Übersichtsarbeiten - OUP 06/2021

Ein Arthrosemanagement ist nur multimodal und interdisziplinär vollständig

Andere Therapieansätze

Die häufig verwendete Strahlentherapie mit niedriger Dosis ist nicht besser als ein Placebo. Bisphosphonate können eventuell einen positiven Effekt auf Schmerzen beim Knochenödem haben, jedoch keinen positiven Effekt auf den Gelenkknorpel [6].

Neue Therapieansätze zur reinen schmerztherapeutischen Behandlung kann die Embolisation synovialer Gefäße bieten [33]. Klinische Studien erwiesen die Wirksamkeit von monoklonalen Antikörpern gegen den Nervenwachstumsfaktor (NGF) für Therapie von Arthroseschmerzen.

Im März 2021 wurde dem monoklonalen Antikörper „Tanezumab“ der Firma Pfizer durch die amerikanische FDA die Zulassung für die Behandlung von Arthroseschmerzen versagt, weil die Therapie in einzelnen Fällen mit einer rasch progredienten Arthroseentwicklung verbunden war. Ob das Konzept weiterverfolgt wird, bleibt derzeit unklar [50].

Fazit

Die oben dargestellten Zusammenhänge machen somit sehr deutlich, wie wichtig ein multimodales und interdisziplinäres Arthrose-Management ist. Dieses bietet deutlich mehr Potential als ein eindimensionaler therapeutischer Zugang. Ideal wäre ein Arthrose-Management-Konzept, bei dem Orthopäde/Unfallchirurg, Radiologe, Ökotrophologe, Physiotherapeut/Sporttherapeut, Orthopädietechniker sowie der behandelnde Hausarzt (wegen der oben dargestellten Problematik mit Co-Medikation und Co-Morbidität) sich um den jeweiligen Patienten bemühen und ein individualisiertes Konzept entwickeln.

Interessenkonflikte:

Keine angegeben.

Das Literaturverzeichnis zu
diesem Beitrag finden Sie auf:
www.online-oup.de

Korrespondenzadresse

Prof. Dr. med. Dr. h.c. Jörg Jerosch

Wissenschaftsbüro

Grabenstraße 11

40667 Meerbusch

j_jerosch@hotmail.com

Fragen zum CME-Artikel

1. Welche Aussage zur Klassifikation nach Outerbridge ist richtig?

– Grad I: keine Knorpelschäden

– Grad II: abnormaler Knorpel mit einer Läsionstiefe < 50 % der Knorpeldicke

– Grad III: Läsionstiefe unter 50 %

– Grad IV: Läsionstiefe über 50 %

– Grad V: Knorpelglatze

2. Wann wurde die ICRS Hyaline Cartilage Lesion Classification System veröffentlicht?

– 1997

– 2003

– 2010

– 2015

– 2020

3. Die radiologische Klassifikation der Arthrose nach
Kellgren und Lawrence unterteilt wieviele Schweregrade?

– 2

– 3

– 4

– 5

– 6

4. Ein typisches klinisches
Zeichen bei einer Coxarthrose ist

– das Trendelenburg-Zeichen.

– das Lasegue-Zeichen.

– das C-Zeichen.

– das Kernig-Zeichen.

– das Steinmann-Zeichen.

5. Die primäre Bildgebung bei der Gonarthrose ist

– eine Zintigraphie.

– ein CT.

– ein MRI.

– Röntgen in 2 Ebenen im belasteten Zustand.

– Arthrographie.

6. Wieviele Patienten führen
im Rahmen des
Selbstmanagements eine Schmerztherapie durch?

– mehr als 90 %

– 70–80 %

– 50–70 %

– 40–50 %

– 10–20 %

7. Topische NSAR Anwendungen

– sind klinisch nicht effektiv.

– führen zu mehr lokalen Komplikationen.

– führen zu mehr systemischen Komplikationen.

– bieten eine gute Alternative zu systemischer Gabe von NSAR.

– sollten den Patienten nicht empfohlen werden.

8. Für die intraartikuläre
Therapie gilt:

– Kortison wirkt für 12 Monate.

– Niedrigmolekulare Hyaluronsäuren wirken am besten.

– Hochmolekulare Hyaluronsäuren wirken am besten.

– Kortison ist kontraindiziert.

– Hyaluronsäuren sind in den meisten Leitlinien nicht enthalten.

9. Für die Opioidgabe bei
Arthrose gilt:

– Gerade bei älteren Patienten scheint eine Opioidgabe nur mit geringer analgetischer Wirkung und funktionaler Verbesserung bei gleichzeitig erhöhtem Nebenwirkungsrisiko beim Arthroseschmerz einherzugehen.

– Diese ist generell bei der Arthrose kontraindiziert.

– führt zu einem deutlichen Funktionsgewinn.

– ist in Kombination mit NSAR besonders sinnvoll.

– ist besonders beim jungen Patienten sinnvoll.

10. Für andere Therapieansätze gilt:

– Strahlentherapie ist bei der Arthrose besonders sinnvoll.

– Die monoklonale Antikörperbehandlung hat eine Zulassung bei der FDA erhalten.

– Die Embolisation synovialer Gefäße bietet bei der Arthrose eine neue Therapieoption.

– Bisphosphonate haben einen positiven Effekt auf den Gelenkknorpel.

– Die Stoßwellentherapie hat bei der Arthrose deutliche Effekte.

Die Teilnahme an der CME-Fortbildung ist nur online möglich auf der Website www.online-oup.de

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