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ORIGINALARBEITEN
Ausgabe: 04/2012 - J. Jerosch - T. Filler - J. Schunck - G. Schmid - S. Stobbe
Prospektive, randomisierte und kontrollierte Untersuchung
zum Vergleich des konventionellen anterolateralen Zugangs mit dem
anterolateralen minimal invasiven (ALMI) Zugang unter Berücksichtigung von kernspintomographischen Befunden der Muskulat

Fragestellung: Ziel der vorliegenden Studie war es zu überprüfen, inwieweit Unterschiede bei kernspintomograhischen Muskelbefunden zwischen dem Standardzugang nach Bauer und ALMI-Zugang vorliegen.

Material und Methode: Untersucht wurden zwei Patientengruppen, denen über den konventionell oder minimal invasiver Zugang (ALMI) dieselbe Hüftendoprothese implantiert wurden. Alle Operationen erfolgten durch zwei erfahrene Operteure mit mehr als 1200 ALMI-Operationen. Es wurden 47 Patienten in die Studie aufgenommen. Beide Patientengruppen unterschieden sich präoperativ nicht in ihrer Alters- und Geschlechtsstruktur sowie hinsichtlich der operierten Seite. Die MRT-Untersuchungen wurden mit einem Philips Outlook Proview (0.23 Tesla Niederfeld) in standardisierter Technik präoperativ, innerhalb von 2 Wochen postoperativ und nach 14 Monaten durchgeführt. Die Auswertung der MRI-Befunde erfolgte durch zwei unabhängige und verblindete Untersucher.

Ergebnisse: Präoperativ zeigte sich bei den Männern ein signifikant größerer Durchmesser des M. gluteus medius. Weiterhin fand sich schon präoperativ bei vielen Patienten eine fettige Degenerationen in der Muskulatur. Postoperativ zeigten sich geringe, jedoch nicht signifikante Unterschiede bezüglich des Ausmaßes der degenerativen Verfettung. Es fanden sich auch keine Unterschiede im Ausmaß der Muskelvolumenatrophie. Präoperativ vorliegende Muskelödeme waren zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung nicht mehr nachweisbar.

Fazit und klinische Relevanz: Schon vor der Implantation einer Hüftendoprothese zeigen sich bei vielen Patienten deutliche Veränderungen in der Hüftmuskulatur im Rahmen der Kernspintomographie. Während Ödeme in den Muskeln offensichtlich rasch zurückgehen, kommt es nicht zu einer Reduktion der präoperativ schon vorliegenden fettigen Degeneration. Dieses gilt sowohl für den ALMI- als auch für den Bauer-Zugang.

Purpose: The purpose of the present study was to evaluate potential differences in the MRI of the hip musculature comparing the traditional approach according to Bauer with the minimal invasive ALMI approach.

Material and Methods: We compared patients which got a total hip replacement either via the Bauer or the ALMI approach. All 47 patients got the same cementless hip design. All surgeries were performed by two experienced hip surgeon with a experience of more than 1200 ALMI approaches. The patient groups did not differ concerning age, sex or side which was operated on. All MRI were performed in a standardized technique with Philips Outlook Proview (0.23 tesla). Patients were scanned preoperatively, within 2 weeks after surgery and the time of follow-up 14 months after surgery. The evaluation of the MRI findings was performed by two undependend and blinded examiners.

Results: Preoperatively the male patients showed a significant larger diameter in gluteus medius muscle. Also we could demonstrate in many patients a fatty degeneration even before the surgery. At time of follow-up there was no difference between both patient populations concerning the fatty degeneration. There was also no difference concerning the muscle atrophy. Muscle edema, that was present before surgery however, was no longer present at time of follow-up.

Conclusion and clinical relevance: Even before THR many patients show significant degeneration in the hip muscles. Muscle edema that was present before surgery disappeared at time of follow-up. The fatty degeneration was still present at time of follow-up. There was no difference concerning the muscle atrophy between the ALMI and the Bauer group.

