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ÜBERSICHTSARBEITEN
Ausgabe: 09/2017 - Heinz Winkler
Einzeitiger Wechsel infizierter Knieendoprothesen

Zusammenfassung: Infektionen sind nach wie vor die gefürchtetste Komplikation in der Endoprothetik, für eine anhaltende Sanierung ist zumeist die Entfernung der Prothese erforderlich. Diskussionen fokussieren sich vor allem um die Frage, ob der Wiedereinbau einer neuen Prothese in einem oder mehreren Schritten erfolgen soll. Der zwei- oder mehrzeitige Wechsel gilt nach wie vor als Goldstandard, obwohl es mangels kontrollierter Studien keinerlei Evidenz für dessen Überlegenheit gibt. Meta-Analysen zeigen vergleichbare Ergebnisse mit beiden Methoden hinsichtlich Beherrschung der Infektion, wobei jedoch der einzeitige Wechsel klare Vorteile hinsichtlich Morbidität und Mortalität der Patienten aufweist. Hinsichtlich Komplikationen, Lebensqualität und Kosten ist ein einzeitiger Wechsel eindeutig zu bevorzugen. Durch Berücksichtigung der besonderen Verhältnisse von Biofilm-assoziierten Infektionen ist eine weitere Verbesserung der Ergebnisse möglich. Lokale Applikation von Antibiotika ist erforderlich, um auch Biofilmreste zu eliminieren, wobei biologische Träger deutlich effizienter erscheinen als Knochenzement.

Summary: Infection still is the most feared complication in total joint replacement, usually removal of the prosthesis is prerequisite for cure. Discussions mainly focus on the question whether re-implantation should be performed in one stage or multiple stages. Two- or multiple stage exchange still is considered the gold standard, although there are no controlled studies showing evidence for superiority of one or the other method. Meta-analyses show comparable results regarding infection control, while showing advantages of one-stage protocols regarding morbidity and mortality. Regarding complications, costs and quality of life (QoL) a one-stage exchange clearly is preferable. Respecting the special conditions of biofilm, associated infection results may be further optimized. Local application of antibiotics in high concentration is required for eliminating biofilm remnants whereas biological carriers appear markedly more efficient than bone cement.

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Ausgabe: 02/2017 - Henning Ott - Anja Hirschmüller - Lukas Weisskopf
Epidemiologie, Diagnostik und Klassifikation von Muskelverletzungen

Zusammenfassung: Muskelverletzungen gehören im Sport zu den häufigsten Verletzungen und haben eine beträchtliche Zahl an Ausfalltagen zur Folge. Die Länge der Ausfallzeit variiert mitunter deutlich und wird maßgeblich durch die Schwere der Verletzung selbst, die Erstversorgung und deren Behandlung bzw. Rehabilitation bestimmt. Die Ursachen von Muskelverletzungen sind verschieden und nicht immer auf den ersten Blick erkennbar. Deren Mitbehandlung ist aber entscheidend für einen nachhaltigen Therapieerfolg. Die betroffenen Regionen unterscheiden sich je nach Sportart. Die genaue Kenntnis der sportartspezifischen Belastung der verschiedenen Muskelgruppen ist daher für die Diagnostik, Therapie und Prävention unerlässlich. Dieser Artikel soll eine einleitende Übersicht von Muskelverletzungen darstellen, anhand derer ein Bogen von der Einteilung bis hin zur möglichen Therapie gespannt werden soll.

Summary: Muscle injuries are among the most frequent sport-related injuries often leading to absence from training or competition. A number of factors have been proposed as being indicators of time taken to return to play including the type of injury, primary care and rehabilitation protocols. Beside the number of previous injuries, muscle strength capacities and range of motion deficits are among the factors associated with (re-)injury. The assessment and therapy of those factors, therefore, is essential to achieve sustained success. Injury sites differ considerably among sports. Having detailed notice on the sport-specific muscle loading profiles is essential for diagnosis, therapy and prevention. This article provides an overview on muscle injuries, including their classification and clinical management.

