during total hip arthroplasty (THA) is not a standard procedure in many hospitals. We present the preliminary results of a prospective study to ascertain the advantage of intraoperative radiographs with respect to choice and positioning of prosthetic components. In the course of trial reposition of the rasp, trial neck and trial head with final cup already inserted, at least one intraoperative radiograph was assessed. Mechanical failure of THA is multifactorial and depends on positioning, size, resulting limb-length and offset. Adjustments were done in accordance with the radiological findings and indications documented respectively. Our data suggests that intraoperative radiography is essential for sizing and positioning, especially of the stem and helps to prevent malalignment.

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Ausgabe: 03/2016 - Wolf Petersen - Andree Ellermann - Raymond Best - Amelie Stöhr - Andrea Achtnich - Peter E. Müller - Thomas Stoffels - Thomas Patt - Jürgen Höher - Mirco Herbort - Ralf Akoto - Tobias Jung - Christian Zantop - Thore Zantop
Wiederkehr zum Sport nach VKB-Rekonstruktion

Zusammenfassung: Reruptur-Raten nach Ersatzplastik des vorderen Kreuzbands (VKB) variieren zwischen 0 und 19% für die operierte Seite; die Prävalenz für eine Verletzung der unverletzten Gegenseite wird auf etwa 7–24% eingeschätzt. Als Ursache für traumatische Rerupturen nach VKB-Rekonstruktion werden u.a. verbliebene neuromuskuläre Defizite gesehen. Diese erklären auch die erhöhten Verletzungs-Prävalenzen der Gegenseite. Neuere Tierstudien haben indes zeigen können, dass der Umbau der Transplantate bis zu 2 Jahren dauern kann. Viele Sportler kehren aber schon nach 6–10 Monaten zum Wettkampfsport zurück. Da zu diesem Zeitpunkt oft noch deutliche funktionelle Defizite vorliegen, können diese das OP-Ergebnis gefährden.

Die Entscheidung, wann ein Sportler zum Wettkampfsport zurückkehrt, kann neben dem Erfüllen klinischer Basiskriterien daher eigentlich nur nach zusätzlichen, umfangreichen funktionellen Untersuchungen getroffen werden.

Die Basiskriterien betreffen die Ergussneigung, die passive Stabilität (Lachman, Pivot-Shift, KT 1000) und die Beweglichkeit. Diese Kriterien sollten der IKDC-Klassifikation A oder B entsprechen. Bei pathologischen Befunden (IKDC C und D) sollten weitere Untersuchungen wie Laboranalysen, MRT oder CT zur Anwendung kommen, um die Indikation zu einer Revisions-OP zu überprüfen.

Werden die Basiskriterien als normal (A) oder fast normal (B) klassifiziert, sollten die neuromuskulären Fähigkeiten des Sportlers getestet werden. Zur Untersuchung der funktionellen Stabilität des Kniegelenks eignen sich u.a. verschiedene einfache, einbeinige Sprungtests zur Ermittlung eines vergleichbaren Symmetrie-Indexes (lower extremity symmetry index: LSI). Kraftmessungen können der Analyse verbliebener Kraftdefizite dienen, wobei diese sorgfältig interpretiert werden müssen. Mit einfachen Bewegungsanalysen sollten gefährdende Bewegungsmuster (dynamischer Valgus) entdeckt werden.

Summary: Re-rupture rates after ACL-reconstruction vary between 0 and 19% for the operated side and between 7–24% for the contralateral side. A cause for traumatic re-ruptures could be neuromuscular deficits. These can also explain re-ruptures of the contralateral side. Younger animal studies have shown that the remodeling process of the grafts may take up to 2 years. Many athletes return to competitive sports after 6–10 months. For the decision, when an athlete can safely return to unrestricted activities, several functional tests are needed.

Basic criteria are effusion, passive stability and range of motion. These criteria should be classified A or B according to the IKDC-classification. In case of pathological results (IKDC C or D), additional examinations such as blood analysis, MRI or CT scan are needed to check the indication for revision surgery.

If the basic criteria are classified as normal (A) or nearly normal (B) neuromuscular tests are needed. The functional stability of the knee can be tested with one leg jump tests (LSI 85%). Isokinetic strength tests should be used to discover strength deficits. With simple motion analyzes hazardous motion patterns such as dynamic valgus can be discovered.

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Ausgabe: 10/2016 - Steffen Ruchholtz - Karl F. Schüttler - Philip P. Roessler - Turgay Efe
Zellfreie Implantate zur Behandlung von fokalen Knorpelschäden des Kniegelenks

Zusammenfassung: Zusammenfassend stellen die zellfreien Knorpelverfahren eine auch zukünftig interessante Therapieoption dar. Unter dem zunehmenden Kostendruck im Gesundheitssystem, der mit der ACI verbundenen Notwendigkeit zum zweizeitigen Vorgehen und dem unvermeidbaren Entnahmedefekt, könnten die zellfreien Verfahren eine sinnvolle Alternative zur ACI darstellen. Voraussetzung hierfür wäre der erhoffte Nachweis, dass auch größere Defekte als mit der Mikrofrakturierung mit langfristig guten Ergebnissen versorgt werden können, da nur so die im Vergleich zur Mikrofrakturierung längere OP-Zeit und die höheren Kosten der Augmentationen oder der zellfreien Verfahren gerechtfertigt würden.

Summary: Cell-free cartilage repair techniques are and will continue to be an interesting option in the treatment of focal cartilage defects. Taking the increasing economic cost pressure within the public health system as well as the fact that ACIs are always two-stage-procedures with the possibility for biopsy related morbidity into account, cell-free cartilage repair techniques might become a potential alternative to the ACI procedure. But to become a real alternative to the ACI, the hope that larger defects can be treated with satisfying long term results, still remains to be proven. Especially as the higher costs and longer OR times for these cell free implants when compared to the microfracture technique need to be justified.

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Ausgabe: 09/2016
Zum Beitrag „Rasche ätiologische Zuordnung unklarer Arthritiden durch Analyse von Synovialflüssigkeit“ von Ines Dormacher und Verena Schmitt, OUP 5-2016

Leserbrief von
Dr. med. Carsten Radas

Liebe Kolleginnen,

zu dem o.g. Beitrag sind Ergänzungen bzw. Korrekturen erforderlich.

Der Beitrag beschäftigt sich mit der Analyse der Synovialflüssigkeit, deren Bedeutung für die Differenzierung unklarer Arthritiden und den daraus folgenden Konsequenzen. Hier muss zunächst nochmals eindringlich darauf hingewiesen werden, dass diese Analyse nur als ein Baustein in der Bewertung einer unklaren Arthritis zu werten ist. Selbstverständlich führen die klinischen Parameter bei der Beurteilung des Krankheitsbildes.

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