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Ausgabe: 04/2012 - J. Jerosch - Kathrin Lang - Philipp Schwegel - Claudia Linke - M. Herwig - J. Göddertz
Rapid Recovery – ein innovativer Ansatz für Patienten in der Schulterendoprothetik

Zusammenfassung: Die Bedeutung von multimodalen Behandlungsansätzen mit dem Ziel einer raschen postoperativen Rekonvaleszenz und einer reduzierten Komplikationsrate nimmt seit Jahren auch in Orthopädie und Unfallchirurgie stetig zu. Insbesondere beim Knie- und Hüftgelenkersatz existiert hierzu bereits eine Vielzahl an klinischen Studien, die den signifikanten Nutzen dieser Behandlungsansätze für den Patienten belegen. Unter Rückgriff auf die Prinzipien der dänischen Fast-Track und der englischen Enhanced Recovery After Surgery (ERAS) wird für die primären Schultergelenkersatz ein Rapid Recovery-Ansatz vorgestellt. Dieser folgt den vier Stufen: Prozessoptimierung, Klinische Verbesserungen, Datenerfassung und –auswertung sowie Gesundheitskommunikation, die seit Mitte 2011 im Johanna-Etienne-Krankenhaus, Neuss, eingeführt werden. Erste Evaluationen zeigen bereits positive Veränderungen bei der Behandlungsqualität, der Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit sowie bei der Verweildauer.

The importance of multimodal treatment approaches with the aim of an enhanced postoperative recovery and a reduced complication rate in the orthopedic and trauma surgery has grown steadily for years. Many clinical trials for knee and hip arthroplasty have shown that these approaches can deliver a significant benefit for patients. Relying on the principles of Danish fast track and the English Enhanced Recovery After Surgery (ERAS) programs, the paper presents a Rapid Recovery After Surgery approach for shoulder arthroplasty. This approach follows four steps: process optimization, clinical enhancements, data collection and communication, which were introduced at the Johanna-Etienne-Hospital, Neuss, in the middle of 2011. First results show an improvement in quality of care, patient and employee satisfaction as well as length of stay.

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Ausgabe: 11/2012 - W.J. Kirschner
Rehabilitation und Innovation in Orthopädie und Traumatologie –
Schnittstellen-Kautelen zur Prozesskette OP-Klinik/Rehabilitations-Klinik/ ambulanter Sektor

Zusammenfassung: Die orthopädisch/traumatologische Rehabilitation unterliegt – ebenso wie die operativen, akut-konservativen und ambulanten Bereiche – vielfältigen Vorgaben seitens gesetzlicher, vertraglicher und ökonomischer Bedingungen, die wesentlichen Einfluss auf diagnostisch/therapeutische Prozeduren haben. In diesem Zusammenhang steht auch die sog. Schnittstellenproblematik, die systematische intersektorale Grenzen begründet. Diese werden konstituiert aus Bereichen der Medizin (Expertise Orthopädie/Traumatologie und weitere medizinische Fachdisziplinen) und weiteren paramedizinischen Sektoren (Administration, Arbeits-/Sozialsektor u.a.).

Dabei besteht eine tradierte Trennung relevanter Sektoren, die zu defizitären Behandlungen und Behandlungs-/Versorgungsketten führt. Die ‚Schnittstellen-Kautelen’ werden in ihren wesentlichen Aspekten näher analysiert, Beispiele aus Klinik und Praxis aufgezeigt. Konsekutiv werden Perspektiven möglicher Optimierungen dargestellt unter Berücksichtigung der Überwindung traditioneller intersektoraler Grenzen zur Bewältigung zukünftiger Anforderungen. Es wird ausdrücklich dargestellt, welchen Beitrag die Expertise Orthopädie/Traumatologie zum Gesamtbeitrag nachhaltiger Behandlungs-/Versorgungsketten leisten kann.