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Ausgabe: 05/2017 - Jörg Jerosch - Michael Manzke - Khaled Khairat
Ergebnisse der endoskopischen Kalkaneoplastik (EKP) beim Haglund-Syndrom in Abhängigkeit vom Schädigungsgrad der Achillessehne

Einleitung: Die Therapie des hinteren Fersenschmerzes zeigt viele unterschiedliche Ansätze. Nach Versagen der konservativen Therapie ist die operative Bursektomie und Knochenresektion der Kalkaneusexostose eine Therapieoption. Viele klinische Studien zeigen eine relativ hohe Rate von unbefriedigenden Ergebnissen mit einem relativ hohen Komplikationspotenzial. Die minimalinvasive Technik in Form der endoskopischen Kalkaneoplastik (EKP) ist eine reproduzierbare Option. Nicht selten finden sich jedoch bereits Affektionen der Achillessehne bei diesem Krankheitsbild. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Darstellung der Ergebnisse der endoskopischen Kalkaneoplastik in Abhängigkeit vom Schädigungsgrad der Achillessehne.

Material und Methoden: Im Zeitraum von 1999–2015 wurde bei 210 Patienten eine endoskopische Kalkaneoplastik (EKP) durchgeführt. Das Alter der Patienten lag zwischen 16 und 69 Jahren (115 Männer, 95 Frauen). Die Röntgenbilder vor der Operation zeigten bei allen Patienten einen radiologisch typischen dorsalen Haglundsporn. Patienten mit einem Rückfußvarus oder einer Cavusdeformität wurden ausgeschlossen. Alle Patienten wurden vor der Operation auch mindestens für 6 Monate konservativ ohne Therapieerfolg behandelt. Der mittlere Nachuntersuchungszeitraum betrug 66,3 Monate (8–180 Monate). Bei 81 Patienten zeigte sich eine strukturelle Schädigung der Achillessehne. Die Sehnenschädigung wurde differenziert in mehr oder weniger als 50% Schädigung der Sehnensubstanz im dorsalen Sehnenanteil. Weiterhin wurden Patienten mit intratendinösen Sehnenveränderungen in der Kernspintomografie von denen differenziert, die keine solche Veränderungen aufwiesen.

Ergebnisse: Die Dokumentation des Ogilvie-Harris-Scores zeigte bei 97 Patienten ein gutes, bei 101 Patienten ein exzellentes, bei 7 Patienten nur ein zufriedenstellendes und bei 5 Patienten ein schlechtes Ergebnis. Postoperativ zeigten sich nur wenige Komplikationen. Bei Patienten mit einer Partialruptur der distalen Insertionsstelle der Achillessehne dauerte die Rehabilitationsphase länger und ging mit schlechteren Ergebnissen einher, wobei es in keinem Fall zu einer späteren Ruptur kam.

Schlussfolgerung: Die EKP ist eine effektive minimalinvasive Maßnahme zur Behandlung von Patienten mit dorsalen Kalkaneusexostosen. Vorschäden der Achillessehne stellen keine Kontraindikation dar, verlängern jedoch die Rehabilitationsphase.

Introduction: Posterior calcaneal exostosis treatment modalities showed many controvers opinions. After failure of the conservative treatment, surgical bursectomy and resection of the calcaneal exostosis are indicated by many authors. But clinical studies have also shown a high rate of unsatisfactory results with a relative high incidence of complications. The minimal surgical invasive technique by an endoscopic calcaneoplasty (ECP) could be an option to overcome some of these problems. The purpose of this study was to show the clinical results of ECP in relation to the preoperative damage of the achilles tendon.

