Übersichtsarbeiten - OUP 09/2016

Vorlieben und Zahlungsbereitschaft von Patienten bei der Behandlung von Kniegelenkarthrose*

Mit der aktuellen Studie wurde nachgewiesen, dass Patienten bereit sind, einen Zuschlag von 100 € für eine Behandlung mit Wirksamkeitsverlängerung von einem auf 6 Monate und einen Zuschlag von 122,3 € für eine Behandlung mit Wirksamkeitsverlängerung von einem auf 12 Monate zu bezahlen. Darüber hinaus sind Patienten bereit, einen Zuschlag von 64 € für VS-Injektionen und 35 € für Steroidinjektionen statt frei erhältlichen Schmerzmitteln zu bezahlen (pro Behandlung und Knie). Eine frühere Studie zu den Präferenzen von Patienten ging der Frage ihrer Bereitschaft nach, alternative Behandlungsmethoden auszuprobieren, um den Verlauf ihrer Arthrose aufzuhalten [23]. Dabei wurde festgestellt, dass 16,4 % der befragten Patienten eine alternative Behandlung unter allen Umständen ablehnen würden, während 59,2 % der Patienten in sämtlichen Szenarien eine starke Bereitschaft an den Tag legten, neue Therapien auszuprobieren, um ein Fortschreiten ihrer Arthrose zu verhindern. In einer neueren Studie wird die Bereitschaft von Patienten erwähnt, ein 400 % höheres Myokardinfarktrisiko in Kauf zu nehmen, um eine Reduktion der mit Arthrose assoziierten Schmerzen beim Gehen zu erreichen, was darauf hinweist, wie wichtig es Patienten mit einer Kniegelenkarthrose ist, weiterhin ihren alltäglichen Aktivitäten nachgehen zu können und die entsprechenden Schmerzen zu reduzieren [29]

Für zukünftige Analysen kann die vorliegende Studie auf andere Länder mit einem ähnlichen Behandlungsalgorithmus, einem ähnlichen Gesundheitssystem und ähnlicher Zahlungsfähigkeit übertragen werden. Aus der aktuellen Studie kann die Schlussfolgerung gezogen werden, dass Patienten, die unter GI-Störungen leiden, mehr verfügbares Einkommen haben und sich bei den Behandlungsmöglichkeiten für Kniegelenkarthrose besser auskennen, eher bereit sind, für VS-Injektionen zu bezahlen. Aus der Studie geht hervor, dass die Dauer der Schmerzlinderung und eine geringere Anzahl an Injektionen ebenfalls signifikante Bestimmungsgrößen für die Wahl der Behandlungsmethode durch Patienten mit einer Kniegelenkarthrose sind.

Danksagungen: Janek Hendrich war für das Redigieren dieses Artikels mitverantwortlich und erhielt dafür im Rahmen seiner Anstellung bei Heron Commercialization eine finanzielle Entschädigung von Sanofi (Paris, Frankreich).

Beiträge der einzelnen Autoren: Alle Autoren erklären, dass sie wesentliche Beiträge zu allen der folgenden Punkte geleistet haben: Konzeption und Design der Studie, Datenerfassung, Analyse und Interpretation der Daten, Verfassen des Artikels oder wichtige inhaltliche Überarbeitungen/Korrekturen sowie endgültige Genehmigung der einzureichenden Version. Sie erklären sich damit einverstanden, dass die Verantwortung für sämtliche Aspekte dieser Arbeit bei ihnen liegt.

Interessenkonflikt: John Posnett ist bei Heron Commercialization angestellt. Sanjeev Dixit und Brooks Oppenheimer sind bei Reason Research angestellt. Sven Kili war bei Sanofi Biosurgery angestellt, als dieses Projekt in die Wege geleitet und weiterentwickelt und der vorliegende Bericht verfasst wurde. Nazanin Mehin ist bei Sanofi angestellt. Die Studie wurde von Sanofi finanziert. Die Autoren geben an, dass es im Rahmen dieser Arbeit keine weiteren Interessenkonflikte gibt.

Korrespondenzadresse

Nazanin Mehin

Sanofi

9 Boulevard Romain Rolland

F 75014 Paris

Frankreich

nazanin.mehin@sanofi.com

Literatur

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3. Salaffi F, De Angelis R, Grassi W; MArche Pain Prevalence: INvestigation Group (MAPPING) study. Prevalence of musculoskeletal conditions in an Italian population sample: results of a regional community-based study. I. The MAPPING study. Clin Exp Rheumatol. 2005; 23: 819–828

4. Guillemin F, Rat AC, Mazieres B et al.: 3000 Osteoarthritis group. Prevalence of symptomatic hip and knee osteoarthritis: a two-phase population-based survey. Osteoarthritis Cartilage. 2011; 19: 1314–1322

5. Fernandez-Lopez JC, Laffon A, Blanco FJ, Carmona L: EPISER Study Group. Prevalence, risk factors, and impact of knee pain suggesting osteoarthritis in Spain. Clin Exp Rheumatol. 2008; 26: 324–332

6. Wills AK, Black S, Cooper R et al.: Life course body mass index and risk of knee osteoarthritis at the age of 53 years: evidence from the 1946 British birth cohort study. Ann Rheum Dis. 2012; 71: 655–660

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9. Lacey RJ, Thomas E, Duncan RC, Peat G: Gender difference in symptomatic radiographic knee osteoarthritis in the Knee Clinical Assessment – CAS(K): a prospective study in the general population. BMC Musculoskelet Disord. 2008; 9: 82

10. Thiem U, Lamsfuß R, Günther S, et al.: Prevalence of self-reported pain, joint complaints and knee or hip complaints in adults aged ?40 years: a cross-sectional survey in Herne, Germany. PLoS One. 2013; 8:e60753

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