Summary: Orthopaedic rehabilitation as well as surgical, acute non-surgical and outpatient sectors, is subject to a variety of regulations by legal, contract and economic terms, which have considerable influence on diagnostic and therapeutic procedures. In this context there is an intersectoral problem causing systematic intersectoral limits. These consist of medical sectors (expertise orthopaedics and other medical specialties) and other non-medical sectors (administration, occupational/social sector etc.).

At the same time there is a traditional separation of relevant sectors leading to deficient treatments and lines of treatments and care. Intersectional conditions have been analysed in detail as to essential aspects, clinical and practical examples are described.

Consequently perspectives of possible optimisation are shown in order to force on traditional intersectoral limitations, thus managing future needs. It is explicitly shown which contribution might be accomplished by the expertise in orthopaedics as to the entire contribution concerningthe line of sustainable treatments and care.

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Ausgabe: 07-08/2012 - S. Weckbach - F. Gebhard - M. Kraus - M. Arand - T. Rahmanzadeh - P.H. Richter
Schraubenlage bei navigierter perkutaner Verschraubung des Sakroiliakalgelenkes

Einleitung: Die navigierte perkutane SI-Verschraubung wird zunehmend bei Verletzungen des hinteren Beckenrings eingesetzt. Ziel dieser Studie war die Analyse der Position navigiert eingebrachter Schrauben.

Material und Methoden: Insgesamt konnten 74 navigiert eingebrachte Sakroiliakalschrauben radiologisch ausgewertet werden. Der Grad der Perforation und der Grad der Winkelabweichung von der S1-Deckplatte wurde in der postoperativen Computertomografie bestimmt. Alle dokumentierten Komplikationen wurden erfasst.

Ergebnisse: Insgesamt lagen 84% aller Schrauben intraossär. In der Transversalebene perforierten 7 Schrauben nach ventral, 5 Schrauben (7%) zeigten eine Perforation des Neuroforamens. Größere Abweichungen von der Optimallage zeigten sich in der Frontalebene, hier wurde nur in 61% der Fälle eine Deviation kleiner 5° (Grad 0) erzielt. Insgesamt 5 Schrauben des Gesamtkollektivs (7%) wurden wegen schraubenbezogener Komplikationen operativ revidiert.

Zusammenfassung: Perforationen der Sakroiliakalschrauben kommen auch bei der navigierten Verschraubung vor. Insgesamt bietet sie aber eine vergleichsweise hohe Sicherheit. In der Frontalebene kam es häufig zu Abweichungen der Optimalroute, ohne Perforationen zu verursachen. Insgesamt zeigt das minimal-invasive Vorgehen eine geringe postoperative Komplikationsrate.

Introduction: The computer-assisted implantation of ilio-sacral screws becomes more important in the treatment of dorsal pelvic ring fractures. The purpose of this study was to analyze the postition of navigated SI-screws.

Methods: In the study group 74 screws were implanted and radiologically analysed. In all screws we determined the

degree of perforation and angular deviation in the postoperative CT-scans.

Results: Altogether 84% of the screws showed an intraosseous position (grade 0). In the axial plane 7 screws perforated ventrally, 5 screws penetrated the adjacent neuroforamen. In the frontal plane the screws showed greater variations, 61% deviated less than 5° (grade 0). In the study group 5 screws needed surgical revision.

Conclusion: The computer-assisted implantation of iliosacral screws is a safe method in relation to screw perforation. There is a frequent angular deviation in the frontal view without appearance of screw perforation. The minimal-invasive procedure shows a low postoperative revision rate.