Material and methods: Between 1999 und 2015 we operated 210 patients with an age range between 16–69 years, 115 males and 95 females. The radiologic examination prior surgery documented in all cases a posterior superior calcaneal exostosis that showed friction to the achilles tendon. All patients included in the study had no clinical varus of the hind foot, nor cavus deformities. All patients had undergone a trial of conservative treatment for at least 6 months and did not show a positive response. The average follow-up was 66,3 months (8–180). 81 patients showed some degree of damage of the achilles tendon prior to surgery. This damage was differentiated into more or less than 50% damage. We further differentiated those patients with intratendinous signal changes in the MRI from those without.

Results: According to the Ogilvie-Harris-Score 97 patients presented good and 101 patients excellent results, while 7 patients showed fair results, and only 5 patients poor results. All the post-operative radiographs showed sufficient resection of the calcaneal spur. Only minor postoperative complications were observed. In many patients we could observe a chondral layer at the posterior aspect of the calcaneus. Close to the insertion of the achilles tendon many patients showed a chondroide metaplasia. In patients with partial rupture of the achilles tendon the rehabilitation was longer and the final results were worse. In no case we could observe a complete tear at time of follow up.

Conclusion: ECP is an effective and minimal-invasive procedure for the treatment of patients with calcaneal exostosis. After a short learning curve the endoscopic exposure is superior to the open technique has less morbidity, less operating time, and nearly no complications, moreover the pathology can better be differentiated.

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Ausgabe: 12/2017 - Jörg Jerosch - Sherif Sokkar - Thomas Filler
Ergebnisse nach arthroskopischem Release bei Iliopsoas-Impingement nach alloarthroplastischem Hüftgelenkersatz

Fragestellung: In der vorliegenden Arbeit werden Ätiologie, Diagnostik und Therapie des Iliopsoas-Impingement-Syndroms (IPI) nach Hüftgelenkersatz dargestellt. Anhand eigener Erfahrungen werden die Möglichkeiten und Ergebnisse der arthroskopischen Therapie dargestellt.

Material und Methode: Zwischen 1999 und Dezember 2016 wurden 68 Patienten mit dem klinischen Bild eines Iliopsoas-Impingements nach Hüftgelenkersatz arthroskopisch behandelt. Alle Patienten hatten bereits vorher einen frustranen konservativen Therapieversuch von wenigstens 6 Monaten mitgemacht. Die Indikation für ein arthroskopisches Vorgehen waren typische klinische Zeichen wie schmerzhafte Hüftflexion, ein positiver Lokalanästhesietest (LA-Test) sowie radiologische Hinweise auf das Vorliegen einer prominenten anterioren Azetabulumkomponente. Die arthroskopische Therapie erfolgte bei allen Patienten mit einer gleichzeitigen anterioren Kapsulo- und partiellen Kapsulektomie der Hüftgelenkkapsel. Nach Identifizierung der Pathologie erfolgte ein arthroskopisches Release der Iliopsoas-Sehne im Bereich der nachgewiesenen Läsion. Der mittlere Nachuntersuchungszeitraum betrug 6,5 Jahre (6 Monate bis 17 Jahre).

Ergebnisse: 60 der 68 Patienten gaben unmittelbar nach postoperativer Mobilisation an, dass die typischen präoperativen Beschwerden verschwunden waren. Bei 8 Patienten lagen noch Restbeschwerden vor. 6 Patienten litten 6 Wochen postoperativ noch an Restbeschwerden, die jedoch deutlich geringer waren als präoperativ. Zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung waren diese Beschwerden bei 3 Patienten völlig verschwunden, bei 3 Patienten lagen noch Restbeschwerden vor.

Fazit und klinische Relevanz: Ein IPI stellt eine wichtige Differenzialdiagnose bei Patienten mit anhaltenden Leistenbeschwerden nach Hüft-TEP dar. Ein arthroskopisches Release der Iliopsoas-Sehne gibt vorhersagbar gute Ergebnisse. Eine klinisch relevante Schwächung der Hüftbeugung ist durch diesen Eingriff nicht zu erwarten.

Purpose: In the present study we discuss the etiology, diagnosis and treatment of iliopsoas impingement after THR. Based on our own experience we present the possibilities of arthroscopic treatment.

Material and methods: We arthroscopically treated 68 patients with an IPI-syndrome between 1999 and December 2016. All patients had conservative treatment before, at least for 6 months without any success. The indication for arthroscopic treatment was given after unsuccessful conservative treatment, with the typical clinical signs and symptoms, a positive local anaesthesia test and radiological signs for an anterior prominent acetabular component. Arthroscopy was performed together with an anterior capsulectomy. After identifying the pathology an anterior release of the iliopsoas tendon was performed. Follow up was 6.5 years (6 months to 17 years).

Results: 60 out of 68 patients had immediate pain relief after the procedure. 6 weeks after surgery, 6 patients still had pain, which was however significantly less compared to the preoperative situation. At time of follow-up only 3 patients still showed some complaints. A clinical relevant weakness of hip flexion was only present for the first few days after surgery. 6 weeks after surgery a clinical relevant weakness could not be detected.

Clinical relevance: IPI is a clinical relevant differential diagnosis in patients with persistent complaints after THR. The arthroscopic release of the iliopsoas tendon gives good clinical results. A clinical relevant weakness of hip flexion cannot be expected.

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Ausgabe: 09/2017 - Christina Niklas - Konstantinos Anagnostakos - Eduard Schmitt - Jens Kelm
Ergebnisse nach zweizeitigem Knieendoprothesenwechsel mit artikulierenden und nicht-artikulierenden Knochenzement-Antibiotikum Platzhaltern

Zusammenfassung

Hintergrund: Nach Implantation von Knieendoprothesen ist der zweizeitige Prothesenwechsel beim periprothetischen Spätinfekt die bevorzugte Therapieoption. Für den Zeitraum bis zur Infektsanierung (Interimsphase) werden Knochenzement-Antibiotikum-Platzhalter (Spacer) verwendet. Nichtartikulierende Blockspacer werden von artikulierenden Spacern unterschieden.

Fragestellung: Ziel der Arbeit war die retrospektive Analyse der Behandlungsergebnisse des zweizeitigen Prothesenwechsels unter Verwendung von intraoperativ handgeformten Blockspacern im Vergleich zu artikulierenden Spacern.

Material und Methoden: Es wurden 46 Patienten mit 47 Endoprothesen inkludiert, die sich über einen Zeitraum von 9 Jahren einem zweizeitigen Prothesenwechsel unterzogen. Hierbei wurden 32 artikulierende Spacer und 15 Blockspacer implantiert. Der mittlere Nachbeobachtungszeitraum betrug 55 (12/145) Monate.

Ergebnisse: Die klinische Untersuchung nach Reimplantation ergab keine signifikante Verbesserung des Bewegungsausmaßes durch Verwendung artikulierender Spacer (artikulierende Spacer 0/0/100°; Blockspacer 0/0/90°). Die Infektsanierung war bei Verwendung artikulierender Spacer signifikant (p=0,015) schneller zu erreichen (artikulierende Spacer 10,75 Wochen; Blockspacer 12 Wochen). Unabhängig von der Versorgungstechnik wurde eine hohe Reinfektionsrate beobachtet (artikulierende Spacer 28%; Blockspacer 27%; p=1,0). Die Rate der persistierenden Infektionen in der Interimsphase unterschied sich ebenso nicht signifikant (artikulierende Spacer 13%; Blockspacer 7%; p=0,66). Zum Nachuntersuchungszeitpunkt waren 8 (17%) Patienten mit einer Arthrodese versorgt. Nach Blockspacerversorgung war mit 14% gegenüber 6% nach Versorgung mit einem artikulierenden Spacer eine höhere prozentuale Häufigkeit der sekundären Arthrodesen festzustellen.