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Ausgabe: 06/2012 - T. Zantop - S. Metzlaff - A. Achtnich - P. Forkel - W. Petersen
Verletzungen des vorderen Kreuzbandes: Von der Prävention zur Therapie

Zusammenfassung: Das vordere Kreuzband (VKB) besteht aus zwei funktionellen Bündeln, die in unterschiedlichen Gelenkstellungen gespannt sind. Das anteromediale Bündel kommt in voller Streckung und in Beugung unter Spannung. Das posteroloaterale Bündel ist nur strecknah gespannt und stabilisiert gegen die anteriore tibiale Translation in Neutralstellung und in Innenrotation (Pivot shift Phänomen). Eine symptomatische vordere Instabilität beeinträchtigt die Funktion des Kniegelenkes und kann langfristig bei „Nicht-Kompensierern“ zur Arthrose führen. Bei Patienten mit symptomatischer vorderer Instabilität kann die Arthroseentstehung durch eine VKB-Ersatzplastik mit einem autologen Sehnentransplantat verlangsamt werden. Neben der Instabilität ist für die postoperative Arthroseentstehung der Umfang initialer Begleitverletzungen (Meniskus, Knorpel) relevant.

Als Operationsverfahren sollten anatomische Techniken zur Anwendung kommen. Der häufigste Grund für eine Revision ist eine Fehlpositionierung der Knochentunnel. Als autologe Sehnentransplantate eignen sich die Patellarsehne, die Quadrizepssehne und die Semitendinosussehne. Alle Transplantate haben Vor- und Nachteile und spezielle Indikationen. Ziel der modernen Kreuzbandchirurgie ist eine patientenspezifische Transplantatwahl. Wichtig ist eine anatomische Kreuzbandrekonstruktion unter Berücksichtigung des Doppelbündelkonzeptes. Diese beinhaltet auch den Partialersatz einzelner Bündel.

Abstract: The anterior cruciate ligament (ACL) consists of two functional bundles which show reciproke tension in different joint position. In full extension and in increased flexion the anteromedial bundle is stained. The posterolateral bundle is tensioned with increasing extension and it stabilizes against anterior tibial translation in internal rotation (Pivot shift phenomenon). A symptomatic anterior instability impairs the fuction of the knee joint and may lead to secondary osteoarthritis in patients who cannot cope the instability. Osteoarthritis may be prevented by ACL reconstruction in patients with a symptomatic instability. For the development of an osteoarthritis concomitant injuries such as meniscus and cartilage damage may be relevant.

For surgical reconstruction of the ACL anatomical techniques should be used. The most frequent cause of revision surgery is misplacement of the bone tunnels. The patellar tendon, quadriceps tendon or hamstring tendons are suitable autologous tendon grafts.

All grafts have advantages and disadvatages and specific indications. Aim of the modern ACL surgery is a patient specific graft choice. Gold standard is the anatomical ACL reconstruction with regard to the double bundle concept. This concept includes the partial replacement of single ruptured bundles.

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Ausgabe: 03/2012 - K. Mattes - T. Schmidt - J. Schröder
Videorasterstereographische Funktionsdiagnostik zur Ermittlung der lumbalen Wirbelsäulenbeweglichkeit – eine Pilotstudie

Zusammenfassung: Neben funktionellen Defiziten in der Rumpfmuskelkraft können auch Defizite der Wirbelsäulenstabilität, bzw. -mobilität relevant für Therapie und Monitoring bei Rückenschmerzpatienten sein. Ziel dieser Pilotstudie war die Evaluation der Testgüte und Nützlichkeit einer videorasterstereographischen Testung der lumbalen Beweglichkeit. Zunächst wurde die Unabhängigkeit lumbaler Dorsal- und Ventralflexion bestätigt (25% Varianzaufklärung). Bei hinreichender Merkmalsstabilität (10% intraindividuelle Variabilität) in der lumbalen Hyperextension wurden testmethodische Probleme aufgedeckt, die sich limitierend auf die Reproduzierbarkeit ausgewirkt haben (rs=0,67; p=0,035). Lösungsansätze wurden vorgeschlagen. Erste Tests mit Patienten führten im Einklang mit der einschlägigen Fachliteratur zu plausiblen Ergebnissen.