Schlussfolgerungen: Die Verwendung artikulierender Spacer verbessert in unserem Patientengut die spätere Gelenkfunktionalität nicht signifikant. Die Behandlung des Protheseninfekts zählt insbesondere aufgrund der hohen Reinfektionsrate zu den optimierbaren Verfahren in der Alloarthroplastik des Kniegelenks

Summary

Background: The two-stage exchange of total knee arthroplasty for late-onset periprosthetic infection is the gold standard in the septic revision of total knee arthroplasty. Antibiotic-loaded cement spacers are commonly used for the two-stage exchange procedure. We distinguish between non-articulating blockspacers and articulating spacers.

Objectives: The aim of the study was to retrospectively evaluate the results of two-stage exchange of total knee arthroplasty by using blockspacers or articulating spacers.

Materials and methods: The study included 46 patients (47 endoprostheses) with a septic two-stage exchange revision from 1999 to 2008. 32 articulating spacers and 15 blockspacers were implanted. The mean follow-up period was 55 (12/145) months.

Results: The clinical examination did not show a significant improvement of the range of motion when articulating spacers or blockspacers were used (articulating spacer 0/0/100°; blockspacer 0/0/90°). The period until the infection was cured was significantly (p=0.015) shorter when articulating spacers were used (articulating spacers 10.75 weeks; blockspacers 12 weeks). The scores which evaluated the quality of life showed that physical functions were more affected than psychic factors in comparison with the general population. Independent of the technique of treatment, a considerable reinfection rate was found (articulating spacers 28%, blockspacers 27%; p=1.0). The rate of persistent infections during the interim phase was not influenced by the technique of treatment either (articulating spacers 13%; blockspacers 7%; p=0.66). At the time of the follow-up examination, 8 (17%) patients were treated with arthrodesis. We found that the implantation of blockspacers imply a higher percentage of secondary knee arthrodeses (articulating spacers 6%; blockspacers 14%).

Conclusion: The use of articulating spacers does not significantly improve the subsequent joint function in our patients. The results of this study demonstrate that the two-stage exchange of total knee arthroplasty must be improved in future, especially with respect to high reinfection rates.

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Ausgabe: 12/2017 - Ulf-Joachim Gerlach
Gelenkinfektion*

Zusammenfassung: Die Gelenkinfektion stellt eine schwerwiegende Komplikation dar und führt bei ausbleibender oder inadäquater Behandlung zur irreversiblen Gelenkzerstörung. Ursächlich für eine Gelenkinfektion sind endogen-hämatogene und exogene Faktoren. In unserem Patientengut sind die Empyeme fast ausschließlich verursacht durch iatrogene Maßnahmen (arthroskopische Operationen, Punktionen, intraartikuläre Infektionen) oder als Folge gelenknaher Frakturen und penetrierender Verletzungen. Zur Diagnosestellung notwendig ist neben der Laboruntersuchung, Nativ-Rö und MRT-Untersuchung die Gelenkpunktion mit Direktabstrich. Die Leukozytenzahl ist zu bestimmen (Grenzwert: 25.000/?l) und in der Gramverfärbung mikroskopisch die Identifizierung möglicherweise vorliegender Bakterien. Beim akuten Gelenkempyem handelt es sich um einen unfallchirurgischen Notfall, der sofort operiert werden muss, da aufgrund der pathophysiologischen Vorgänge rasch irreversible Knorpelschäden auftreten. Das akute Empyem ist arthroskopisch zu behandeln. Von einem chronischen Empyem ist auszugehen, wenn die klinischen Symptome länger als 7Tage bestehen. Die Behandlung des chronischen Empyems erfolgt durch Arthrotomie, Synovialektomie und Entfernung des einliegenden Fremdmaterials inklusive Kreuzbandersatz. Postoperativ ist von Beginn an eine intensive Übungsbehandlung notwendig, auch unter Einsatz von Schmerzkathetern. Die Verlegung in ein Zentrum für Septische Chirurgie ist sinnvoll.

Abstract: Joint infections can pose severe complications that result in irreversible joint destruction when treated inadequately. Reasons for joint infections consist in endogenous-haematological and exogenous factors. Our patients acquire their empyemas almost exclusively through iatrogenic measures (arthroscopic operations, punctures, intraarticular infections) or as a result of near joint fractures and penetrating injuries. To diagnose correctly, a joint puncture with a direct swab test is necessary in addition to laboratory examinations, x-ray and MRI examinations. The amount of leucocytes is to be determined (boundary value: 25.000/?l) as well as a gram stain to identify existing bacteria. Acute joint infections are to be considered orthopaedic emergencies that have to be operated at once, since irreversible cartilage damage can result quickly due to the pathophysiological process. The acute joint empyema is to be treated arthroscopically. Clinical symptoms lasting more than 7 days indicate chronic empyemas. Chronic empyemas should be treated by arthrotomy, synovectomy and the removal of extraneous material including cruciate ligament replacements. Postoperatively, an immediate intensive physiotherapy is necessary, even under the use of pain catheters. The transfer to a center for septic surgery is advisable.

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Ausgabe: 03/2017 - Alexander Wild - Michael Kraus - Johanna Oehler
Gutachterliche Aspekte bei der Beurteilung von Wirbelsäulenerkrankungen

Zusammenfassung: Wirbelsäulenerkrankungen spielen nicht nur ökonomisch eine große und zunehmende Bedeutung, sondern vor allen Dingen auch bei gutachterlichen Prozessen. Der gutachterlich tätige Arzt muss dabei nicht nur den medizinischen Sachverhalt beurteilen können, sondern diesen unter Bezugnahme auf die für den Gegenstand des Gutachtens zutreffenden Rechtsnormen korrekt einordnen. Ziel dieses Artikels ist die Zusammenfassung der wesentlichen Aspekte der gutachterlichen Grundsätze bei der Beurteilung von Wirbelsäulenerkrankungen und Verletzungen unter Berücksichtigung der jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen und der gesetzlichen Grundlage.

Summary: Degenerative diseases and injuries play a growing role not only in the treatment of patients but also regarding economic and social issues. For medical experts it is crucial to know not only medical aspects but also legal norms and regulations. Aim of this article is to report on current medical and legal aspects in treatment and evaluation of spinal deformitities and injuries regarding German law and insurance issues.

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Ausgabe: 01/2017 - Christian Tesch
Hand-Streck- und Beugesehnen, Trauma, Injektionen

Zusammenfassung: Die dynamische Sonogragrafie der Hand zur Diagnostik von Sehneneinrissen und Tendovaginitiden kann unmittelbar in die Therapie überführt werden, weil die Intervention durch den Untersucher vorgegeben ist. Flüssigkeitsansammlungen in der Sehnenscheide können sicher erkannt, unter sonografischer Sicht punktiert und mit Instillation von Medikamenten behandelt werden. Die profunden Kennntnise der Anatomie der Hand sind Voraussetzung einer erfolgreichen Diagnostik und Therapie.

Summary: Dynamic ultrasonography of the hand due to diagnostic of partial or total rupture of tendon or tendovagintis can immediately change to therapy. Fluid in tendon sheath could be detected, can be punctured under sonographic control and instillation of medicaments is safe. Knowledge of anatomic situation is necessary.