Abstract: In the treatment and monitoring of low back pain, there are functional deficits not only in trunk muscle strength, but also in spinal stability or mobility. This pilot study was aiming at evaluating reliability, validity and effectiveness of a functional test procedure to quantify spinal mobility by means of video rasterstereography. First of all, lumbar extension could be established to be independent from lumbar flexion (25% of a total variance explained). Furthermore – despite a given intraindividual stability of lumbar hyperextension test values (10% variation) – we identified testing problems that were limiting reliability (rs=0,67; p=0,035). Test protocol adaptations for the future were proposed, and first applications with low back pain patients led to results that were in a line with the corresponding literature.

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ÜBERSICHTSARBEITEN
Ausgabe: 11/2012
Aktuelle Aspekte der intraartikulären Therapie der Gonarthrose: Polynukleotide

Einleitung: Die primäre, konservative Arthrosetherapie ist auf Schmerzbeseitigung und Funktionsverbesserung ausgerichtet (ggf. auf eine Reduktion der Entzündung) und erfolgt, neben der Beseitigung von Risikofaktoren (wenn möglich), vor allem mittels physikalischer Therapie, dem Einsatz nichtsteroidaler Antirheumatika (oral, topisch), von Kortikosteroiden (intraartikulär, oral), Topika sowie SADOA wie z.B. i.ac. Hyaluronsäure. Als Alternative hierzu wurde in Italien ein Produkt mit Polynukleotiden entwickelt, dessen klinische Evaluation in Deutschland bezüglich Verträglichkeit und Wirksamkeit hier vorgestellt wird.

Patienten und Methode: Patienten mit leicht- bis mittelgradig symptomatischer Gonarthrose, die mit üblicher, Patienten-adaptierter Standardtherapie behandelt worden waren und bei denen die Indikation für einen zusätzlichen Einsatz intraartikulärer Hyaluronsäure gestellt worden war, wurden alternativ mit intraartikulärem Polynukleotid-Injektionsgel (über 4 Wochen) behandelt und 4 Wochen danach im Hinblick auf Verträglichkeit und Wirksamkeit nachbeobachtet.

Ergebnisse: Abgesehen von einem gelegentlich berichteten temporären leichten Schmerz- und/oder Druckgefühl nach Injektion traten bei insgesamt 8 von 110 einbezogenen und mit 549 Injektionen behandelten Patienten mögliche unerwünschte lokale Ereignisse auf. Ein Patient brach die Therapie nach der 4. Injektion ab (produktunabhängig). Schwerwiegende lokale/systemische Ereignisse wurden nicht berichtet. Aus den erfassten Parametern (Lequesne-Index, VAS, Schmerzmittelverbrauch, Globalurteile von Arzt und Patient) ließ sich eine klinisch relevante Verbesserung der Gonarthrose-Symptomatik bereits nach 3–5 Injektionen des Polynukleotid-Gels ableiten.

Schlussfolgerungen: Zusammenfassend kann aus den Ergebnissen dieser Evaluation abgeleitet werden, dass durch die intraartikuläre Anwendung des Polynukleotid-Injektionsgels ChondroJoint3 eine sehr gut verträgliche und effektive Behandlung der leicht- bis mittelgradig symptomatischen Gonarthrose erzielt werden kann.

Background: The primary goal of conservative therapy of osteoarthritis is pain relief and an improved function of the joint (and, if need be, reduction of inflammation). Besides elimination of risk factors (if possible) there are physical therapy, non-steroidal anti-inflammatory drugs (oral or topical), corticosteroids (intra-articular, oral), topical measures as well as SADOAs like intra-articular hyaluronic acid (hyaluronan). As an alternative, a product with polynucleotides hase been developed in Italy. Clinical evaluation in Germany, concerning safety and efficacy, is reported.

Patients and Methods: Patients with mild to moderate symptomatic knee osteoarthritis were treated with patient adapted usual standard therapy. In case of an indication for an additional application of intra-articular hyaluronic acid, patients alternatively received intra-articular polynucleotide gel injections (over a 4 week period). As to safety and efficacy, 4 weeks after treatment patients again were evaluated.

Results: Apart from an occasional mild pain or transient intra-articular pressure, right after injection, out of a total number of 110 patients treated and 549 injections given 8 cases of adverse events occured. One patient abandoned therapy after the 4th injection (not product related). There were no reports of serious local/systemic adverse events. Considering all evaluated parameters (Lequesne-Index, visual analogue scale, VAS, use of analgesics, physician´s and patient´s global assessment of efficacy) there was a significant clinical improvement of knee osteoarthritis symptoms after no more than 3–5 injections of polynucleotide gel.

Conclusion: Summarizing the results of this evaluation, it can be derived that the intra-articular application of polynucleotides injection solution ChondroJoint3 is an extremely safe and effective treatment of mild to moderate symptomatic osteoarthritis of the knee.

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Ausgabe: 11/2012
Behandlungsalgorithmen der chronischen Osteomyelitis

Hintergrund: Die Osteomyelitis ist eine seit langem bekannte, aber immer noch kontrovers diskutierte Erkrankung. Infolge der demografischen Entwicklung ist künftig mit einem Anstieg der exogen erworbenen Form zu rechnen. Es werden das klinisch relevante, pathophysiologische Modell der Biofilmbildung dargestellt und davon ausgehend die aktuellen therapeutischen Ansätze abgeleitet.

Methoden: In den Datenbanken PubMed und Cochrane-Library wurde eine selektive Literaturrecherche durchgeführt. Gesucht wurden lokale und systemische Antibiotika sowie chirurgische Verfahren zur Behandlung der chronischen Osteomyelitis. Die Biofilmtheorie wird anhand der aktuellen Literatur erläutert.

Ergebnisse: Weder über die Definition noch über die Diagnosekriterien des Krankheitsbildes besteht bisher Konsens. Die publizierten Arbeiten sind untereinander kaum vergleichbar, und es fehlen evidenzbasierte Übersichten zur Therapie. Die Behandlungsempfehlungen beruhen deshalb auf den Ergebnissen einzelner Studien und den aktuellen Lehrbüchern. Es wird zwischen einem kurativen und einem palliativen Behandlungsansatz unterschieden. Für beide Vorgehensweisen ist derzeit die chirurgische Therapie die wesentliche Maßnahme. Additiv ist eine antibiotische Behandlung erforderlich, die sich nach der Empfindlichkeit des Erregerspektrums richten muss.

Schlussfolgerung: Eine kombinierte chirurgische und antiinfektive chemotherapeutische Behandlung führt bei 70–90% der Patienten zu einer anhaltenden Infektberuhigung. Zur Eradikation von Biofilm-produzierenden Erregern fehlen derzeit geeignete Antibiotika.

Background: Osteomyelitis was described many years ago but is still incompletely understood. Its exogenously acquired form is likely to become more common as the population ages. We discuss biofilm formation as a clinically relevant pathophysiological model and present current recommendations for the treatment of osteomyelitis.

Methods: We selectively searched the PubMed and Cochrane databases for articles on the treatment of chronic osteomyelitis with local andsystemic antibiotics and with surgery. The biofilm hypothesis is discussed in the light of the current literature.

Results: There is still no consensus on either the definition of osteomyelitis or the criteria for its diagnosis. Most of the published studies cannot be compared with one another, and there is a lack of scientific evidence to guide treatment. The therapeutic recommendations are, therefore, based on the findings of individual studies and on current textbooks. There are two approaches to treatment, with either curative or palliative intent; surgery is now the most important treatment modality in both. In addition to surgery, antibiotics must also be given, with the choice of agent determined by the sensitivity spectrum of the pathogen.

Conclusion: Surgery combined with anti-infective chemotherapy leads to long-lasting containment of infection in 70–90% of cases. Suitable drugs are not yet available for the eradication of biofilm-producing bacteria.

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Ausgabe: 10/2012
Behandlungsfortschritte dezentrierter Hüftgelenke durch die sonografische Frühvorsorge – Ergebnisse einer retrospektiven monozentrischen Kohortenstudie 1978–2007

Einleitung: Mit Unterstützung der „Deutsche Arthrosehilfe e.V.“ konnte das umfangreiche klinische Datenmaterial 1978–2007 des LKH Stolzalpe im Hinblick auf den Einfluss der sonografischen Frühdiagnose auf das Behandlungsergebnis dezentrierter Hüftgelenke retrospektiv analysiert werden.