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Ausgabe: 01/2017 - Matthias Kemmerer - Yves Gramlich - Gerhard Walter - Reinhard Hoffmann
Infektionen der großen Gelenke – Diagnostik und therapeutische Strategie

Zusammenfassung: Bakterielle Gelenkinfekte haben für den Betroffenen oft erhebliche Konsequenzen und stellen eine therapeutische Herausforderung dar. Unbehandelt oder zu spät erkannt können durch Sepsis oder Multiorganversagen lebensbedrohliche Krankheitsbilder entstehen. Irreversible Destruktionen stellen ein Risiko für die Extremitätenfunktion dar. Häufig finden sich verzögert der Behandlung zugeführte, fortgeschrittene Infekte. Aber gerade das frühzeitige Erkennen eines Gelenkinfekts und die rasche Einleitung der Behandlung sind für das Ergebnis entscheidend. Die Therapieprinzipien sind multimodal: operatives Debridement, Antibiotikatherapie sowie adjuvante Maßnahmen. Gelingt im Frühstadium eine rasche Infektberuhigung, kann das Gelenk gerettet werden. Andernfalls sind teils aufwendige Maßnahmen bis hin zu Gelenkresektionen mit sekundärem Ersatz notwendig. Bei schwersten Verläufen werden Verfahren wie Arthrodesen, Amputationen oder Exartikulationen erforderlich.

Summary: Bacterial joint infections are a therapeutic challenge, and are associated with significant burden for patients. Delays in diagnosis and in the initiation of effective treatment may lead to life-threatening complications, including sepsis and multi-organ failure. The function of affected extremities is at risk when irreversible joint destruction occurs. Infections often present at advanced stages due to delayed initiation of effective treatment, while early diagnosis and rapid initiation of effective treatment are in fact crucial to achieving favorable outcomes. Therapy is in principle multimodal, involving surgical debridement, antibiotic treatment, and adjuvant care. Achievement of rapid reduction in inflammatory activity at an early stage is key to preserving joints and joint function. If this cannot be achieved, complex and extensive interventions may be required, including joint resection or replacement. Procedures such as arthrodeses, amputations or even disarticulations are sometimes inevitable in severest cases.

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Ausgabe: 07-08/2017 - Fabian Blanke - Stephan Vogt - Geert Pagenstert
Innenbandverletzungen bei Patienten mit vorderer Kreuzbandruptur

Zusammenfassung: Die begleitende MCL-Verletzung ist eine häufige Pathologie bei Patienten mit VKB-Ruptur. Die VKB-Rekonstruktion gilt als Standard bei sportlich aktiven Patienten mit MCL/VKB-Verletzung. Sowohl die frühe als auch die späte VKB-Rekonstruktion zeigten gute Langzeit-Ergebnisse betreffend der VKB- und MCL-Funktionalität, die direkt posttraumatische VKB-Rekonstruktion birgt allerdings ein erhöhtes Risiko für eine Arthrofibrose. Die Behandlung der begleitenden MCL-Verletzung ist weiterhin umstritten. Zumindest für die begleitende erstgradige MCL-Verletzung ist die konservative Behandlung akzeptierter Standard. Die Behandlung der zweit- und drittgradigen MCL-Verletzung wird kontrovers diskutiert, nicht allein wegen unterschiedlicher Behandlungsergebnisse, sondern auch wegen heterogener Klassifikationen. Die Berücksichtigung einer AMRI kann hier gegebenenfalls die Entscheidung zwischen operativen und konservativen Maßnahmen erleichtern. Chronische MCL-Verletzungen sollten vorrangig rekonstruktiv-augmentierend mittels Auto-/Allograft therapiert werden.

Summary: Concomitant MCL lesion is a common injury

pattern in patients with ACL rupture. ACL reconstruction is mandatory in athletes with ACL/MCL injury. Both early and late reconstruction of ACL showed good functional results with regained coronal and sagittal stability, however posttraumatic ACL reconstruction means higher risk of arthofibrosis. Treatment of concomitant MCL lesion remains unclear. At least for concomitant grade I MCL lesion conservative treatment is accepted. However, treatment of concomitant MCL lesion grade II and III is inconsistent, both because of different outcome results and heterogeneity of classifications. AMRI seems to be a crucial factor for the decision between surgical and non-surgical treatment of concomitant MCL lesions and should be considered in the treatment decision. In patients with chronic MCL lesions MCL/PMC reconstruction with auto-/allograft might be given priority.

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