Material und Methode: Nach klaren Such-, Ein- und Ausschluss-Kriterien wurden 3 repräsentative Kohorten mit je 80, 91, 91 konsekutiven Behandlungsfällen gebildet und nach 7 Parametern (Alter bei Diagnose bzw. Beginn der Erstbehandlung, Raten an erfolgreichen konservativen Behandlungen, an offenen Repositionen, an Overheadextensionen, an Adduktorentenotomien, an Hüftkopfnekrosen, an residuellen Pfannendysplasien) statistisch vergleichend analysiert.

Ergebnisse: Der Diagnosezeitpunkt wurde von 5,5 auf 2 Monate vorverlegt; die Rate erfolgreicher konservativer Behandlungen stieg von 88,7 % auf 98,9 % in der Sono-Screening-Ära; in dieser sind persistierende Grad 2-Hüftkopfnekrosen ganz verschwunden.

Schlussfolgerung: Die Sonografie-basierte Frühbehandlung ermöglicht bessere Ergebnisse in kürzerer Zeit mit weniger Komplikationen.

Introduction: The medical database of 3 decades (1978–2007) was evaluated regarding the impact of neonatal sonografic hip screening according to the GRAF-method on the management and outcome of orthopaedic treatment of decentered hip joints with developmental dysplasia of the hip (DDH).

Materials Methods: Using different search criteria and inclusion and exclusion parameters, 3 representative cohorts with a total of 262 consecutive cases were selected and compared according to the following parameters: age at initial treatment, rates of successful closed reduction, of open reduction, of necessary overhead traction, of necessary adductor-tenotomy, of avascular necrosis (AVN), of secondary acetabuloplasty.

Results: The age at initial treatment was reduced from 5.5 months in the first cohort without sonography to 2 months in the following 2 cohorts with sonography; the rate of successful closed reduction could be increased from 88.7 % to 98.9 % and 95.6 %, respectively. Persistent grade 2 AVN completely disappeared.

Conclusion: Compared to the era before the institution of a sonographic hip screening programme according to the GRAF-method (Austria 1992), ultrasound screening based treatment of decentered hip joints has become safer and shorter and simpler.

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Ausgabe: 10/2012
Die Sinusvenenthrombose als Komplikation nach single-shot periduraler Injektion: Ein Fallbericht mit Darstellung der Literatur

Zusammenfassung: Ein Patient wurde mit starken Rückenschmerzen stationär aufgenommen, die Schmerztherapie blieb ohne Erfolg, es wurde eine single-shot Periduralanästhesie durchgeführt. Nach initialer Besserung klagte er über starken Kopfschmerz. Ein Niederdruckkopfschmerz wurde angenommen, Theophyllingabe und Bettruhe blieben erfolglos. Im Labor fand sich ein hohes D-Dimer, das KM-CT des Kopfes zeigte eine Sinusvenenthrombose, in der Gerinnungsdiagnostik fand sich eine Prothrombinmutation. Die Antikoagulation mit Heparin führte zu deutlicher Besserung. Als Ursache ist der Liquorunterdruck anzunehmen, begünstigt durch die Prothrombinmutation.

Abstract: A patient was admitted with disabling low back pain, pain treatment failed, a single-shot epidural anaesthesia was performed. The patient reported pain relief, but soon after complained of a headache. Supposed due to CSF-leakage, he was treated with theophylline, to no avail. Laboratory testing revealed a high D-Dimer, a CT of the head with contrast showed a venous sinus thrombosis. Blood tests revealed a mutation of prothrombine. Intravenous heparin was administered and the patient improved. The low pressure due to loss of CSF is suggested to be the cause of the thrombosis, furthered by the prothrombin mutation.

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